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Formel 2: Barcelona

Matsushita gewinnt nach Latifi-Fehler

Nicholas Latifi wirft den Sieg im Formel-2-Sprint in Barcelona ins Kiesbett - Honda-Junior Nobuharo Matsushita holt sich seinen ersten Saisonsieg.

ART-Pilot Nobuharo Matsushita feierte auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya den Sieg im Formel-2-Sprintrennen. Dem Japaner wurde der Triumph auf dem goldenen Tablett serviert, denn Nicholas Latifi (Dams) führte vom Start weg wenige Sekunden vor den Verfolgern. In der 22. von 26 Runden rutschte Latifi am Ausgang von Kurve 5 neben die Strecke. Matsushita schlüpfte innen durch und fuhr den Sieg nach Hause.

Die alles entscheidende Frage lautet: Was ist bei Latifi passiert? "Zwei Runden vor meinem Abflug traf mich etwas am Helm und ich dachte, es war ein Teil vom Frontflügel", berichtet der Kanadier. "Ich realisierte dann, dass es einer meiner Rückspiegel war. Aber mir wurde das genau vor dem Bremspunkt klar. Ich habe die Strecke einfach aus den Augen verloren. Es war mein Rennen zu gewinnen und es tut mir für das Team leid."

Matsushita sagte Danke und gewann zum ersten Mal seit dem Monaco-Sprint im Vorjahr. "Es war nicht einfach. Nicholas machte einen Fehler in Kurve 5. Unsere Pace war sehr ähnlich", meint der Japaner, dass es ohne Latifis Ausritt nicht mit dem Sieg geklappt hätte. "Ich hatte Glück und freue mich über den Sieg. Ich peilte heute das Podium an, aber meine Starts sind immer sehr gut."

Hinter dem Honda-Junior entbrannte in den letzten Runden noch ein enges Duell zwischen den Dams-Teamkollegen Oliver Rowland und Latifi um den zweiten Platz. Rowland konnte Latifi auch durch dessen Ausrutscher überholen. Latifi attackierte hart, aber Rowland behielt die Oberhand und verteidigte den zweiten Platz. "Im Rennen sehen wir als Team sehr stark aus", nickt der Brite zufrieden. "Das Rennen hätte Nicholas gehört, aber er hatte Pech. Es ist wichtig, an jedem Wochenende viele Punkte zu sammeln. Ich warte noch auf den ersten Saisonsieg, aber jetzt kommt Monaco."

Leclerc nimmt wieder viele Punkte mit

Barcelona ist nicht als überholfreundliche Strecke bekannt, doch dank DRS gab es im Feld zahlreiche Rad-an-Rad-Duelle und Platzwechsel. Vor allem Charles Leclerc zeigte, dass er ein Titelanwärter ist. Nach der ersten Runde war der Sieger vom Samstag noch Achter. Kontinuierlich arbeitete sich der Prema-Pilot an den Gegnern vorbei und eroberte den vierten Platz. Damit reist Leclerc mit einem komfortablen Vorsprung in der Gesamtwertung zu seinem Heimrennen in Monaco.

Eine gute Schlussphase zeigte auch Jordan King (MP Motorsport). Ähnlich wie in Bahrain machte der Brite im letzten Renndrittel Plätze gut und fuhr als Fünfter ins Ziel. Nach hinten ging es auf der anderen Seite für Gustav Malja (Racing Engineering). Nach dem Start lag der Schwede auf dem zweiten Platz, bis er in Runde 14 von Matsushita überholt wurde. Durch einen Verbremser klagte Malja über Vibrationen und fiel noch auf den sechsten Rang zurück.

Luca Ghiotto wurde in der zweiten Rennhälfte von seinem Team Russian Time angefunkt, er solle an die Box kommen. Ghiotto entgegnete überrascht: "Warum?". Er blieb auch draußen und wurde mit Platz sieben belohnt. Den letzten Punkt nahm Alexander Albon (ART) mit, nachdem er in einige Zweikämpfe verwickelt gewesen war. Als Neunter ging Artjom Markelow (Russian Time) leer aus. Markelow stand auf der Pole-Position, kam aber beim Start ganz schlecht weg und verspielte somit schon früh seine Chancen.

Früh gab es auch eine Safety-Car-Phase. In der ersten Runde kam es im Mittelfeld zu einer Kollision zwischen Antonio Fuoco (Prema) und Nyck de Vries (Rapax). In Kurve 7 probierte es Fuoco innen, es gab aber keinen Platz. Die beiden Autos berührten sich und drehten sich. Da beide den Motor abwürgten, wurde das Safety-Car nach der ersten Runde auf die Strecke geschickt. Beide Boliden wurden weggeschoben und in der zweiten Runde wurde das Rennen wieder freigegeben.

Das nächste Rennwochenende findet vom 25. bis 27. Mai in den berühmten Straßen von Monaco statt.

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