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Motorrad-WM: Misano

Lorenzo hält die WM spannend

Mit einem Sieg vor Dani Pedrosa und WM-Leader Casey Stoner konnte Weltmeister Jorge Lorenzo seinen WM-Rückstand auf 35 Punkte reduzieren.

Foto: Bridgestone Motorsport

Bei bewölktem Himmel, aber trockenen Bedingungen ging der Grand Prix von San Marino in Misano über die Bühne.

Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) schnappte sich am Start die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Casey Stoner konnte nichts gegen seinen WM-Konkurrenten ausrichten und musste sich auch seinem Honda-Teamkollegen Dani Pedrosa geschlagen geben. Mit dem Sieg und dem dritten Platz von Stoner verkürzte Lorenzo seinen Rückstand in der WM auf 35 Punkte.

Am Start setzte sich Lorenzo durch und bog als Führender in die erste Kurve. An seinem Hinterrad folgte Stoner. Pedrosa übernahm den Dritten Platz, gefolgt von Ben Spies (Yamaha).

Einen Raketenstart legte Valentino Rossi vom elften Startplatz hin. Nach wenigen Kurven war der Ducati-Pilot bereits Siebter. Nach der ersten Runde hing er bereits am Heck von Spies und überholte den US-Amerikaner im zweiten Umlauf. Somit lag der Superstar schon auf Rang fünf.

Der Grand Prix startete als Trockenrennen, doch bereits in der Aufwärmrunde fielen leichte Regentropfen. Am Ende der ersten Runde wurde die weiße Flagge geschwenkt, was bedeutete, dass die Piloten jederzeit an die Box fahren konnten, um auf das zweite Motorrad mit Regenreifen zu wechseln.

Die Ersatzmaschinen wurden von den Mechanikern für Regen vorbereitet. Soweit kam Nicky Hayden (Ducati) nicht, weil er in der dritten Runde stürzte. Loris Capirossi steuerte derweil seine Pramac Box mit einer beschädigten Ducati an. Mit einer Runde Rückstand fuhr der Italiener weiter.

An der Spitze führte Lorenzo in der Anfangsphase vor den drei Repsol-Honda-Piloten. Andrea Dovizioso musste aber bereits nach wenigen Umläufen abreißen lassen und war in einen Dreikampf mit seinen italienischen Landsleuten Rossi und Marco Simoncelli (Gresini-Honda) um Platz vier verwickelt. Der Vorwärtsdrang von Rossi wurde gebremst als "Super Sic" überholte.

Während sich das italienische Trio beharkte, setzte Stoner in der sechsten Runde Lorenzo stärker unter Druck. Die Wetterbedingungen änderten sich kontinuierlich, weil es wieder aufhörte zu tröpfeln.

Die dunklen Regenwolken hingen aber weiterhin über den Köpfen der 53.140 Fans. Stoner fand aber keinen Weg an Lorenzo vorbei und nach elf Runden vergrößerte sich die Lücke wieder auf eine Sekunde. Pedrosa folgte eine weitere Sekunde dahinter als Dritter.

Lorenzo drehte zu Halbzeit die schnellste Runde und fuhr konstant schneller als das Honda-Duo. Der Vorsprung des Spaniers wuchs bis zur 14. Runde auf zwei Sekunden an. Stoner wurde nicht langsamer, sondern Lorenzo schneller. Pedrosa konnte die Lücke zu seinem Teamkollegen nicht schließen. Bester Italiener war zu diesem Zeitpunkt Simoncelli als Vierter, der die Verfolgergruppe mit Rossi, Dovizioso und Spies anführte.

Mit Fortdauer des Rennens konnte Rossi das Tempo nicht halten und wurde von Dovizioso und Spies auf Platz sieben zurückgedrängt. Acht Sekunden hinter dieser Gruppe kämpfte Alvaro Bautista mit seiner chromfarbenen Suzuki gegen das Tech-3-Duo Colin Edwards und Cal Crutchlow um Platz acht. Hector Barbera (Aspar-Ducati) und Hiroshi Aoyama (Gresini) lieferten sich ihr Privatduell für Position elf.

An der Spitze war früh alles klar. Lorenzo baute seinen Vorsprung auf über fünf Sekunden aus und fuhr sicher den Sieg nach Hause. Nach zuletzt zwei vierten Plätzen hat der Yamaha-Pilot zurückgeschlagen und gezeigt, dass er die Titelverteidigung noch nicht abgeschrieben hat. Es war sein dritter Triumph in der laufenden Saison. In der WM hat Lorenzo damit seinen Rückstand bei noch fünf zu fahrenden Rennen auf 35 Punkte verkürzt.

In den letzten Runden herrschte noch ein Honda-Stallduell um Rang zwei. Sechs Umläufe vor dem Ende ging Pedrosa an Stoner vorbei und fuhr den zweiten Platz ins Ziel. Stoner hatte nach der guten Anfangsphase zu kämpfen und verlor weitere Punkte. Nach drei Siegen in Folge musste sich der Australier mit dem dritten Rang begnügen. Die WM bleibt spannend.

Um Platz vier und die italienische Ehre ging es in der Schlussphase ebenfalls noch eng zu. Simoncelli und Dovizioso lieferten sich ein beinhartes Duell. Die Entscheidung fiel im Zielsprint. "Dovi" stach aus dem Windschatten hervor, doch "Super Sic" behauptete Rang vier um 0,037 Sekunden. Spies mischte in der letzten Runde ebenfalls noch mit und wurde schließlich Sechster.

Rossi fuhr nach der starken Anfangsphase ein einsames Rennen und kam mit 23 Sekunden als Siebter über die Linie. Auch Bautista hatte in der Schlussphase keine Gegner um sich herum und klassierte sich an der achten Position. Barbera setzte sich gegen Crutchlow durch und eroberte den neunten Platz. Hinter dem Tech-3-Piloten folgten Aoyama und Karel Abraham (Cardion-Ducati).

Routinier Edwards fiel gegen Ende immer weiter zurück und hatte schließlich als 13. über 50 Sekunden Rückstand. Randy de Puniet brachte die einzig verbliebene Pramac-Ducati auf Platz 14 ins Ziel. Capirossi hatte nach der neunten Runde endgültig aufgegeben. Schlusslicht war Moto2-Weltmeistzer Toni Elias (LCR-Honda). Das nächste Rennen findet in zwei Wochen in Aragon statt.

Moto2: Marquez gewinnt vor Bradl

Marc Marquez hat den Grand Prix von San Marino in Misano gewonnen. Der Spanier setzte sich in einem spannenden Rennen gegen Stefan Bradl durch und verkürzte dadurch seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf den Kiefer-Piloten auf 23 Punkte.

Bradl, der das Rennen kurz nach dem Start und in der Schlussphase angeführt hatte, musste sich auf der vier Kilometer langen Rennstrecke an der Adria-Küste mit Platz zwei begnügen. Lokalmatador Andrea Iannone wurde Dritter.

Bei hochsommerlichen Temperaturen von 34 Grad Celsius setzte Bradl seine Pole-Position unmittelbar nach dem Start in die Führung um. Direkt hinter ihm folgte Marquez, der vom zweiten Platz gestartet war. Scott Redding erwischte aus der zweiten Reihe kommend einen blendenden Start und übernahm am Ende der erste Runde, als Bradl durch einen Hinterradrutscher beinahe aus dem Sattel seiner Kalex katapultiert wurde, Platz eins.

In den folgenden Runden konnte sich der Brite an der Spitze des Feldes etwas absetzen, während sich dahinter Marquez, Bradl und Iannone einreihten. Der Italiener war bei seinem zweiten Heimrennen in dieser Saison sichtlich motiviert und schloss ab der fünften Runde mit mehreren persönlichen Bestzeiten hintereinander zum führenden Redding auf.

In der zehnten Runde hatte auch Marquez den Anschluss an das Führungsduo wieder hergestellt, wohingegen Bradl auf Platz vier schon etwas abreißen lassen musste.

Doch im elften Umlauf ging der WM-Leader zum Angriff über. Mit einer persönlich schnellsten Runde schloss er zu den Top 3 auf. Das Rennen um den Sieg war plötzlich ein Vierkampf. Allerdings zeigte sich bereits zu diesem Zeitpunkt, dass Redding seine Reifen in der Anfangsphase vielleicht zu stark strapaziert haben könnte. Der Marc-VDS-Pilot musste in den Runden 13 und 14 seine drei schärfsten Verfolger nach und nach passieren lassen.

Durch die vielen Positionswechsel an der Spitze konnten auch Bradley Smith und Alex de Angelis aufschließen. In der 16. Runde überholte Iannone den zu diesem Zeitpunkt führenden Marquez.

Bradl nutzte diese Gelegenheit und zog mit dem Italiener mit, Marquez war auf einmal nur noch Dritter. Kurz darauf übernahm Bradl sogar die Führung: Von Marquez unter Druck gesetzt bremste Bradl vor Kurve acht äußerst spät und drückte sich so auch an Iannone vorbei.

Während Bradl in den nächsten drei Umläufen das Geschehen an der Spitze zu kontrollieren schien, musste sich Marquez gegen die wilden Angriffe Reddings wehren. Für den 125er-Champion ging es nun darum, nicht zu weit zurückzufallen, um den Abstand in der Weltmeisterschaft auf Bradl nicht wieder zu stark anwachsen zu lassen.

Doch Marquez konterte im Stile eines Champions. Als Bradl sieben Runden vor dem Ziel von Iannone angegriffen wurde, musste der Kalex-Pilot einen weiten Bogen fahren, um eine Kollision zu vermeiden. Dadurch fiel Bradl von Platz eins auf Rang vier zurück, da Marquez, Iannone und Redding auf einen Schlag an ihm vorbeiziehen konnten.

Marquez führte das Rennen nun an und setzte sich prompt an der Spitze ab. Diese Führung sollte der Monlau-Pilot bis ins Ziel nicht mehr abgeben. Dahinter kämpften Bradl und Iannone bis zum Zielstrich verbissen um Platz zwei.

Am Ende setzte sich der Deutsche durch. Platz vier ging an Alex de Angelis, der bei seinem Heimrennen Redding noch auf den allerletzten Metern abfangen konnte. Tom Lüthi wurde Achter, Dominique Aegerter belegte Platz 13. Randy Krummenacher schaffte als 19. nicht den Sprung in die Punkteränge.

125 ccm: Terol feiert siebten Saisonsieg

Der Sieg in der Achtelliterklasse wurde in Misano zwischen Nicolas Terol und Johann Zarco ausgefochten. Letzterer bog als Führender auf die Zielgerade ein und wurde auf dem letzten Meter noch von Terol abgefangen.

Somit feierte der Spanier seinen siebten Saisonsieg und hat seinen Vorsprung in der WM auf 31 Punkte ausgebaut. Sandro Cortese kämpfte in der Verfolgergruppe und kam als Vierter über die Ziellinie.

Beim Start setzte sich Terol durch und führte vor Danny Kent und Cortese. Zarco kam von der Pole-Position nicht gut weg und kollidierte in den ersten Kurven mit Sergio Gadea. Beide konnten weiterfahren und der Franzose sortierte sich als Fünfter ein. Jonas Folger beendete die erste Runde als Elfter.

Zarco startete sofort eine Aufholjagd, machte Platz um Platz gut und war nach zwei Umläufen schon Zweiter. An der Spitze versuchte Terol gleich zu Beginn eine Soloflucht. Er konnte sich aber nicht entscheidend absetzen.

In der Anfangsphase bildeten sich drei kleine Gruppen. Hinter Terol, der eine Sekunde Vorsprung hatte, fuhren die beiden Ajo-Piloten Zarco und Efren Vazquez. Mit einer weiteren Sekunde Abstand führte Cortese die Verfolgergruppe an, in der sich auch Hector Faubel, Kent und Gadea befanden. Der Zarco/Vazquez-Zug holte Terol rasch ein und der Kampf um den Sieg war eröffnet. Gleichzeitig fiel die Gruppe um Cortese mit jeder Runde zurück.

Gegen Halbzeit musste Vazquez abreißen lassen und die beiden WM-Konkurrenten Terol und Zarco duellierten sich an der Spitze. Zarco deutete aber keine Überholmanöver an, sondern folgte Terol wie ein Schatten.

Acht Runden vor dem Ziel erhöhte Zarco den Druck und übernahm zwei weitere Umläufe später die Führung. Terol konterte aber sofort. Die Positionen wechselten und der Kampf um den Sieg war endgültig eröffnet.

Die Entscheidung fiel in der letzten Runde, die Terol als Erster begann. Zarco setzte sich aber im ersten Drittel der Strecke an die Spitze. In Kurve 14 drückte sich Terol vorbei, doch Zarco konterte sofort. Der Franzose ging auch als Führender auf die Zielgerade, während sich Terol in den Windschatten hängte. Zarco drehte sich nach seinem Konkurrenten um, der aussscherte und als Erster über die Linie fuhr. Zarco verpasste ein weiteres Mal seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Diesmal um 22 Tausendstelsekunden.

Einsam und alleine fuhr Vazquez sein Rennen und kam als Dritter ins Ziel. Cortese setzte sich in der Verfolgergruppe durch und eroberte den vierten Platz. Eine Chance auf das Podium bestand nie. Im Ziel lag der Deutsche zehn Sekunden zurück. Faubel kam in Corteses Windschatten über die Linie. Weitere zwei Sekunden dahinter wurde Kent Sechster, gefolgt von Maverick Vinales und Gadea.

Folger fuhr ebenfalls in der zweiten Rennhälfte alleine. Nach vorne fehlten acht Sekunden und nach hinten betrug die Lücke neun Sekunden. Somit beendete er sein zweites Rennen mit der älteren RSW-Aprilia an der neunten Position. Miguel Oliveira komplettierte die Top 10. Marcel Schrötter sah mit seiner Mahindra die karierte Flagge als 15. und nahm den letzten WM-Punkt mit. Der Schweizer Giulian Pedone wurde 23.

Mehrere Fahrer sahen nicht die Zielflagge. Harry Stafford stürzte bereits nach dem Start in der ersten Kurve. Francesco Mauriello ging in der Anfangsphase und Jasper Iwema gegen Halbzeit zu Boden. Zulfahmi Khairuddin fuhr lange mit einer beschädigten Derbi herum und entschied sich dann doch für einen Besuch in der Box.

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