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Bergrallyecup: Hofstätten

Ein PS-Spektakel der besonderen Art

Veranstalter und Lokalmatador Michael Wels blickte Sonntag Früh flehentlich gen Himmel, doch der "Wettergott" hatte kein Einsehen.

Fotos: H. Rieger

Bis über den Mittag hinaus war der Regen ungebetener Gast beim siebenten Lauf zum Bergrallyecup 2018 in Hofstätten a.d. Raab, doch die wetterfesten Rennsportfans sollte ihr Kommen nicht bereuen, denn Karl Schagerl, Rupert Schwaiger und Co. boten Bergrennsport allererster Güteklasse.

Das nasse Geläuf am Vormittag stellte im Training eine große Herausforderung für die Fahrer dar, die sie aber mit ein paar Ausnahmen (sprich: Ausrutschern oder Drehern) mit Bravour meisterten. Am Nachmittag hörte es dann zu regnen auf, und die Fahrer zogen, weil der Asphalt auftrocknete, größtenteils Slicks auf. Karl Schagerl (VW Golf TFSI-R) nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich mit Bestzeiten in Rennlauf zwei und drei eindrucksvoll den Tagessieg, wobei er im dritten Wertungslauf mit 55,48 Sekunden auch einen neuen Streckenrekord aufstellte.

Platz zwei im Gesamtklassement ging an den Koglhofer Porsche-Piloten Rupert Schwaiger, der mit dem Hecktriebler einmal mehr ein Topergebnis holte. Auf Platz drei kam mit einer tollen Leistung der Weizer Stefan Wiedenhofer im exotischen Mitsubishi Mirage R5 Evo2 vor einem weiteren Porsche-Piloten, Manuel Seidl aus Gleisdorf im 997 GT3 Cup, der sich bestens in Szene setzte. Auf Platz fünf bei seinem Comeback am Berg: Der Gratweiner Thomas Holzmann im Mitsubishi Evo 4 VLN, der sich sowohl bei nassen als auch trockenen Bedingungen bestens zurechtfand.

Auf Platz sechs kam dann bereits der erste Zwei-Liter-Bolide mit einem sensationell fahrenden Heiko Fiausch aus Leoben im Opel Astra GSI. Auch Karl-Heinz Binder aus Lödersdorf konnte mit Gesamtplatz sieben im Ford Sierra RS 500 ein durchaus positives Resümee ziehen. Das Gleiche gilt für Thomas Weberhofer, der mit seinem Opel Omega Biturbo kontinuierlich in die Top 10 fährt und diesmal guter Achter wurde. Auf Gesamtplatz neun war der zweitbeste Zwei-Liter-Pilot Jürgen Halbartschlager im VW Golf zu finden. Die Top 10 vervollständigt schließlich Reinhold Taus, der im Gruppe A Subaru Impreza WRX STI eine tadellose Leistung bot.

Klassenergebnisse:

• Spez. TW. E1 über 2.000 cm³ 4WD

Karl Schagerl (VW Golf TFSI-R) feierte bei seinem dritten Start auch seinen dritten Erfolg. Er siegte mit einer Gesamtzeit von 1:52,69, wobei er mit 55,48 Sekunden einen neuen Streckenrekord aufstellte, vor dem Weizer Stefan Wiedenhofer (Mitsubishi Mirage R5 Evo2), der sich damit bis auf drei Punkte an den führenden Haslauer Felix Pailer (Lancia Delta Integrale), der diesmal nach Defekt einen Nuller schrieb, herankam. Auf Platz drei bei seinem Comeback am Berg: Der Gratweiner Thomas Holzmann im Mitsubishi Lancer Evo 4 VLN. Platz vier für den Langenwanger Werner Karl in seinem Audi S2R quattro, dessen Frontpartie für den dritten Rennlauf mit Panzertape befestigt wurde. In dieser Klasse gibt es in 14 Tagen beim Saisonfinale in Lobming/Voitsberg einen großen Showdown: Stefan Wiedenhofer und Werner Karl (drei bzw. vier Punkte zurück) wittern jetzt natürlich noch die Chance auf den Cupsieg.

• Spez. TW. E1 über 2.000 cm³ 2WD

Der Koglhofer Rupert Schwaiger (Porsche 911 Biturbo) feierte in Hofstätten a.d. Raab seinen siebenten Klassensieg in Folge und fixierte damit vorzeitig den Cupsieg in dieser Division; auch der parallel gefahrene Supercup ist ihm nicht mehr zu nehmen. Der AMF Bergrallyepokal 2018 wird erst beim Saisonfinale entschieden, sein Konkurrent ist dabei der Führende in der Division A über 2.000 cm³, Reinhold Taus (Subaru Impreza WRX STI). Für den fünften Porsche-Doppelsieg der heurigen Saison sorgte der Gleisdorfer Lokalmatador Manuel Seidl (Porsche 997 Cup GT3) und machte damit auch einen großen Sprung auf den vierten Platz der Divisionswertung. Der Lödersdorfer Karl-Heinz Binder verdrängte mit seinem Ford Sierra RS 500 im letzten Rennlauf Thomas Weberhofer (Opel Omega Biturbo) vom Podest – trotzdem einmal mehr eine Topleistung des Piloten aus Puch b. Weiz. Roland Reiß wurde im Ford Escort Turbo mit kontinuierlich guten Zeiten sehr guter Funfter. Karl Heinz Schauperl hielt sich mit dem VW Käfer wacker und wurde vor Driftass Daniel Sailer (BMW E30) guter Sechster.

• Spez. TW. E1 bis 2.000 cm³

Es war wohl der emotionalste Triumph des Renntags: Der Leobener Heiko Fiausch (Opel Astra GSI) feierte seinen ersten großen Sieg, wobei er im letzten Lauf trotz großer Nervenanspannung Bestzeit erzielte; es gibt wohl keinen, der dem schnellen und sympathischen Obersteirer den Sieg nicht gegönnt hätte. Jürgen Halbartschlager bewies im VW Golf mit Platz zwei erneut, dass er zu den schnellsten Zwei-Liter-Piloten zählt. "Drifterkönig" Herman Blasl (Opel Kadett C Coupé) zeigte mit Platz drei, dass er sowohl im Nassen als auch auf trockenem Geläuf schnell ist. Gastgeber und Lokalmatador Michael Wels (VW Scirocco) sammelte mit Platz vier wichtige Punkte für die Meisterschaft und hat jetzt sehr gute Karten für die Titelverteidigung. Michael Emsenhuber wurde guter Fünfter und kam seinem Ziel eines Top-3-Platzes sehr nahe. Der Weststeirer Werner Jud (VW Golf 2) sammelte gute Punkte für einen Spitzenplatz am Ende der Saison. Patrick Trammer aus Tieschen (VW Golf 1 Evo 2) fuhr auf einen guten siebenten Platz vor Matthias Brandl im VW Golf 2.

• Spez. TW. E1 bis 1.600 cm³

Seit René Warmuth den VW Polo von Manfred Aflenzer erworben hat, eilt er von Sieg zu Sieg – dritter Erfolg in Serie und damit der Sprung auf Platz drei in dieser Klasse. Mit Platz zwei schob sich der Edelsgruber Manuel Blasl (VW Golf) wieder etwas näher an den Führenden Florian Pyringer (VW Golf 1), diesmal Dritter, heran. Die Entscheidung um den Cupsieg fällt damit erst beim letzten Lauf. Auf Platz vier mit einer guten Leistung: der junge Dominik Rabl im VW Golf GTI. Johann Blecha (Suzuki Swift) wurde toller Fünfter und gewann damit die Klasse E1 bis 1.400 cm³. Gernot Schauperl belegte im VW Polo Platz sechs.

• Division A über 2.000 cm³

Sechster Sieg in der heurigen Saison für Reinhold Taus aus Piregg im Subaru Impreza WRX STI; damit hat er vor dem Saisonfinale 18 Punkte Vorsprung auf den diesmal zweitplatzierten Kärntner Benjamin Duller (Mitsubishi Lancer Evo VI). Für Taus stehen damit auch die Chancen auf den AMF Bergrallyepokal 2018 noch sehr gut. Pech hatte der Wiener Roland Hartl, ebenfalls in einem Mitsubishi Lancer Evo 6, der seinen Boliden im letzten Lauf an einer Betonlaufwand nachhaltig kaltverformte. Sehr guter Vierter und damit Sieger in der Division A bis 2.000 cm³ wurde der Hohenauer Helmut Harrer, der sich mit seinem Honda Civic Type R damit auch vorzeitig den Titel in dieser Klasse sicherte. Fünfter und damit Zweiter in der hubraumschwächeren Gruppe A wurde Thomas Preiser im Ford Puma S1600. Pascal Ehrmann wurde im Peugeot 207 RC guter Sechster vor dem Kärntner Thomas Stingl im Renault 11 Turbo.

• Klasse N über 2.000 cm³

Der Krieglacher Peter Probhardt sicherte sich im Mitsubishi Lancer Evo 9 den Cupsieg in der Division N über 2.000 cm³. Zweiter wurde der Breitenauer Wolfgang Schutting (Renault Clio Williams), der nach einem Unfall von Patrick Flechl, der seinen Opel Astra GSI im Training in die Botanik gesetzt hatte, jetzt beste Chancen auf den Cupsieg in der Klasse N bis 2.000 cm³ hat. Einen Ausfall verzeichnete leider Thomas Grossauer im Suzuki Swift.

• Historisch bis 2.500 cm³

Sieben Starts und ebenso viele Siege für Markus Pirkner (VW Scirocco) – bisher also das Punktemaximum, und trotzdem darf er sich beim Finale keinen Ausfall leisten, denn sollte der bisher sieben Mal Zweitplatzierte Manfred Zöchling (VW Golf GTI) in Lobming/Voitsberg gewinnen, wäre er Cupsieger. Durchkommen heißt also die Devise für Pirkner. August Gratzer, Veranstalter des Saisonfinales am 9. September, wurde im Lancia Beta Montecarlo guter Dritter.

• Historisch bis 1.300 cm³ und 1.600 cm³

Patrick Ulz, bereits feststehender Cupsieger in der historischen Klasse bis 1.600 cm³, musste seinen Alfasud TI nach dem ersten Lauf mit Technikproblemen abstellen. Den Sieg holte somit Dominik Neumann aus Gleisdorf im Mini Cooper BMC, der sich damit auch den Titel in der 1.300er-Klasse bereits vorzeitig sichern konnte. Auf Platz zwei kam der Weizer Erwin Mandl im NSU TT, der damit Vizemeister dieser Division wurde.

• Division E2 - S2

Andreas Teufel siegte mit seinem von einem Motorradmotor angetriebenen VW Polo vor dem Kärntner Andre Würcher im spektakulären Fiat 500 Proto – nach der Zieldurchfahrt musste er den Prototypen leider mit technischen Problemen abstellen.

In insgesamt sieben Klassen sind die Cupsieger noch zu ermitteln, ebenso wird der Titel im AMF Bergrallyepokal 2018 erst nach dem Finale feststehen, in dem das Duell Rupert Schwaiger gegen Reinholt Taus lautet. Das Saisonfinale im Bergrallyecup am Sonntag, dem 9. September 2018, findet in Lobming/Voitsberg statt. Veranstalter sind der RC Voitsberg und August Gratzer.

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