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DTM: Misano

Di Resta siegt im Nachtrennen

Der Niederländer holte sein erstes DTM-Podium seiner Karriere und ging in der letzten Runde an Edoardo Mortara vorbei.

Paul di Resta gewann das erste und spektakuläre Nachtrennen der DTM-Geschichte in Misano. Der Mercedes-Fahrer kam nach 32 Runden vor Robin Frijns (2./Audi) und Edoardo Mortara (3./ Mercedes) ins Ziel.

Die Top 10 komplettierten Loic Duval (4./Audi), Nico Müller (5./Audi), Pascal Wehrlein (6./Mercedes), Timo Glock (7./BMW), Philipp Eng (8./BMW), Marco Wittmann (9./BMW) und Mike Rockenfeller (10./Audi). Alex Zanardi kam bei seinem Gaststart als 13. ins Ziel.

"Wenn ich daran denke, wo ich gestartet bin, habe ich viele Gründe, zu lächeln. Ich habe wirklich viel gelernt. Für Morgen habe ich jetzt ein wenig mehr Erfahrung, die ich nutzen kann. Wir werden sehen, was im Qualifying passieren wird. Ich hoffe wirklich auf stabile Bedingungen", sagt Zanardi nach seinem DTM-Debüt.

Erstes DTM-Podium für Frijns

"Ich bin sehr glücklich. Es hätte wirklich nicht besser laufen können", freut sich di Resta. "Konstanz ist der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe es geschafft, das Rennen von der Pole-Position aus zu kontrollieren. In der Nacht und unter den verändernden Bedingungen war es nicht einfach. Morgen ist ein neuer Tag, aber es scheint, dass es wieder schwierige Bedingungen geben wird. Die Ziele sind wieder die Pole-Position und der Rennsieg. In der DTM muss man aber damit zufrieden sein, auf das Podium zu fahren."

"Es hat heute sehr viel Spaß gemacht. Seit wir die Slicks aufgezogen hatten, fühlte ich, dass wir sehr stark sind. Ich habe mir einige gute Kämpfe geliefert. Timo hat mich getroffen und deshalb kam ich von der Strecke ab. Da musste wieder von vorne beginnen", schildert Frijns nach dem Rennen.

"In der letzten Runde habe ich es in Kurve 8 probiert, aber da konnte er noch kontern. Er hat mir sehr viel Platz gelassen, was sehr fair war. In Kurve 14 hat er dann einen kleinen Fehler gemacht und das war meine einzige Chance.

Diese habe ich dann auch genutzt. In Brands Hatch gab es einige unglückliche Situationen für mich. Ich war dort von Beginn an schnell, habe aber keine Punkte geholt. Hier bin ich auf Platz 2 gefahren. Die Mannschaft hat mir ein tolles Auto zur Verfügung gestellt."

Di Resta nur noch einen Punkt hinter Paffett

In der DTM-Fahrerwertung führt Gary Paffett (177) nur noch mit einem Punkt Vorsprung vor Paul di Resta (176). Dahinter reihen sich Edoardo Mortara (3./118), Marco Wittmann (4./112) und Lucas Auer (5./110) ein.

Die DTM-Autos im Flutlicht, Funkenflug, Scheinwerfer der Fahrzeuge und packende Zweikämpfe sorgten für eine spektakuläre Szenerie. Pünktlich zum Rennstart hatte der Regen aufgehört und die Strecke trocknete langsam ab.

Dennoch starteten einige Piloten auf Regenreifen, unter anderem die sechs Audi-Fahrer. Pole-Setter Paul di Resta gewann den Start und bog vor seinen Markenkollegen Gary Paffett und Edoardo Mortara in die erste Kurve ein.

Gary Paffett schied nach nur neun Rennrunden nach einer Kollision mit Edoardo Mortara aus. "Wegen der Bedingungen haben die Räder beim Bremsen blockiert und ich bin weit rausgetragen worden. Als ich wieder auf die Strecke wollte, gab es einen Kontakt mit Edoardo, weshalb die Lenkung kaputt gegangen ist", schildert Paffett.

Mortara kann sich nicht freuen

"Ich wusste, dass er da ist. Ich habe einfach versucht, wieder zurück auf die Strecke zu fahren. Er ist bis an die weiße Linie herangefahren und deshalb gab es diesen Kontakt. Es ist ein sehr enttäuschend", ergänzt er.

"Es war ein schwieriges Rennen. Wir hatten einige Probleme mit dem Auto und ich musste das ganze Rennen auf das Auto achten. Dann gab es den Kontakt mit Gary. Ich war in der Mitte und konnte gar nichts machen. Das war sicherlich nicht optimal. Ich bin nicht sehr zufrieden heute", sagt Mortara, der ergänzt: "Wir waren nicht sicher, ob ich das Rennen beenden kann, weshalb wir zufrieden sind."

Um den Mercedes aus dem Kiesbett zu bergen wurde das Safety-Car auf die Strecke geschickt. Das Rennen wurde im IndyCar-Stil wieder freigegeben und Daniel Juncadella, der seinen Pflichtboxenstopp noch nicht absolvierte, führte das Feld, das sich in Zweierreihen formierte an.

Den Neustart entschied jedoch Augusto Farfus für sich und ging am Spanier vorbei. Dahinter ging es ordentlich zur Sache. Zuerst kollidierten die Audi-Fahrer Jamie Green und Rene Rast. Dann standen Lucas Auer im Kiesbett und Bruno Spengler am Streckenrand. Rast konnte das Rennen fortsetzen, fiel aber ans Ende des Feldes zurück. Für Auer und Spengler war Schluss.

"Das Rennen war ein bisschen wie Autoskooter heute - natürlich auch wegen den Bedingungen, denn es war extrem rutschig. Es gab nur eine trockene Linie und Kurven, die noch teilweise nass waren. Mit der schlechten Sicht ist es natürlich etwas Gambling", sagt Rast nach seinem frühen Aus.

"Ich habe ein paar Schläge gekriegt und bin dann umgedreht worden. Ich weiß nicht ganz genau von wem. Das ist sehr schade, denn es wäre sehr schöne Punkte gewesen. Wegen des Drehers bin ich zurück auf die Strecke gerutscht und da ist mir der Jamie dann voll reingerutscht. Deshalb sind beide Autos jetzt raus", so der amtierende DTM-Champion.

Eng hatte den ersten DTM-Sieg vor Augen

Das Safety-Car wurde erneut entsandt um das Rennen zu neutralisieren. Erneut formierte sich das Feld in Zweierreihen für den Neustart. Farfus setzte sich etwas von Eng ab, doch der Brasilianer war noch nicht zum Reifenwechsel an der Box. Der Österreicher Eng, der von Position 18 startete, führte Boxenstopp bereinigt das Feld an und lag vor di Resta und Mortara.

Zehn Minuten vor Schluss verlor Eng die Führung an di Resta und musste auch Mortara ziehen lassen, der BMW-Mann fiel auf Platz drei zurück. Er war bereits in der dritten Runde in der Box beim Reifenwechsel und wahrscheinlich haben seine Reifen zu sehr abgebaut, dass er die Gegner ziehen lassen musste und nur auf Rang acht ins Ziel kam.

"Ich hatte das Szenario, ein DTM-Rennen anzuführen, schon oft in meinem Kopf. Ich hätte mir sehr gewünscht, für mein Team und mich den ersten DTM-Sieg einzufahren, aber heute hat es nicht sollen sein", sagt Eng enttäuscht.

"Das Rennen war super spannend aus Fahrersicht. Ich habe ausgeteilt, ich habe eingesteckt. Mein Auto ist rundherum kaputt und am Ende war es so, dass ich keine Performance mehr gehabt habe. Ich habe die Reifen dann mehr hernehmen müssen, weil das Auto einfach nicht mehr im perfekten Zustand war. Wir hatten eine super Boxenstoppstrategie gehabt, wir sind zum richtigen Zeitpunkt reingekommen. Wir hatten einige tolle Kämpfe mit Paul, Edo und Gary. Vielleicht kommt es bald, ich hoffe es. Der Hauptausschlag waren die Berührungen, weil ich dann die Reifen härter rannehmen musste."

Dann traf es auch Daniel Juncadella, der vier Minute vor Schluss ausrollte. Die Scheinwerfer am Mercedes waren aus und er rollte ohne Licht im Dunkeln. Vermutlich stoppte den Spanier ein Elektronikproblem.

"Gratulation an Paul zum verdienten Sieg! Die Bedingungen waren heute extrem schwierig. Zum Rennstart war es noch ziemlich nass, dazu kam die Dunkelheit und eine Strecke auf der die Jungs noch nie gefahren sind. Uns war klar, dass dementsprechend viel passieren kann. So sehr wir uns alle über den Sieg und Edos Podiumsplatzierung freuen, hinterlässt das Rennen gemischte Gefühle", erklärt Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz. "Wir haben drei Autos verloren, noch dazu Gary, der in einer hervorragenden Position lag. Das ist natürlich extrem schade."

Heute geht es um 16:40 Uhr weiter mit dem dritten Freien Training. Das zweite Qualifying startet um 20:00 Uhr, das Rennen um 22:30 Uhr.

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