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Rallycross-WM: Lohéac

Historischer Sieg für Johan Kristoffersson

Johan Kristoffersson legt auch in Loheac ein perfektes Rennwochenende hin und gewinnt als erster Fahrer in der Rallycross-WM vier Rennen in Folge.

Fotos: FIA World Rallycross

Gegen Johan Kristoffersson (PSRX-Volkswagen) ist in der Rallycross-WM (WRX) derzeit kein Kraut gewachsen. Der Schwede legte auch bei der neunten Station der Saison 2017 im franzöischen Loheac ein perfektes Rennwochenende hin und feierte seinen vierten Sieg in Folge. Das ist in der Geschichte der Rallycross-WM noch keinem Fahrer gelungen. Auf Rang zwei fuhr zur Freude der Tausenden Zuschauer Lokalmatador Sebastien Loeb (Peugeot-Hansen). Mit Platz drei stand der amtierende Weltmeister Mattias Ekström (EKS-Audi) zum ersten Mal seit seinem Sieg Anfang Mai in Hockenheim wieder auf dem Podium.

Mit seinem fünften Saisonsieg und der Maximalpunktzahl von 30 machte Kristoffersson auch einen weiteren Schritt in Richtung WM-Titel, der dem Schweden bei einem Vorsprung von 46 Punkten und noch drei ausstehenden Rennen kaum mehr zu nehmen scheint. "Großer Dank ans Team, ich habe mich im Regen noch nie so wohl gefühlt. Gestern war der Kampf mit Sebastien toll, und heute haben wir im Regen das perfekte Set-up gefunden", sagt Kristoffersson nach dem Rennen.

Lediglich in den ersten beiden Runden des Qualifyings hatte der Volkswagen-Pilot in Loeb einen ernsthaften Gegner, punktgleich gingen beide Fahrer in den Sonntag. Bei deutlich veränderten Wetterbedingungen, aus Sonnenschein wurde Dauerregen, kam Kristoffersson aber besser als Loeb zurecht und sicherte sich mit einem Sieg in Q4 auch Platz eins in der Zwischenwertung des Qualifying.

Ekström zum ersten Mal seit Mai auf dem Podium

Im ersten Halbfinale legte Kristoffersson einen klaren Start-Ziel-Sieg hin. Hinter ihm lag nach dem Start zunächst Ekström, während Petter Solberg (PSRX-Volkswagen) früh in die Joker-Runde ging. Dadurch kam er an Ekström vorbei, als dieser in die Joker-Runde abbog. Im zweiten Halbfinale führte zunächst Loeb, doch auch hier brachte eine frühe Joker-Runde einen Vorteil. In diesem Fall für Timmy Hansen (Peugeot-Hansen), der durch diese Strategie seinen Teamkollegen überholen konnte.

Im Finale war Kristofferssons Sieg nie in Gefahr. Er gewann den Start und setzte sich bald von seinem Verfolger Loeb ab. Solberg hingegen musste dem Feld hinterher fahren, nachdem er in der ersten Kurve weit von der Linie abgekommen war. Ekström griff unterdessen in die Strategie-Trickkiste und ging schon in der ersten Runde in die Joker-Runde. Das sollte sich auszahlen, schon bald schloss er wieder zum Peugeot-Duo Loeb/Hansen auf, die noch nicht gejokert hatten.

Zu diesem Zeitpunkt sah es so aus, als könne Ekström Zweiter werden, doch dann wurde Timmy Hansen aufgrund technischer Probleme plötzlich langsamer. Ekström kam nicht direkt an ihm vorbei, wodurch sich Loeb weit genug absetzen konnte. Vierter des Finales wurde Andreas Bakkerud (Hoonigan-Ford), gefolgt von Solberg und Timmy Hansen.

Timo Scheider bester Privatfahrer

Timo Scheider (MJP-Ford) erreichte bei seinem achten Start in dieser Saison zum siebten Mal das Halbfinale und war einmal mehr bester Privatier. In der Vorschlussrunde musste er sich aber der Übermacht der Werksfahrer geschlagen geben und schied als Vierter des ersten Halbfinals aus. Da sein Teamkollege Kevin Eriksson nach zwei Kollisionen im Qualifying das Halbfinale verpasste, ist Scheider nun auch in der Gesamtwertung der Rallycross-WM wieder bester Privatfahrer.

DTM-Pilot Nico Müller (EKS-Audi) setzte sich bei seinem WRX-Debüt gut in Szene. Platz drei im Freien Training und starke Rundenzeiten in den Rennen deuteten das Potenzial des Schweizers an, doch durch eigene Fehler, Kollisionen mit Kollegen und zuletzt in Q4 einem schleichenden Plattfuß verpasste der Schweizer als 17. nach den Vorläufen das Halbfinale und auch knapp einen WM-Punkt.

In der WM-Wertung führt Kristoffersson nun mit 241 Punkten vor Solberg, der auf 195 Zähler kommt. Dritter ist Ekström mit 180 Punkten. In der Teamwertung liegt PSRX-Volkswagen mit 436 Punkten nun schon 101 Zähler vor Peugeot-Hansen (335), EKS-Audi belegt in dieser Wertung mit 272 Punkten Rang drei.

Weiter geht es mit der Rallycross-WM in zwei Wochen. Dann steht vom 15. bis 17. September im lettischen Bikernieki der zehnte Saisonlauf auf dem Programm.

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