MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
24h Nürburgring

Turbulenter Abend auf der Nordschleife

Der Manthey-Porsche mit der Startnummer 18 liegt um Mitternacht in Führung. Rückschläge für Farnbacher, aber auch für Lietz und Ragginger…

In der Startphase des Langstreckenklassikers erlebten die Fans auf den vollbesetzten Tribünen am Nürburgring einen Schlagabtausch der Extraklasse, der alle Zutaten für einen Motorsportkrimi enthielt.

Vier Führungswechsel innerhalb der ersten sieben Rennrunden, Reifenpoker und actionreiche Rennszenen begeisterten die Zuschauer.

Bei wechselhaften Wetterbedingungen kam es schon vor der ersten Rennrunde zum Pokern um die richtige Reifenwahl, die das Geschehen maßgeblich beeinflusste.

Der auf Intermediates gestartete Polesitter Allan Simonsen im Ferrari F458 Italia GT des Hankook Teams Farnbacher musste sich auf der nassen Piste beim Start den beiden Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Chris Mamerow (Mamerow / Rowe) und Thomas Jäger (Black Falcon) beugen, die sich zunächst deutlich absetzen konnten.

Bereits nach zwei Runden steuerten beide jedoch die Boxengasse an, um auf Slicks zu wechseln und überließen damit die Führung dem Farnbacher-Ferrari.

Der italienische Renner der Vorjahres-Zweiten musste einen Umlauf später zum Reifenfassen an die Box, wo es im Anschluss zu einer wahren Rush-hour kam: Praktisch alle Spitzenteams kamen zum Reifenwechsel in die Boxengasse.

Die beste Wahl hatten offenbar zunächst die Werks-BMW M3 getroffen, die mit ihren Intermediates bestens für die wechselhafte Witterung gerüstet waren und eine Doppelführung eroberten.

Doch auch sie mussten knapp vor Ablauf der ersten Rennstunde auf Slicks wechseln – und wurden in dem extrem hart umkämpften Klassement prompt nach hinten durchgereicht.

Es war der Farnbacher-Ferrari, der erneut in Führung gehen konnte und damit den vierten Führungswechsel innerhalb von sieben Rennrunden markierte.

Lietz-Porsche fuhr auf Slicks los

Hinter ihm rangierten Mercedes-Pilot Chris Mamerow und der Hybrid-Porsche 911 GT3 des Manthey-Teams, der – von Position elf gestartet – von einer mutigen Reifenwahl profitierte: Als einziges Fahrzeug in der Spitzengruppe war er von Anfang an auf Slicks unterwegs gewesen.

Zwischen 19 und 21 Uhr gab es nicht weniger als fünf Führungswechsel, zuletzt übernahm der Porsche 911 GT3 RSR (#18) den ersten Platz im Gesamtklassement.

Farnbacher 45 Minuten an der Box

Rückschläge mussten sowohl das lange in Führung liegende Farnbacher-Team als auch die Werksmannschaften von BMW und Porsche hinnehmen: Der Ferrari mit der Startnummer 2 fiel nach einer Reparatur auf Platz 68 zurück - um 20.02 Uhr legte der Farnbacher-Ferrari einen unplanmäßigen Boxenstopp ein. Ein Dreieckslenker wurde nach einer Berührung gewechselt. Der Ferrari verließ die Box nach knapp 45 Minuten wieder.

Der BMW mit der #1 verlor Platz eins ebenso wie der Hybrid-Porsche (#9) mit Richard Lietz.

Zwischenzeitlich waren die Fahrzeuge auf den ersten drei Plätzen nur durch wenige Sekunden getrennt.

Kontinuierlich nach vorne gearbeitet hat sich in den letzten zwei Stunden der Audi R8 LMS mit Ekström / Scheider / Werner / Abt. Das Quartett belegt nach 32 Runden hinter dem Manthey-Porsche und dem Mamerow-SLS den dritten Rang.

Mitternacht: Manthey-Porsche vor Mercedes

Nachdem die zwischenzeitlich führenden Fahrzeuge von Farnbacher, BMW und Porsche allesamt Probleme bekommen hatten, liegt nun der Manthey-RSR (Lieb/Luhr/Bernhard/Dumas) mit rund vier Minuten Vorsprung an der Spitze des Klassements.

Das Team von Olaf Manthey zeigt ein starkes Tempo, fährt oft Rundenzeiten im Bereich von 8:40 Minuten. Ganz ohne Probleme lief es jedoch auch für die Nordschleifen-Spezialisten nicht.

Als Lucas Luhr zu einem Service in Box kam, kam einfach kein Benzin aus der Tankanlage. "Wir fahren uns den Arsch ab, und irgend so ein Idiot schaltet die Zapfsäule aus. Das hat uns mindestens 30 bis 35 Sekunden gekostet", so der Porsche-Pilot.

Manthey fiel zunächst aufgrund der Verzögerung auf Rang vier zurück, doch die Konkurrenz legte ebenfalls längere Stopps ein.

Zunächst konnte der Mamerow-SLS in Front ziehen, aber Armin Hahne musste den Wagen nach einem Crash kurz vor Mitternacht abstellen. Der Frontschaden dürfte kaum reparabel sein.

Auch der Mercedes von Black Falcon fiel zurück, der SLS von Heico übernahm Platz zwei hinter dem Manthey-Porsche.

Bei BMW hält man trotz diverser Probleme eine aussichtsreiche Position. Die Startnummer sieben hat zwar aufgrund eines einstündigen Stopps (Probleme mit der Bremse) kaum noch Chancen, aber das Auto der Vorjahressieger liegt auf Rang sieben.

Nach einem Ausflug von Pedro Lamy im Karussell musste die Front gerichet werden, weil Lamy ein Stück entgegen der Fahrtrichtung fuhr, hagelte es eine dreiminütige Boxenstopp-Strafe.

Aufgrund der diversen Zwischenfälle konnten sich andere Teams sensationell weit nach vorne arbeiten. Der BMW Z4 von Schubert (Sandström/Milner/Larsson/Hürtgen) rangiert auf dem dritten Platz vor den besten drei Audi R8 LMS.

Familie Stuck konnte sich mit problemlosen Stints bereits bis auf Platz zehn nach vorne arbeiten. Pech hingegen für DTM-Pilot Edoardo Mortara, der mit seinem Golf in der Boxenanfahrt heftig in einen Konkurrenten krachte.

Der Porsche mit Richard Lietz belegt derzeit Rang 69. Der Falken Motorsports-Porsche mit Martin Ragginger liegt gar nur auf Rang 153.

News aus anderen Motorline-Channels:

24h Nürburgring

- special features -

Weitere Artikel:

Gewinne Tickets für die komplette Rennwoche am Nürburgring

Kartenverlosung: 24h Nürburgring

Mit Motorline mittendrin in der Startaufstellung auf der Start-/Ziel-Geraden vor dem Rennen: Wir verlosen Top-Tickets samt Fahrerlager-Zugang für die gesamte Rennwoche des Vollgas-Spektakels Ende Mai, Anfang Juni

Norbert Haug im DTM-Interview

"Wäre Anschlag auf die eigene Sache!"

Wie Norbert Haug die neue Testbeschränkung in der DTM einschätzt, wieso man jetzt Valentino Rossi holen sollte und was ihm Hoffnung für die Zukunft gibt

GP von Japan: Fr. Training

Regen in Suzuka: Oscar Piastri Schnellster

Oscar Piastri sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Japan und verdrängte damit Yuki Tsunoda noch von der Spitze