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Saisonopening Red Bull Ring

Ein rundum gelungenes Motorsportfest

Beim Saisonopening auf dem neuen Red Bull Ring unterhielten die Rundstrecken-Spezialisten mit tollem Motorsport. Zehn Rennen wurden absolviert.

Foto: Red Bull/GEPA

Motorsport zum Anfassen und Mitfiebern – das ist das Motto an diesem Wochenende auf dem Red Bull Ring in Spielberg, der erst letztes Wochenende feierlich eröffnet worden war.

Bevor Anfang Juni die große DTM auf Österreichs neuester Rennstrecke gastiert, wurde der Asphalt dafür im Rahmen des car4you-Saisonopenings gründlich vorgewärmt. Zehn Rennen in den verschiedensten Klassen – von der Formel Lista über die Formel 3 Interserie und den italienischen GT 3 Cup, die slowenische Tourenwagen-Meisterschaft bis hin zum Suzuki Motorsport Cup Austria & Ungarn – bekamen die Fans an zwei Tagen zu sehen.

Strahlender Sonnenschein begleitete die Protagonisten wie auch die Zuschauer durch den abschließenden Sonntag beim zweitägigen car4you-Saisonopening am vergangenen Wochenende auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Zehn Rennen in den verschiedensten Klassen – von der Formel Lista über die Formel 3 Interserie und den italienischen GT 3 Cup, die slowenische Tourenwagen-Meisterschaft bis hin zum Suzuki Motorsport Cup Austria & Ungarn – und acht Qualifyings wurden dabei ausgetragen.

Der Präsident des Veranstalters MSC Wolfsberg, Gerhard Leeb, zeigte sich zufrieden: „Schließlich war es auch der MSC Wolfsberg, der vor acht Jahren (2003) mit der Österreichischen Tourenwagen Meisterschaft die letzte Veranstaltung auf dem damaligen A1-Ring durchgeführt hat. Nun ist uns mit dem car4you-Event eine sehenswerte Rückkehr nach Spielberg gelungen. Wir sind deshalb auch sehr stolz darauf, dass wir die allerersten Meisterschaftsläufe auf dem neu eröffneten Red Bull Ring abhalten durften.“

Die Rennen vom Samstag:

Mit einem äußerst turbulenten Rennen begann der Viererblock an Entscheidungen, die am Samstag gefallen sind.

In der Formel Lista löste ein offensichtlicher Frühstart von Pole-Mann David Freiburghaus eine Kettenreaktion aus. So folgten dem Schweizer nicht nur sein Landsmänner Jonas Rodrigues und Levin Amweg, sondern auch die Steirerin Corinna Kamper ins Rennen, bevor die Ampel auf Grün geschaltet hatte.

Folglich wurden alle vier Piloten mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Weil Amweg diese nicht angetreten hatte und als Zweitplatzierter abgewunken wurde, musste das ursprüngliche Endergebnis im Nachhinein korrigiert werden. So komplettierten letztendlich neben dem deutschen Sieger Dennis Wüsthoff die beiden Schweizer Benjamin Kutzera und Jonas Rodrigues das Podest. Corinna Kamper aus Bruck/Mur, die einzige Österreicherin im Feld, kam trotz Strafe noch als gute Fünfte ins Ziel.

Im zweiten Tages-Rennen, das zur Formel 3 Interserie zählte, gab es einen österreichischen Dreifachsieg, Peter Milavec im Champ-Car Panoz DP 01 gewann vor Bernd Herndlhofer im World Series Renault 3.5 und dem Salzburger Norbert-Martin Gruber im Dallara Nissan. Weit internationaler ging es da schon in der Formel-3-Wertung zu.

Hier siegte der Israeli Alon Day, der auf die offensichtlich guten Dienste des österreichischen Physio-Gurus Erwin Göllner vertraut. Hinter dem Schweizer Sandro Zeller kletterte der Deutsche Florian Schnitzenbaumer als Dritter aufs Stockerl.

Pech hatte Cornelia Hütter in der slowenischen Tourenwagen-Meisterschaft. Die 18-jährige Steirerin, die auch im B-Kader der österreichischen Ski-Nationalmannschaft steht, musste ihren Suzuki Swift nach nur einer Runde abstellen. Nach einem Pleuelschaden wurde zwar vor dem Rennen ein neuer Motor eingebaut, doch war die Mühe letztendlich eine unbelohnte. Der Sieg ging hier an den Österreicher Stefan Wiedenhofer im Renault Clio. Ein bemerkenswerter Erfolg. Der Steirer fuhr zum ersten Mal auf der Rundstrecke.

Erst knappest vor Schluss entschied sich die FIA-Zonen-Klasse. Den Sieg holte sich zwar der Tscheche Miro Konopka, der auch schon das Qualifying beherrscht hatte. Hochdramatisch ging es aber hinter ihm zu. Zdeno Mikulasko drehte sich mit seinem Porsche 977 in der allerletzten Kurve von Platz zwei auf Platz vier. Zweiter wurde somit Tamas Liendl im Audi TT-R vor Gottfried Grasser in der Dodge Viper. Die drei trennten im Ziel lediglich drei Zehntelsekunden.

Zum aufregenden samstägigen Schlusspunkt entwickelte sich auch der Saisonauftakt zur Rundstreckenwertung im Suzuki Motorsportcup. Damian Izdebski, der von der Poleposition aus gestartet war, musste am Ende dem Qualifyings-Zweiten und Lokalmatador Tessitore zum Sieg gratulieren. Neun Sekunden lagen zwischen den beiden Kontrahenten. Nur drei Sekunden fehlten dem Oberösterreicher Jörg Rigger hingegen auf Platz zwei. Damit standen mit Izdebski und Rigger am Ende zwei Fahrer auf dem Podest der Rundstrecken-Spezialisten, die auch Stammgäste in der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft sind.

Die Rennen am Sonntag

Durch den markant dumpfen Sound der Porsche 997 bekamen die Zuschauer auf dem Red Bull Ring ein kraftvolles „Frühschoppenkonzert“ serviert. Im ersten von sechs Rennen des Abschlusstages zum car4you-Events 2011 in Spielberg hetzten sich 16 Piloten im italienischen GT 3 Cup über die 4,3 Kilometer lange Strecke. Andreas Amici war dabei nicht zu schlagen, hinter ihm lieferten sich seine italienischen Kollegen Stefano Pezzucchi und Angelo Rogari jedoch ein beherztes Duell. Am Ende fuhr Pezzucchi um fünf Zehntelsekunden vor Rogari auf Platz zwei.

Die offene italienische Wertung der GT-Porsche, der GT Open Cup Italy also, wurde zur ungefährdeten Beute von Maurizio Fratti, der den Zweitplatzierten Luigi Lucchini 43 Sekunden hinter sich ließ. Als der Dritte in dieser Klasse, Francesco Maggi, erst mit weiteren 42 Sekunden Rückstand ins Ziel kam, war Sieger Fratti schon fast bei der Siegerehrung.

Zu einer Machtdemonstration des Steirers Tessitore gestaltete sich der zweite Lauf zur Rundstreckenwertung im Suzuki Motorsport Cup. Der Sieger des Samstag-Rennens war auch am Sonntag nicht zu biegen. 10 Sekunden betrug am Ende sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Jörg Rigger. Einen kleinen Schönheitsfehler gab es freilich doch. Schon nach wenigen Kurven kam es zu einer unsanften Berührung zwischen Tessitore und dem Samstags-Zweiten Damian Izdebski.

Der gebürtige Pole aus Wien drehte sich daraufhin ins Kiesbett und musste aus diesem per Abschleppwagen befreit werden. Mit zwei Runden Rückstand fuhr er dementsprechend angespeist in die Box und gab das Rennen auf. Eine nachträgliche Videoanalyse der Rennleitung ergab jedoch: Normaler Rennunfall und daher keine Konsequenzen. Solche setzte es aber für den vermeintlichen Man oft the Race. Der Oberösterreicher Günther Wiesmeier war vom 12. Startplatz aus auf den dritten Gesamtrang gerast, ehe er im Nachhinein wegen eines zu leichten Autos disqualifiziert wurde. Den dritten Platz erbte so Pirmin Roth, ebenfalls aus Oberösterreich.

Der Sieger in der Tourenwagen FIA-Zonen-Klasse hieß nur kurzfristig Tomas Liedl. Nach dem Rennen wurde der Audi-Pilot, der im ersten Rennen am Samstag noch Zweiter geworden war, von der Rennleitung mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt und dadurch auf den dritten Platz zurückgeworfen. Grund: Der Tscheche hatte trotz Gelber Flagge überholt. Gewinner in diesem Bewerb wurde deshalb wiederum der Slowake Miro Konopka. Auch der Österreicher Gottfried Grasser profitierte von Liedls Verfehlung. Er fand sich mit seiner Dodge Viper statt auf dem dritten auf dem zweiten Platz wieder.

Die Formel Lista sah einen deutschen Sieger. Dennis Wüsthoff gewann ganz knapp mit 1,4 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer Jonas Rodrigues. Levin Amweg, ein weiterer Schweizer, stand als Drittplatzierter auf dem Siegespodest. Im Mittelfeld der 14 Starter landete die einzige Österreicherin in dieser Klasse. Corinna Kamper aus Bruck an der Mur wurde Siebente.

Der zweite Lauf zur Formel 3 Interserie begann mit einem klaren Frühstart des Samstag-Siegers Peter Milavec. Im Endeffekt hätte ihm dieser aber auch nichts genützt. Zu überlegen war der spätere Interserien-Sieger, der einen bekannten Namen trägt. Andreas Zuber, in den letzten Jahren in der GP2 tätig, deklassierte das gesamte Feld mit seinem haushoch überlegenen GP2-Boliden aus dem Stall von Zele Racing.

Der Steirer hatte am Ende das gesamte Feld überrundet. Mit einer Zeit von 1:19,568 Minuten drehte Zuber die absolut schnellste Zeit des gesamten Wochenendes um den 4,3 Kilometer langen Red Bull Ring. „Wenn ich keinen Verkehr hätte, wären hier sogar 1:15 Minuten möglich“; meinte der Gewinner nach dem Rennen. Zweiter wurde der Österreicher Bernd Herndlhofer im World Series Renault 3,5 und Dritter der Israeli Alon Day. Dieser legte ernut eine Talentprobe ab und gewann dadurch wie am Vortag die Gesamtwertung in der Formel-3-Klasse.

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