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DCA: Sankt Veit

Nach dem Brand ist vor dem Turboschaden

Aufgehende Sterne, Feuer und dramatische Ereignisse beim dritten Lauf der Drift Challenge in Sankt Veit an der Glan.

Foto: Daniel Klopf

Am 18./19.Juni fand die Drift Challenge im Fahrtechnik Zentrum Sankt Veit an der Glan statt, bei der sich der Geheimfavorit und Sieger des letzten Laufes in Lebring Wolfgang Schmid sich nicht zwei Mal Bitten lies und den Sieg in eindrucksvoller Weise auch in Kärnten holen konnte.

Von nun an ging´s bergab
Auf einer komplett neuen Strecke und das erste Mal in der Geschichte im österreichischen Driftsport wurde bergab gedriftet, was für alle Fahrer eine komplett neue Herausforderung brachte und zu Beginn der Veranstaltung als unlösbar erschien.

Aber im Training zeigte sich, dass die Idee der Organisation der DCA mehr als gut war und einige der Fahrer zeigten nach vorsichtigem Herantasten das es sehr wohl möglich ist auch bergab driften zu können und damit dem Publikum extrem spannenden Sport zu bieten.

Im ersten von drei Wertungsläufen knallte Wolfgang Schmid eine Fabelzeit in den Asphalt an der sich alle die Zähne ausbissen. Der Verfolger im ersten Heat, der Vizestaatsmeister 2013 Mario Schopper musste einen Rückstand von mehr als zwei Sekunden hinnehmen und sagte kurz und bündig „Wer die Zeit fahren kann hat sich den Sieg verdient“. Auf Platz drei folgte Michael Blümel.

Der zweite Wertungslauf lief nicht ganz nach Wunsch der Spitzenreiter des ersten Laufes, Schmid und Schopper patzten und fielen einige Plätze in der Gesamtwertung zurück.

Spannende Entscheidung
Der dritte Lauf musste dann die Entscheidung bringen. Jara Novak aus Tschechien legte einen Traumlauf hin und setzte die Mitstreiter um den Sieg mächtig unter Druck. Günther Denk, Sieger des Laufes am Wachauring konnte seine Nerven im Zaum halten, legte nochmals nach und übernahm die Führung. Mario Schopper riskierte alles und verlor. Die Jury sah einen Patzer und zog ihm einen Punkt ab, was ihn auf Gesamtplatz sieben zurückwarf. Zwischenführender Blümel setzte alles auf eine Karte und riskierte eine andere Linie, die sich als großer Fehler erwies. Damit fiel er im Endergebnis auf Platz drei zurück.

In Kärnten strahlte am Ende der Stern von Wolfgang Schmid. Er riskierte im letzten Lauf nicht zu viel, schaffte es aber erneut den Rest des Feldes hinter sich zu lassen und überlegen den Sieg nach Hause zu fahren. Platz zwei ging an Denk. Blümel konnte Gesamtrang drei und den Sieg in der kleinen Rennklasse einfahren.

Die Ergebnisse der 2Wd-Klassen
Trippel-Staatsmeister Tomy Graf zeigte in der großen Serienklasse der Konkurrenz erneut, warum er Meister wurde. Er konnte sich den Sieg vor Gery Beirer und Alex Steiner holen.

In der kleinen Rennklasse bezwang Blümel in der heurigen Saison erstmals Michael Schalling und konnte sich den Sieg holen. Auf Platz drei folgte Guido Gluschitsch auf einem wunderschön erhaltenen Ford Taunus.

Die kleine Serienklasse konnte sich Matthias Kaiser, der bereits den Lauf in Melk gewonnen hat, nach einem kleinen Durchhänger in Lebring vor den beiden Mazda-Werkspiloten Mario Kranabetter und Martina Patka den Sieg holen.

Kärntner Autocross-Champions schlagen sich hervorragend
Die beiden mehrfachen Staatsmeister im Auto- und Rallycross, Walter und Markus Marcher nutzten den Lauf in Kärnten wieder mal einen Abstecher in den Driftsport zu machen. Das letzte Mal gingen Vater und Sohn zusammen im Jahr 2010 an den Start. Markus konnte sich wie damals vor Walter platzieren. Beide schlugen sich hervorragend im Feld der Drifter und werden 2015 hoffentlich wieder mit dabei sein.


Dramatische Ereignisse um den Champion und tolle Vorstellung der Allradpiloten
Der Pechvogel des Wochenendes war Vorjahreschampion Martin Jansa der Teameigner vom Action Racing Team aus Tschechien. Im Training musste Jansa sein Einsatzfahrzeug mit Motorschaden abstellen. Damit stand Jansa vor dem Problem, die Zwischenführung in der Meisterschaft verlieren zu können. Nach einer teaminternen Besprechung wurde beschlossen, in der Nacht aus der Heimat ein Ersatzauto zu holen und damit zumindest wichtige Punkte retten zu können. Um 5:00 stand das Fahrzeug in Kärnten und die Crew rund um Jansa baute alle wichtigen Teile in den neuen Wagen um. Im Warmup schlug das Pech wiederum zu und das Ersatzauto stand nach einem Turboschaden plötzlich in Flammen.

Das Fahrzeug wurde rasch gelöscht und Jansa konnte unverletzt entsteigen. Nachdem auch Auto Nummer zwei defekt war traf das Team die Entscheidung Jansa und die Rallyepilotin Manovska in ihrem Auto an den Start zu bringen.

Christian Kornherr, der im letzten Lauf in der Steiermark Platz drei erdriften konnte zeigte bereits im Training eine Vorstellung die Zusehern und Mitbewerbern die Augen offen blieben lies. Kein anderer Pilot konnte sich so schnell auf den neuen Kurs einstellen wie er.

Markus Felbauer, der den letzten Lauf in Lebring noch für sich entschieden konnte, bekam die notwendigen Teile für sein Auto nicht rechtzeitig geliefert und musste mit einem Leihauto an den Start gehen. Felbauer, der nicht alle Trainings fahren konnte kämpfte mit dem neuen Auto wie ein Löwe und musste sich schlussendlich aber mit Platz vier begnügen.

Eine Sensation lieferte Benjamin Klabutschar im dritten Lauf ab, er konnte als einziger Allradfahrer die Maximalpunkte erreichen was ihm tobenden Applaus bei Publikum und Fahrern bescherte. Trotz des Traumlaufens musste sich Klabutschar schlussendlich dem überragendenChristian Kornherr beugen und sich mit Platz zwei begnügen.

Pechvogel Jansa konnte sich immerhin noch Platz drei holen und damit wichtige Punkte für die Staatsmeisterschaft 2014 sichern.

Damen kämpfen mitten in der Männerwelt
In Sankt Veit stellten sich auch wieder vier Damen der männlichen Konkurrenz und schlugen sich hervorragend. Brigitte Schmalzl konnte sich in die interne Damenwertung holen, aber auch im Gesamtranking auf den hervorragenden elften Platz setzten. Martina Patka und Gabriele Gluschitsch lieferten saubere Läufe ab und konnten damit mehr als die Hälfte des Feldes hinter sich lassen.

Ehrenpreis für eine Dame
Die aus Tschechien stammende Rallyepilotin Michaela Manovska, die erst die zweite Saison im Driftsport unterwegs ist und sich dabei einen Allradboliden als Einsatzfahrzeug ausgesucht hat bekam für ihre sportliche Leistung der letzten Rennen und der gewaltigen Steigerung in der kurzen Zeit die Trophy überreicht.

Der nächste Lauf zur Meisterschaft findet im Juli wieder in der schönen Steiermark in Lebring statt.

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