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GT Masters: Zandvoort

Titelkampf geht in den Dünen weiter

Die Top-4-Fahrer trennt vor dem Abstecher an die Nordsee nur ein einziger Punkt; Marc Lieb prominenter Ersatzfahrer für Kévin Estre.

Bildquelle: ADAC Motorsport

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Mit vier Rennwochenenden in sieben Wochen ist der Titelkampf im GT Masters 2018 in seine entscheidende Phase eingetreten. An diesem Wochenende stehen in Zandvoort die Saisonläufe neun und zehn von insgesamt 14 an. Der Vorsprung der "Halbzeitmeister" in der Corvette, Daniel Keilwitz und Marvin Kirchhöfer (Callaway Competition), auf ihre ersten Verfolger, die Mercedes-Fahrer Maximilian Götz und Markus Pommer (HTP Motorsport), beträgt nur noch einen Punkt. Mit Spannung erwartet wird auch das GT-Masters-Debüt des früheren Langstreckenweltmeisters und Le-Mans-Siegers Marc Lieb für das Team75 Bernhard. Mit Indy Dontje (HTP) tritt zudem ein siegverdächtiger Lokalmatador an.

Gerade einmal ein Zähler trennt die Corvette-Piloten Keilwitz und Kirchhöfer also von Götz/Pommer. Während die Tabellenführenden zuletzt auf dem Nürburgring zwar zwei Mal ohne Punkte blieben, sich aber dennoch den inoffiziellen Titel des Halbzeitmeisters sicherten, machten Götz/Pommer mit zwei Podestplätzen wertvollen Boden im Titelkampf gut. Neben dem Titelkampf steht auch ein hochkaratiges Seriendebüt im Mittelpunkt des Interesses: Marc Lieb, Langstreckenweltmeister 2016, gibt im Porsche 911 GT3 R des Team75 seinen Einstand. Er teilt sich das Fahrzeug mit Teamchef Timo Bernhard, seines Zeichens ebenfalls Le-Mans-Sieger und WEC-Titelträger. Lieb, der nur noch sporadisch Rennen fährt, ersetzt den französischen Porsche-Werksfahrer Kévin Estre, der zeitgleich in Silverstone in der Langstrecken-WM tätig ist.

Mit dem Circuit Park steht der bei vielen Fahrern beliebteste Kurs im ganzen Kalender an. Die Rennstrecke direkt zwischen den Nordseedünen ist eine der alten Schule: Es geht bergauf und bergab, zahlreiche schnelle, aber nicht einsehbare Kurven erfordern Mut, und statt weitläufiger Asphaltflächen gibt es Kiesbetten, die jeden Fahrfehler bestrafen. "Zandvoort ist meine Lieblingsstrecke", sagt daher auch BMW-Pilot Timo Scheider, der sich im Schnitzer-Team einen M6 GT3 mit dem Dänen Mikkel Jensen teilt. "Von der Topografie ist sie wie die Nordschleife in klein, aber auch der immer wieder auf die Strecke wehende Sand stellt die Fahrer vor Herausforderungen." Der ehemalige DTM-Champion ist daher hoch motiviert: "Zandvoort sollte dem M6 GT3 liegen. Der Kurs war in meiner Historie schon immer eine besondere Strecke, daher wäre es eine schöne Sache, dort zu gewinnen, denn ein Sieg fehlt uns nach mehreren Podestplätzen noch."

Über seinen ersten GT-Masters-Sieg freuen konnte sich hingegen bereits der einzige Niederländer im Starterfeld: Indy Dontje triumphierte zuletzt auf dem Nürburgring erstmals gemeinsam mit Teamkollege Maximilian Buhk. Damit zählt das Mercedes-Duo zu den sieben Siegern von vier verschiedenen Marken in den ersten acht Saisonrennen. Dontje will auch bei seinem Heimspiel ganz oben auf dem Podest stehen. "Der Sieg auf dem Nürburgring macht natürlich Appetit auf mehr und war eine tolle Einstimmung auf Zandvoort", sagt der aktuelle Tabellensechste. "Ich bin mir sicher, dass viele Fans kommen und für eine tolle Stimmung sorgen werden. 2017 bin ich dort einmal Dritter geworden, jetzt soll es noch besser laufen."

Chancen auf vordere Ränge rechnen sich auch die Tabellendritten Mathieu Jaminet und Robert Renauer (Herberth Motorsport) aus – nicht zuletzt, da Porsche in Zandvoort mit drei Siegen die bisher erfolgreichste Marke im GT Masters ist. Dem deutsch-französischen Neunelfer-Duo fehlen derzeit 14 Punkte auf die Tabellenspitze. "Zuletzt am Nürburgring hatten wir ein wirklich schwieriges Wochenende", so Teamchef Alfred Renauer, "doch dank Platz fünf im Sonntagslauf haben wir den Abstand zur Spitze verkürzt. Das lässt uns optimistisch nach Zandvoort blicken."

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