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WTCC: Budapest

WTCC Rennwochenende in Ungarn

Viertes Saison-Wochenende auf dem Hungaroring bei Budapest. Über 50.000 Motorsport- Begeisterte werden auf der Rennstrecke erwartet.

"Back-to-Back" in Osteuropa: Lediglich eine Woche nach der Veranstaltung bei Pressburg gastiert die WTCC im nur rund 200 Kilometer entfernten Budapest.

Schauplatz für die Sprintrennen von Ungarn ist auch in diesem Jahr der Hungaroring, der 2011 ein beeindruckendes Debüt in der WTCC gefeiert hatte. Über 75.000 Fans waren damals an die Rennstrecke geströmt, 2012 kamen erneut über 50.000.

Der 4,382 Kilometer lange Rennkurs im Nordosten der Hauptstadt Budapest weist im Vergleich zu anderen europäischen Strecken aber eine recht kurze Geschichte auf, denn die Bahn bei Mogyorod wurde erst 1986 offiziell eingeweiht. Damals wies der Hungaroring eine Länge von 4,014 Kilometer auf und beherbergte im gleichen Jahr den ersten Formel-1-Grand-Prix hinter dem "eisernen Vorhang".

1986: Der erste Grand Prix von Ungarn

Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet trug sich als Erster in die Siegerlisten von Ungarn ein, als er seinen Williams-Honda auf Rang eins ins Ziel bugsierte. Seither feierten zahlreiche Piloten dort ihren ersten Rennerfolg - zum Beispiel Damon Hill (1993), Fernando Alonso (2003) oder Jenson Button (2006). Kurios: Alle drei gelangten just jeweils drei Jahre danach zu WM-Ehren in der Formel 1.

Der Kurs selbst wurde während seines 25-jährigen Bestehens immer wieder umgebaut. 1989 nahm man 45 Meter heraus, um weitere Überholmöglichkeiten zu schaffen, 1997 wurde die Zielgerade etwas erneuert. 2003 fügten die Verantwortlichen an deren Ende einige zusätzliche Meter ein und veränderten Kurve 13, sodass der Hungaroring heute, bei 16 Kurven, insgesamt 4.382 Meter misst.

Die von Architekt Istvan Papp entworfene Strecke besticht durch eine rund 0,8 Kilometer lange Start- und-Zielgerade sowie viele enge Ecken, die dem Kurs den Spitznamen "Monaco ohne Mauern" eingebracht haben. Während die Rennen der Formel 1 meist recht statisch und Platzwechsel eine Seltenheit sind, passt die Tourenwagen-WM scheinbar perfekt zur ungarischen Rennstrecke.

2011: Ein WTCC-Einstand nach Maß

Davon konnten sich die vielen Zuschauer schon 2011 überzeugen. Für die WTCC war Budapest damals zwar eigentlich nur ein Ausweich-Rennen, weil Marrakesch nicht die nötigen Finanzmittel aufbringen konnte, doch der ungarische Schauplatz begeisterte auf Anhieb mit packenden Rennen und einer herausragenden Kulisse. Damit hatten selbst die lokalen Veranstalter nicht gerechnet.

Im Mittelpunkt des Interesses stehen in Budapest freilich Norbert Michelisz und das ungarische Zengö-Team. Und das Gespann sorgte 2011 und vor allem 2012 für frenetischen Jubel auf den Rängen. Dem Podestplatz im Debütjahr ließ Michelisz 2012 einen spektakulären Heimsieg folgen. Ob das auch dieses Mal klappt? Erwartet wird zumindest ein ähnlich großer Zuschauerzuspruch.

Auch, weil der Hungaroring wenige Tage vor dem Rennevent noch einmal kräftig die Werbetrommeln gerührt hat: In der Innenstadt von Budapest drehten zahlreiche Rennwagen ihre Runden, darunter auch alle WTCC-Marken und natürlich Lokalheld Michelisz in seinem Honda Civic. 500.000 Zuschauer sollen die Straßen der ungarischen Hauptstadt gesäumt haben, das nationale Fernsehen berichtete live.

Chevrolet oder Honda: Wer hat die Nase vorn?

Und was passiert an diesem Wochenende auf der Strecke? Eine gute Frage, nachdem in den jüngsten Rennen nicht weniger als vier Marken zu Laufsiegen kamen. Dergleichen hat es seit 2008 nicht mehr gegeben! Nichts Neues dagegen an der Tabellenspitze: Dort finden sich die "üblichen Verdächtigen", Yvan Muller (RML-Chevrolet/120 Punkte) führt vor Gabriele Tarquini (Honda/96).

Dass Honda auf dem Hungaroring aber an den Debütsieg vom Slovakiaring anknüpfen kann, erscheint unwahrscheinlich. Der Grund: Die jüngsten Erfolge des japanischen Werksteams haben sich auf die Ballastzuladung ausgewirkt. Honda fährt in Ungarn mit 30 Kilogramm mehr als noch in der Slowakei. Nur die Chevrolet-Autos bringen beim vierten Rennwochenende noch mehr auf die Waage.

Vielleicht ist das für Lokalheld Michelisz aber gar nicht das Entscheidende. Angefeuert von seinen vielen ungarischen Fans ist der 28-Jährige am Hungaroring schließlich schon mehrfach zur absoluten Höchstform aufgelaufen. Und der Pole-Position am Slovakiaring ließ er 2012 einen Heimsieg folgen. 2013 fuhr er in Pressburg auf das Podest. Ein gutes Omen für die dritte WTCC-Auflage in Budapest?

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