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GP2: Budapest

Erster Saisonsieg für Sirotkin

Nach einer Massenkarambolage am Start siegt der Russe Sergei Sirotkin beim Sprintrennen auf dem Hungaroring.

Eine zentnerschwere Last muss Sergei Sirotkin in Budapest von den Schultern gefallen: Der junge Russe in ART-Diensten gewann das Sprintrennen der GP2-Serie auf dem Hungaroring, nachdem Jordan King einen Safety-Car-Restart vermasselt hatte. King und sein Racing-Engineering Teamkollege Norman Nato holten die Plätze zwei und drei, nachdem sie aus der ersten Startreihe ins Rennen gegangen waren. Eine Kollision mit mehreren Fahrzeugen riss gleich zu Beginn zahlreiche Favoriten aus dem Rennen.

"Ich habe das Siegen wirklich vermisst", sagt ein überglücklicher Sirotkin. "Wir haben mittlerweile die Gründe für unseren schwachen Saisonbeginn gefunden. Es läuft jetzt alles wesentlich systematischer. Das Auto war fantastisch, ich konnte meine Pace gehen." Der 20-Jährige erwischte von der sechsten Startposition aus einen hervorragenden Start und übertölpelte die Startreihen davor, um bis auf die zweite Position hinter Jordan King vorzufahren. Dahinter kam es zu einer folgenschweren Kollision, der mehrere Spitzenkandidaten zum Opfer fielen.

Auslöser war Arthur Pic (Rapax), der sich im Zweikampf mit Antonio Giovinazzi (Prema) drehte und daraufhin dem Feld ins Auge sah. Der unvermeidbaren Folgekollision fielen Nobuharu Matsushita (ART), Alex Lynn (DAMS), Luca Ghiotto (Trident) und Pic selbst zum Opfer. Weitere Fahrer mussten wegen Beschädigungen die Box ansteuern. Darüber hinaus war Giovinazzi Matsushita schon in Kurve eins ins Auto gefahren, wofür er sich nicht nur eine Zehn-Sekunden-Strafe einfing, sondern sich auch den Frontflügel beschädigte. Der Italiener wurde infolge des Reparaturstopps und der Strafe 17. und Letzter.

Schwerer Fehler von King beim Restart

Natürlich musste das Safety-Car auf die Strecke, während die vier Wracks geborgen wurden. Beim Restart ging es dann für Jordan King schief, der seine Pole-Position beim eigentlichen Start noch verteidigt hatte: Er rutschte in der vorletzten Kurve von der Strecke. "Das Safety-Car ist so langsam gefahren, dass meine Vorderreifen abgekühlt sind", mault der Brite. Sirotkin durfte ihn dabei nicht überholen, da die Safety-Car Linie noch nicht erreicht war.

Doch King hatte so viel Schwung verloren, dass er Sirotkin nicht halten konnte. In einem packenden Kampf über vier Kurven setzte sich der Russe durch und fuhr daraufhin einem ungefährdeten Sieg entgegen. King musste sich mit Rang zwei abfinden, schaffte es jedoch, Sirotkin die schnellste Runde zu entreißen und so den Bonuspunkt für sich zu verbuchen. Teamkollege Norman Nato musste in den letzten Runden einen nachdrückenden Artjom Markelow (Russian Time) hinter sich halten, was ihm gelang.

Markelow hatte sich zuvor bereits Mitch Evans (Campos) mit einem sehenswerten Ausbremsmanöver in Kurve eins gekauft. Der Neuseeländer wurde Fünfter gefolgt von Oliver Rowland (MP Motorsport). Samstagssieger Pierre Gasly konnte sich auf dem überholfeindlichen Kurs vom achten Startplatz nur um eine Position verbessern, nimmt die zwei Punkte für Rang sieben aber gerne mit. Seine Tabellenführung blieb damit unangetastet. Den letzten Punkt gab es für Raffaele Marciello (Russian Time), der im Zuge der Kollision zwischen Giovinazzi und Matsushita in Kurve eins in die Auslaufzone musste.

Pechvogel des Wochenendes ist eindeutig Jimmy Eriksson (Arden): Der Schwede hatte sich nach seinem technischen Defekt am Samstag in der letzten Runde im Sonntagsrennen wieder auf die zehnte Position nach vorn gefahren und griff bereits Sergio Canamasas (Carlin) für Rang neun an. Dann gab es wieder Probleme; mutmaßlich hat sich beim Überfahren eines Randsteins die hintere linke Antriebswelle verabschiedet.

Die GP2-Serie 2016 wird am kommenden Wochenende auf dem Hockenheimring mit den Läufen 13 und 14 fortgesetzt.

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