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DTM: Nürburgring

Molina endlich Sieger

Audi-Fahrer Miguel Molina erringt im zweiten Rennen einen klaren Sieg – Pascal Wehrlein kurz vor dem Titelgewinn. Lucas Auer nur auf Platz 19.

Miguel Molina hat seinen Beinamen "Magic" redlich verdient. Dieses Prädikat erarbeitete sich der Spanier bei seinem ersten DTM-Sieg am Sonntag am Nürburgring. Im 66. Rennen gelang dem Audi-Pilot, der insgesamt schon fünfmal von der Pole gestartet war, endlich der erste Erfolg. Die Grundlage hatte Molina bereits beim Start und wenige Augenblicke später beim Restart nach einer Safety-Car-Phase legen können.

"Ich konnte beim Start wegziehen und auch beim Restart nach der Safety-Car-Phase. Es war ein Tag ohne jeden Fehler. Es hat alles gepasst", jubelt der Mann aus Lloret de Mar. Beim Start hatte sich Molina in einem engen Duell gegen BMW-Pilot Tom Blomqvist durchsetzen können. Unterdessen kam Jamie Green mit seinem Audi von Startplatz drei nicht vom Fleck und sorgte für wilde Szenen. In Kure eins führte eine unglückliche Verkettung zu einer Karambolage zwischen Robert Wickens (Mercedes) und Timo Scheider (Audi). Wieder einmal war für den zweimaligen Champion nach wenigen Metern Schluss.

Nach der anschließenden Safety-Car-Phase sprintete Molina an der Spitze schnell davon. "Endlich sitze ich in der Pressekonferenz mal in der Mitte! Es war ein fantastischer Tag, das Auto war im Rennen wunderbar zu fahren. Endlich kam mal der Sieg dabei heraus. Es ist für mich sehr emotional", so der Sieger. "Ich war mehrfach auf der Pole, habe es aber nie zu Ende bringen können. Endlich ist mir das mal gelungen. Dabei waren die letzten zehn Runden die längsten, die ich jemals erlebt habe. Ich bin sehr, sehr glücklich."

Hinter dem Dominator des Sonntags hatten Paul die Resta (Mercedes) und Bruno Spengler (BMW) keine Chance auf den Sieg, aber holten wenigstens Podestplatzierungen. "Nach meinen Fehler gestern im Qualifying war heute alles besser. Nach dem Boxenstopp war ich nochmal nahe dran, aber dann konnte Miguel wieder wegfahren. Ich habe dann Rang zwei abgesichert. In Hockenheim will ich mal wieder ganz oben stehen", meint di Resta, der endlich mal wieder vorn dabei war.

"Es war ein gutes Rennen. Ich konnte beim Start gerade so am stehenden Jamie Green vorbeikommen. Es war knapp, aber es ging gut. Ich hatte heute ein tolles Auto, das gestern noch komplett kaputt war. Im Rennen habe ich immer versucht, an Paul di Resta heranzukommen, aber es ist mir nicht gelungen, weil wir das gleiche Tempo hatten", berichtet Spengler. "Miguel war in einer ganz anderen Liga unterwegs. Für mich ist das Podium ein toller Erfolg."

Nur zu Beginn hatte Blomqvist mit seinem BMW an der Spitze mithalten können, doch nach rund fünf Runden ließen die Reifen am M4 des Briten erheblich nach. Der Oschersleben-Sieger musste di Resta und Spengler passieren lassen. Am Ende fuhr er einen ungefährdeten vierten Rang ins Ziel. Dahinter sammelte Pascal Wehrlein als Fünfter zehn weitere Punkte auf dem Weg zum möglichen DTM-Titel 2015. Der Schwabe konnte heute nicht das Tempo der Spitze halten.

Wehrlein lag lange Zeit auf dem achten Rang, wurde dann aber von Mercedes nach vorn beordert. Daniel Juncadella (10.) und Maximilian Götz (6.) wurden zurückgepfiffen - sehr zum Leidwesen von Audi, deren Speerspitzen Mattias Ekström (11.) und Edoardo Mortara (Ausfall nach Kollision mit Timo Glock) keine Zähler holten. "Ich bin enttäuscht von dem, was ich hier gesehen habe", bringt Audi-DTM-Leiter Dieter Gass seine Sicht auf den Punkt.

"Wir hatten klar abgesprochen, dass wir hier sauberen Sport bieten. Zwei Hersteller haben sich daran gehalten, einer nicht - und der gewinnt auch noch am Ende die Titel. Schaut mal auf die Rundenzeiten im Rennen: Juncadella und Götz haben nicht immer das Tempo gebracht, das möglich gewesen wäre. Das sagt doch alles", so Gass. Tatsächlich: Götz verlangsamte n einer Runde um satte fünf Sekunden, um Wehrlein vorbeiwinken zu können. Eine vorübergehende Schwäche? Eher nicht.

Hinter Götz konnten Mike Rockenfeller (7.), August Farfus (8.) und Martin Tomczyk noch vor Juncadella in die Punkte fahren. Vor allem der BMW-Pilot beeindruckte. Tomczyk war wegen technischer Probleme mit seinem Auto und unerlaubter Arbeiten am Motor vom allerletzten Startplatz gekommen. "Wir haben ein schwieriges Wochenende zu einem tollen Erfolg gemacht: ein Rennen gewonnen, im Titelkampf noch dabei. Wir wollen die Spannung hoch halten", fasst BMW-Motorsportchef Jens Marquardt zusammen.

In der Gesamtwertung hat Wehrlein nun beste Aussichten. Mit 165 Punkten beträgt sein Polster auf Mortara satte 37 Punkte, auf Ekström ist es sogar noch einer mehr. "Wir waren einfach zu langsam", sagt der Schwede, der zudem durch einen schlechten Boxenstopp aus den Top 10 fiel. Beim Finale in Hockenheim müssten die Audi-Speerspitzen mindestens einen Sieg einfahren, sogar mit zwei zweiten Rängen ist der Rückstand auf Wehrlein nicht mehr aufzuholen. Lucas Auer kam über Platz 19 nicht hinaus.

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