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Superbike-WM: Donington

Maximaler Erfolg für Sykes

Tolles Heimrennen für Tom Sykes in Donington: Der Kawasaki-Pilot konnte gleich beide Rennläufe für sich entscheiden und feiert somit seinen ersten Doppelsieg.

Foto: worldsbk.com

Kawasaki-Ass Tom Sykes dominiert das erste Rennen im altehrwürdigen Donington Park und feiert einen umjubelten Heimsieg. Bei Sonnenschein und besten Bedingungen übernahm der Brite von der Pole-Position aus beim Start die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.

Nach Assen war es bereits der zweite Saisonsieg für Sykes, der von den britischen Fans frenetisch gefeiert wurde. Im Duell um Platz zwei setzte sich BMW-Werksfahrer Marco Melandri gegen Sylvain Guintoli (Aprilia) durch. Guintoli behielt seine WM-Führung, doch Sykes ist dem Franzosen durch diesen Triumph bis auf neun Punkte nahe gekommen.

Jonathan Rea mischte mit seiner Honda in der Anfangsphase vorne mit, doch schließlich verpasste der Brite als Vierter das Podest. Ducati spielte auch in Donington keine Rolle, denn Ayrton Badovini, Carlos Checa und Niccolo Canepa kämpften lediglich um den zehnten Platz.

Der Deutsche Max Neukirchner fuhr mit seiner Ducati dem Feld chancenlos hinterher und kam als 14. ins Ziel. Das Rennen stand ganz im Zeichen von Sykes, der seine starken Trainingsleistungen in den Sieg umsetzte. "Ich wollte bei meinem Heimrennen eine gute Show zeigen", freut sich Sykes im Ziel. Seine Show ging über 23 Runden.

Als die Lichter der Startampel das Rennen freigaben, preschten 18 Fahrer auf die erste Rechtskurve zu. Leon Haslam (Honda) verzichtete auf den Start, denn die Schmerzen in seinem Bein, das er sich in Assen gebrochen hat, waren zu groß. Guintoli bog als Erster in die erste Kurve, doch er kam von der Linie ab, Sykes schlüpfte innen durch und übernahm die Führung. Ans Hinterrad der Kawasaki hängte sich Rea. Dahinter folgten die beiden Aprilia-Fahrer Eugene Laverty und Guintoli. Auf den Plätzen fünf und sechs fuhr das BMW-Duo Melandri und Chaz Davies.

In den ersten Runden konnten sich die ersten fünf Fahrer vom Rest des Feldes absetzen. Sykes führte vor seinem Landsmann Rea. Dahinter gab es eine Lücke von wenigen Motorradlängen zu den beiden Aprilia-Piloten und Melandri. Die Spitzengruppe absolvierte ihre Runden. Guintoli konnte die Lücke zu Sykes/Rea schließen, doch sein Teamkollege Laverty hatte Probleme. Der Nordire wurde etwas langsamer und wurde von Melandri überholt. In Runde sieben verpasste er zudem den Bremspunkt für die Schikane "The Esses" und kürzte ab.

Damit hatte Laverty endgültig den Anschluss an die Spitze verloren. Melandri versuchte in der Folge, die Lücke von wenigen Sekunden auf die Top 3 zuzufahren. Hinter der Spitzengruppe bildete sich in der ersten Rennhälfte eine Verfolgergruppe, die um den fünften Platz kämpfte. In diesem Zug waren Laverty, Davide Giugliano (Althea-Aprilia), Davies und Loris Baz (Kawasaki). An der Spitze änderte sich das Bild bei Halbzeit. Sykes konnte sich von Rea lösen und absetzen. Rea kam dagegen unter Druck von Guintoli und Melandri.

Der BMW-Pilot drehte zu Beginn der zweiten Rennhälfte auf und schnappte sich den zweiten Platz. Sechs Runden vor dem Ende betrug sein Rückstand auf Sykes knapp drei Sekunden. Melandri konnte die Lücke aber nicht mehr zufahren. Sykes verwaltete sein Polster souverän und feierte nach Assen seinen zweiten Saisonsieg. Es war ein umjubelter Heimsieg für den Kawasaki-Fahrer. Melandri hielt in den letzten Runden Guintoli auf Distanz und wurde Zweiter.

In der WM hat Sykes mit diesem Sieg seinen Rückstand auf Guintoli auf neun Zähler verkürzt. "Wir haben das Wochenende sehr stark gestartet. Ich kann gar nicht betonen, wie fantastisch mein Team ist", lobt Sykes seine Kawasaki-Mannschaft. "Ich hoffe, dass ich diese Performance in Rennen zwei wiederholen kann. Es wird aber schwierig, weil meistens alle Fahrer im zweiten Rennen schneller sind. Es war ein großartiger Start ins Wochenende und hoffentlich können wir es noch besser beenden."

Melandri kämpfte sich an Aprilia vorbei, doch die Kawasaki konnte er nicht mehr schnappen. "Es war ein sehr schwieriges Rennen", kommentiert der Italiener. "Ich hatte einen guten Start, aber er war nicht besonders. Dann kämpfte ich gegen Laverty und Guintoli, aber Tom konnte ich nicht mehr einholen. Nach dem schwierigen Qualifying haben wir das Motorrad gut verbessert. Wenn wir uns noch etwas mehr verbessern, dann kann es ein gutes zweites Rennen werden."

Guintoli war mit seinem dritten Platz zufrieden. "Nach drei Rennen stehe ich wieder auf dem Podium. Beim Start versuchte ich aggressiv zu sein, denn Tom hatte eine sehr gute Pace. Es war schwierig seinen Rhythmus zu folgen. Dann kam von hinten Melandri auf und mir ist ein Fehler unterlaufen und ich wäre beinahe gestürzt. Platz drei ist gut und es sind wichtige Punkte. Ich glaube, dass im zweiten Rennen noch mehr kommen wird."

Rea konnte am Ende nicht mehr in den Kampf um die letzten Podestplätze eingreifen und kam kurz nach Guintoli über die Ziellinie. Spannend ging es im großen Kampf um den fünften Platz zu. Baz und Giugliano lieferten sich ein enges Duelle, bei dem schließlich Baz die Oberhand gewann. Laverty blieb in der zweiten Rennhälfte blass und kam als Siebter ins Ziel. Davies war am Ende dieser Gruppe auf Position acht zu finden. Alleine fahrend wurde Jules Cluzel Neunter. Sein Crescent-Suzuki-Teamkollege Leon Camier schied schon früh durch Sturz aus.

Spannend ging es auf den weiteren Plätzen zu. In einer großen Gruppe setzte sich Michel Fabrizio (Red-Devils-Roma Aprilia) gegen die versammelten Ducati-Fahrer durch und zog Platz zehn an Land. Im Zielsprint setzte sich noch Badovini gegen seinen Alstare-Teamkollegen Checa durch und wurde Elfter. Wildcard-Starter Canepa mischte ebenfalls mit und fuhr neben Checa als 13. über die Ziellinie.

Der Deutsche Max Neukirchner (MR-Ducati) fuhr ein einsames Rennen und sammelte als 14. zwei WM-Punkte. Vittorio Iannuzzo (Grillini-BMW) wurde mit vier Runden Rückstand als 15. und Letzter gewertet. Das Pedercini-Kawasaki-Duo Federico Sandi und Alexander Lundh schieden vorzeitig aus und kamen nicht ins Ziel.

Sykes gewinnt auch das zweite Rennen

Der Rennsonntag im altehrwürdigen Donington Park stand ganz im Zeichen von Tom Sykes. Nach seinem Sieg im ersten Rennen dominierte der Brite mit seiner Kawasaki auch den zweiten Lauf und holte sich seinen ersten Doppelsieg in der Superbike-WM.

Zum ersten Mal seit Ben Spies im Jahr 2009 konnte ein Fahrer in Donington beide Rennen gewinnen. Aprilia wartet dagegen weiterhin auf den ersten Sieg auf dieser britischen Traditionsstrecke. Sylvain Guintoli wurde Zweiter und verteidigte seine WM-Führung. Der Vorsprung auf Sykes ist auf vier Punkte geschrumpft.

In der letzten Runde eroberte Eugene Laverty mit der zweiten Werks-Aprilia den dritten Platz und komplettierte das Podest. Marco Melandri (BMW) unterlief im Duell mit Laverty in der letzten Runde der entscheidende Fehler und er fiel noch hinter Davide Giugliano (Althea-Aprilia) auf Position fünf zurück.

Enttäuschend verlief das Rennen für Lokalmatador Jonathan Rea (Honda), der nach einem guten Start immer weiter zurückfiel und Elfter wurde. Bester Ducati-Vertreter war Wildcard-Starter Niccolo Canepa als Achter. Max Neukirchner (MR-Ducati) sammelte als Zwölfter WM-Punkte.

In der Startaufstellung zum zweiten Rennen fehlte eine Alstare-Ducati: Carlos Checa entschied sich gegen den Start und blieb in der Box. Als zum zweiten Mal an diesem Tag die Startampel das Rennen freigab, katapultierte sich Sykes von der Pole-Position an die Spitze und übernahm in der ersten Kurve die Führung. Dahinter sortierte sich Rea vor Guintoli ein, doch der Brite wurde im Laufe der ersten Runde auf den vierten Platz zurückgereicht. Hinter Sykes duellierten sich die beiden Aprilia-Werksfahrer Laverty und Guintoli um Platz zwei. Melandri hatte keinen perfekten Start und war Siebter.

Sykes konnte sich in den ersten Runden wieder absetzen, während sich Guintoli und Laverty einen engen Schlagabtausch um den zweiten Platz lieferten. Direkt dahinter fuhren Giugliano, Melandri und Chaz Davies (BMW). Melandri war in der Anfangsphase nicht fehlerfrei. Rea konnte wieder das Tempo nicht halten und verlor Boden. Zwischen den Rennen hatten die Ten-Kate-Mechaniker an der Elektronik der Fireblade gearbeitet.

In Runde elf verlor Rea weiteren Boden, weil er eine Schikane abkürzte. Am Ende der fünften Runde verabschiedete sich Leon Camier (Crescent-Suzuki) wie im ersten Lauf in der Zielkurve durch Sturz aus der Verfolgergruppe.

Sykes baute sich in der ersten Rennhälfte einen Vorsprung von rund drei Sekunden auf, den er souverän verwaltete. Guintoli, Laverty und Giugliano folgten hintereinander auf den Plätzen zwei bis drei. Dahinter fuhr das BMW-Duo auf das Loris Baz (Kawasaki) langsam aufholte. In der zweiten Rennhälfte drehte Melandri wieder auf und robbte sich an die Podestplätze heran. In Runde 15 schnappte der Italiener Giugliano Platz vier weg. Als nächstes nahm Melandri Laverty ins Visier.

Sechs Runden vor dem Ende überholte Melandri den Nordiren in der Melbourne-Haarnadel und war Dritter. Die beiden Aprilia von Laverty und Giugliano hingen am Hinterrad der BMW. Melandri konnte sich nicht lösen und Jagd auf Guintoli machen. Stattdessen musste er sich bis zum Schluss gegen Laverty wehren. In der vorletzten Runde übernahm Laverty in den "Fogarty-Esses" wieder Platz drei. In der letzten Runde probierte es Melandri an der gleichen Stelle, doch er verpasste den Bremspunkt und fuhr geradeaus.

Die BMW sortierte sich hinter Giugliano als Fünfter wieder ein. Damit waren die Plätze bezogen. Sykes war der Mann des Tages und feierte überlegen den Doppelsieg. Im Ziel hatte der Brite acht Sekunden Vorsprung auf Guintoli. "Ich kann nicht mehr verlangen. Mir fehlen die Worte. Das Team hat zwischen den Rennen nur einen Klick verändert. Es ist mein erster Doppelsieg in der Superbike-WM. Ich hoffe, dass alle die Show genossen haben", sagt Sykes überwältigt. "Beim nächsten Mal werde ich es wieder versuchen. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Mir fehlen die Worte."

Aprilia wartet damit weiterhin auf den ersten Sieg in Donington, obwohl das Ergebnis sehr positiv war. Guintoli stockte sein Punktekonto mit Platz zwei auf. "Im ersten Rennen dachte ich, dass ich etwas schneller fahren könnte. Deshalb war ich von Platz drei enttäuscht. Es war etwas frustrierend, weil beim Tempo nicht viel gefehlt hat", meint der Franzose. "Jetzt haben wir Tom gar nicht gesehen, denn er ist auf seinem eigenen Planeten gefahren."

"Durch die heißeren Temperaturen ließ der Grip am Hinterrad nach. Ich bin aber konstante Rundenzeiten gefahren. Die Performance war nicht großartig. Diese enge Strecke ist nicht unser bester Kurs. Bei den nächsten Rennen werden wir die Vorteile der RSV4 wieder ausspielen." Auch Laverty verweist nach seinem dritten Platz auf das technische Paket: "Überholen ist hier schwierig, weshalb man aggressiv sein muss. Ich bin sehr froh, dass ich nach dem ersten Rennen auf dem Podest stehe."

"Für Portimao bin ich zuversichtlich, denn die Strecke sollte unserem Paket besser passen. Auf kleinen Strecken machen wir Fortschritte, wie wir es schon in Assen gesehen haben. Es muss aber noch mehr kommen. Portimao ist sicher eine gute Strecke für uns." Hinter Guintoli und Laverty wurde Giugliano Vierter. Melandri musste sich nach dem Fahrfehler in der letzten Runde mit Platz fünf zufrieden geben. Sein BMW-Teamkollege Davies fuhr ein unauffälliges Rennen und wurde Sechster. Baz kam schließlich alleine fahrend an der siebten Stelle über die Ziellinie. Dahinter kämpften mehrere Fahrer um den achten Platz.

Eine starke Leistung zeigte wieder Wildcard-Starter Niccolo Canepa. Der Italiener behielt in dieser Gruppe die Oberhand und wurde mit Platz acht belohnt. Damit war er auch der beste Ducati-Vertreter, denn Ayrton Badovini schied durch einen Sturz in "Redgate" aus. Checa war gar nicht an den Start gegangen. Canepa setzte sich gegen Jules Cluzel (Crescent-Suzuki) und Michel Fabrizio (Red-Devils-Roma Aprilia) durch. Rea wurde enttäuschender Elfter.

Der Deutsche Max Neukirchner (MR-Ducati) fuhr wieder ein einsames Rennen und sammelte als Zwölfter WM-Punkte. Camier fuhr nach seinem Sturz weiter und kam noch als 13. ins Ziel. Die letzten Punkte nahmen die beiden Pedercini-Kawasaki-Fahrer Federico Sandi und Alexander Lundh mit. Vittorio Iannuzzo (Grillini-BMW) ging leer aus. Die nächsten beiden Rennen finden am 9. Juni in Portimao (Portugal) statt.

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