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WTCC: China

Menu setzt sich durch

Chevrolet-Werkspilot Alan Menu konnte das schwierige Qualifying auf dem Tianma Circuit für sich entscheiden, auch Rob Huff mit gutem Startplatz.

Wetterwechsel in Schanghai: Erstmals an diesem Wochenende hatten es die Piloten mit einer nassen Strecke zu tun, denn kurz vor der Qualifikation auf dem Tianma Circuit war ein kleiner Regenschauer niedergegangen. Die nur 2,063 Kilometer kurze Rennbahn verwandelte sich deshalb in ein tückisches Parkett, was das abschließende Zeittraining zu einem echten Strategiekrimi mit Hochspannung machte.

Bis eine Minute vor dem Ablauf der Zeit war in Q1 nämlich noch nicht klar, welche zehn Piloten den Einzug in die zweite Einheit schaffen würden - so sehr veränderte sich das Klassement in China noch in den letzten Sekunden. Rob Huff (Chevrolet) hatte aber am allerbesten gezockt und sicherte sich mit Platz zehn in Q1 die Pole-Position für Lauf zwei. Alain Menu (Chevrolet) fuhr indes in Q2 nach vorne.

Lediglich zwei Tage nach dem einhundertsten Firmenjubiläum darf sich Chevrolet auf dem Tianma Circuit also gleich über beide Pole-Positions freuen. Yvan Muller (Chevrolet) hat hingegen andere Sorgen: Im ersten Rennen fährt der WM-Spitzenreiter zwar von Startrang vier los, doch in Lauf zwei ist es lediglich Platz sieben. Verfolger Huff hat in China also beste Karten, an Boden gutzumachen.

Während sich Colin Turkington (Wiechers) in überzeugender Manier die Pole-Position der Privatiers und Gesamtrang drei (!) sicherte, lief es auch bei Fredy Barth (SEAT-Swiss) etwas besser als zuletzt. Der Schweizer klassierte sich als Zehnter, muss aufgrund eines Motorwechsels aber fünf Positionen zurück. Damit steht Barth in Rennen eins in der Region von Franz Engstler (Engstler), der 16. wurde.

Q1: Die Strecke wird immer besser und besser...

Doch der Reihe nach: Regenreifen waren (noch) gefragt, als die 22 Piloten das 20-minütige Q1 unter die Yokohama-Räder nahmen. Prompt lagen die Rundenzeiten anfangs etwa acht Sekunden über den Trockenwerten, was sich durch Javier Villa (Proteam) zunächst in 1:13.825 Minuten manifestierte. Die 2,063 Kilometer kurze Rennbahn verbesserte sich aber dramatisch, sodass die Zeiten stark purzelten.

Bereits nach nur fünf Minuten hatten die Piloten den Bestwert auf 1:12.137 Minuten reduziert, als die Rennleitung rote Flaggen schwenken ließ: Charles Ng (Engstler) war in der ersten Kurve in den Kies gerauscht und kam aus eigener Kraft nicht mehr los. Nach der Bergung des havarierten BMW 320 TC nahm das Training wieder an Fahrt auf und Norbert Michelisz (Zengö) sorgte für eine neue Bestzeit.

Lange konnte sich der Ungar jedoch nicht über seine Führung freuen, denn fast im Sekundentakt hagelte es neue Topwerte. Zur Hälfte der Session stiegen dann mehr und mehr Piloten auf Slicks um und die Zeiten fielen erneut. Tom Coronel (ROAL) fegte schließlich in 1:06.690 Minuten um den Kurs und sicherte sich den ersten Platz, der zugleich Startplatz zehn im zweiten Sprintrennen bedeutet.

Huff fährt mit viel Glück auf Platz zehn

Alle Augen waren allerdings auf die drei Chevrolet-Fahrer und auf Volvo-Pilot Robert Dahlgren gerichtet, denn kurz vor Ablauf der Zeit befand sich dieses Quartett noch nicht in den Top 10. Die letzten Runden waren also entscheidend - und für Dahlgren nicht von Erfolg gekrönt. Der Schwede kam nicht über 1:07.770 Minuten hinaus und erreichte daher nur den 13. Startplatz - eine Pleite!

Beinahe hätte es auch Chevrolet erwischt, denn Huff klassierte sich zwar zunächst auf Platz acht, wurde dann aber noch von Menu und Muller bis auf Position zehn nach hinten gereicht. Nur weil weitere Verbesserungen ausblieben, tat sich danach nichts mehr - und Huff hatte die so wichtige Pole-Position für das zweite Rennen inne. Entsprechend groß war der Jubel beim britischen Routinier.

Hinter Coronel zogen auch Michelisz, Menu, Turkington, Pepe Oriola (Sunred), Tiago Monteiro (Sunred), Muller, Barth, Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) und Huff in die zweite Runde ein. Kristian Poulsen (Engstler) musste als Elfter genau so in den Feierabend abbiegen wie Villa (12.), Engstler (16.), Michel Nykjaer (Sunred/17.) oder Darryl O'Young (Bamboo/18.) - die Bedingungen forderten ihren Tribut...

Q2: Muller zeigt Nerven und dreht sich

Wohl auch deshalb gab es in Q2 kein Halten mehr: Kaum war die Boxenampel auf Grün gesprungen, waren die Chevrolet-Piloten schon unterwegs, um erste Rundenzeiten zu setzen. Huff ging auf Anhieb mit 1:06.112 Minuten in Führung, doch Menu schnappte ihm in 1:05.766 Minuten den ersten Platz fast postwendend weg. Turkington schlug den beiden kurz darauf in 1:05.712 Minuten ein Schnippchen.

Die Antworten ließen jedoch nicht lange auf sich warten: Huff brachte 1:05.700 Minuten zustande, Menu war noch schneller. Der Schweizer benötigte 1:05.555 Minuten für seinen besten Umlauf auf dem 2,063 Kilometer kurzen Tianma Circuit und sicherte sich damit die Pole-Position. Und Muller? Der WM-Spitzenreiter kam nicht auf Touren und leistete sich sogar noch einen Dreher in der Zielkurve.

Damit war die Entscheidung gefallen: Menu startet am Sonntag im zweiten Rennen vor Huff und dem starken BMW Gespann um Turkington und Michelisz. Dahinter folgen Tarquini, Coronel, Muller und Monteiro vor Oriola und Barth, der noch zurückversetzt wird. Randnotiz: Trotz der überaus kniffligen Bedingungen lagen die Top 6 in der Q2-Session allesamt innerhalb von lediglich 0,248 Sekunden...

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