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Bergrallyecup: Seggauberg

Schwaiger feiert dritten Tagessieg

Skeptisch blickten die Fahrer der 2WD-Autos aufs nasse Geläuf, doch Rupert Schwaiger erzielte zum Staunen aller die schnellste Zeit.

Fotos: H. Rieger

Leichter Regen empfing Fahrer und Fans beim fünften Lauf zum Bergrallyecup in Seggauberg; etwas skeptisch auch die Piloten der zweiradgetriebenen Fraktion, denn auf dem nassen Geläuf, waren sich alle einig, war Allradantrieb gefragt, und das bestätigte auch der erste Trainingslauf mit der Bestzeit von Lokalmatador und Veranstalter Andi Marko im Audi A4 STW quattro, doch der zweite Trainingslauf brachte dann eine Überraschung: Nicht die allradgetriebenen Boliden, sondern Rupert Schwaiger im heckgetriebenen Porsche 911 Biturbo erzielte zum Staunen aller die schnellste Zeit.

Als es dann vor dem ersten Rennlauf abtrocknete, wurde der Koglhofer seiner Favoritenrolle gerecht, erzielte in allen drei Rennläufen Bestzeit und sicherte sich damit seinen heuer bereits dritten Tagessieg. Überdies erzielte er mit 44,49 Sekunden auch Tagesbestzeit und blieb damit nur 0,4 Sekundne unter dem Streckenrekord von Felix Pailer aus dem Jahre 2009. Auf Platz zwei ein in Topform agierender Werner Karl im Audi S2R quattro, dem die Rennen in der Südsteiermark auf den Leib geschneidert zu sein scheinen. Der Haslauer Felix Pailer, beflügelt durch Topergebnisse in den letzten Rennen, sicherte sich mit einem Husarenritt im letzten Wertungslauf einen ausgezeichneten dritten Gesamtrang.

Platz vier in der Tageswertung für einen mit dem Getriebe hadernden Markus Binder, der im dritten Lauf kurz nach dem Start seinen "Cossie" abstellen musste. Der Weizer Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5 WRT) erzielte mit Rang fünf ein Topresultat und zeigte damit, dass mit ihm in Zukunft stark zu rechnen sein wird, zumal noch großes Potential sowohl im Fahrer als auch im Auto steckt. Als bester Zwei-Liter-Pilot kam Veranstalter Andi Marko im Audi A4 STW quattro auf den ausgezeichneten sechsten Gesamtrang. Der Gleisdorfer Manuel Seidl (Porsche 997 GT3 Cup) kam auf einen guten siebenten Platz vor dem Salzburger Christopher Neumayer (Ford Escort NPM-IRS). Markus Habeler (VW Scirocco RS1) und Manfred Platzer (BMW 320 M3) komplettieren die Top Ten des Gesamtklassements.

Klassenergebnisse:

• E1 über 2.000 cm³ 4WD

Für den Mürztaler Werner Karl ist Seggauberg eine Beziehung der besonderen Art. Im Vorjahr feierte der Langenwanger Audi-S2R-quattro-Pilot an gleicher Stelle seinen ersten Sieg in der hubraumstärksten Allradklasse, und auch heuer stand er wieder auf dem obersten Treppchen. Mit einem fulminanten dritten Lauf sicherte sich der Haslauer Felix Pailer (Lancia Delta Integrale) Platz zwei und musste sich nur um den Hauch von einer Hundertstel Sekunde geschlagen geben.

Platz drei ging an Markus Binder (Ford Cosworth); der Gossendorfer haderte aber mit dem Schicksal, als er mit seinem Boliden kurz nach dem Start des dritten Rennlaufs mit Getriebeschaden ausrollte. Er behielt aber weiter die Führung in dieser Klasse. Mit Platz vier gab es bei Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5 WRT) einen stetigen Aufwärtstrend zu verzeichnen. Ein Sieg ist wohl nur eine Frage der Zeit. Mit kontinuierlich guten Zeiten wurde der Salzburger Stefan Promok im Mitsubishi Evo 8 guter Fünfter.

• E1 über 2.000 cm³ 2WD

Bestzeiten in allen drei Läufen ergaben summa summarum Platz eins für den Koglhofer Rupert Schwaiger (Porsche 911 3,5l Biturbo). Mit 44,49 Sekunden erzielte er zudem auch Tagesbestzeit und ist weiterhin voll auf Titelkurs. Durch den Gleisdorfer Manuel Seidl (Porsche 997 GT3 Cup) gab es in dieser Division einen Porsche-Doppelsieg. Auf Platz drei mit einer tollen Leistung der Dollrather BMW-M3-Pilot Manfred Platzer vor dem Lödersdorfer Karl-Heinz Binder (Ford Sierra RS500). Markus Hochreiter wurde im turbobefeuerten Seat Ibiza guter Sechster vor dem Weststeirer Karl Heinz Schauperl in seinem heuer schwarz-weiß lackierten VW Käfer.

• E1 bis 2.000 cm³

Verrückter erster Rennlauf in dieser Division: Zwei Topfavoriten, nämlich die beiden Lokalmatadore Andi Marko und Diethard Sternad, mussten just beide an gleicher Stelle den Notausgang nehmen, revanchierten sich aber mit Topzeiten in den beiden restlichen Wertungsläufen. Andi Marko sicherte sich beim Heimrennen mit zwei Sekunden Vorsprung einen unangefochtenen Sieg, bereits der fünfte in Folge, vor einem stark fahrenden Salzburger Christopher Neumayer im spektakulären, blau-weißen Ford Escort NPM-IRS. Mit Platz drei einmal mehr auf dem Podest: Der schnelle Niederösterreicher Markus Habeler im VW Scirocco.

Lokalmatador Didi Sternad (Alfa Romeo 156 STW) steckte das Missgeschick von Lauf eins locker weg und wurde sehr guter Vierter vor "Drifterkönig" Hermann Blasl, der im Opel Kadett C Coupé vor allem am Vormittag bei nassem Geläuf in seinem Element war. Mit Technikproblemen kämpfte der Gleisdorfer Michael Wels im VW Scirocco, dafür war Platz sechs nicht so schlecht. Michael Emsenhuber (VW Corrado), ganz stark am Vormittag, blieb mit Platz sieben auf Schlagdistanz zur Spitze. Gut auch der achte Platz für Manfred Majkovski im Renault Mégane vor den beiden VW-Golf-Piloten Markus Müllner und Werner Jud.

• E1 bis 1.600 cm³

Seriensieger Manuel Michalko (Citroën Saxo RP4) musste diesmal alle Register seinen großen Könnens ziehen, um den fünften Sieg in Folge einzufahren. Mit nur 0,35 Sekunden Rückstand wurde Christian Speckl (VW Golf GTI) ausgezeichneter Zweiter, er erzielte dabei auch eine Laufbestzeit in dieser Klasse. Auf Platz drei: Routinier Helmut Maier aus Passau im VW Golf vor Florian Pyringer, einem weiteren Golf-Piloten. Knapp dahinter auf Platz fünf: Gregor Hutter im Alfa Romeo 145 vor dem Edelsgruber Manuel Blasl im VW Golf. Michael de Cillia wird im weißen Ford Fiesta RS guter Siebenter vor dem Weststeirer Michael Schnidar im Honda Civic. Mit technischen Problemen aufgeben musste VW-Golf-Pilot Robert Wagner.

• E1 bis 1.400 cm³

Zwei Lokalmatadore dominierten diese Klasse. Mit einem perfekten dritten Lauf holte sich der Großkleiner Günter Strohmeier im Alfasud den Sieg vor Manfred Meinhard im wunderschön aufgebauten Renault Clio S1400. Auf Platz 3 und 4 die beiden Suzuki-Swift-Piloten Jakob Löffler und Johann Blecha.

• Division A über 2.000 cm³

Als Solostarter in dieser Klasse orientierte sich Wolfram Sommer (Mitsubishi Evo 7) an der Konkurrenz, und mit Topzeiten konnte er durchaus brillieren.

• Division N bis 2.000 cm³

Schrecksekunde im ersten Lauf: Topfavorit Patrick Lorenser touchiert in der ersten Linkskurve über eine Brücke einige Schallschutzwände und verformt seinen Honda Civic dermaßen, dass ein weiterer Start unmöglich war. Seinen ersten Sieg feierte der Weizer Thomas Lickel im Opel Kadett GSI vor Johann Harrer im Alfa Romeo 145.

• Klasse N über 2.000 cm³

Die Siegesserie von Dieter Holzer aus Mixnitz im Mitsubishi Evo 8 hielt an, er baute damit auch seine Führung weiter aus. Auf Platz zwei sein ewiger Konkurrent Reinhold Taus im Subaru Impreza WRX.

• Klasse N bis 2.000 cm³

Dominant auch diesmal Helmut Harrer im Honda Civic Type R, der Weg Richtung Titelverteidigung stimmt. Auf Platz zwei: Wolfgang Schutting im Renault Clio Williams vor Newcomer Patrick Flechl im Opel Astra GSI.

• Historisch über 2.500 cm³

Hier gab es ein reines Porsche-Duell, das der Kärntner Gerald Glinzer knapp mit 0,8 Sekunden Vorsprung auf den Deutschlandsberger Reinhold Prantl (beide Porsche Carrera) für sich entschied.

• Historisch bis 2.500 cm³

Der Lödersdorfer Mario Krenn wird auf seinem Ford Escort RS2000 schön langsam zum Alptraum für die Konkurrenz und eilt mit Riesenschritten zu seinem neunten Titel in Folge. Manfred Zöchling (VW Golf GTI) blieb auch diesmal mit Platz zwei erster Verfolger Krenns. Auf Platz drei: Thomas Tkaletz (VW Golf GTI), der Steirer siegte in der 1600er-Klasse, wurde aber aufgrund zu weniger Starter in der nächsthöheren Klasse gewertet; Platz vier für Franz Haidn im BMW 325 E30.

Der nächste Lauf zum Bergrallyecup findet am Sonntag, dem 26. Juni, in Naas bei Weiz statt. Dort werden auch Formelfahrzeuge am Start sein. Veranstalter ist das Wiedenhofer Rallye Team (WRT) mit Speerspitze Stefan Wiedenhofer.

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