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Histo Cup: Salzburgring II

Bericht vom Rennwochenende in Salzburg

Für sein vorletztes Rennwochenende der Saison 2018 machte der Histo Cup bei bestem Sommerwetter erneut auf dem Salzburgring Station.

Bildquelle: Histo Cup

Nach den hochsommerlichen Temperaturen beim Aufbau des Fahrerlagers am Donnerstag vor der großen Histo-Cup-Veranstaltung auf dem Salzburgring kam die kalte Dusche am Freitag mit viel Regen, doch am Nachmittag kam die Sonne wieder zurück und blieb bis Sonntag erhalten. Daher wurde das Wochenende bei "Kaiserwetter" ein voller Erfolg für Teilnehmer und Fans.

Neben den acht Rennserien des Histo Cups waren an diesem Wochenende noch zwei Highlights zu bestaunen: mit dabei waren auch die Tourenwagen Classics, ein Revival der ehemaligen DTM-Rennfahrzeuge der 80er und frühen 90er Jahre mit einem Motorensound der Extraklasse, sowie die europäische Formel Vau mit österreichischen Wurzeln. Mit rund 300 aktiven Piloten, darunter die Motorsportlegenden Harald Grohs, Marc Hessel, Claudia Hürtgen, Klaus Ludwig und Peter Mücke, war in Salzburg mächtig was los. Am Samstag wurden vormittags die ersten Qualifyings abgehalten, am Nachmittag gab es die ersten Rennen zu sehen.

Historische Tourenwagen Anhang K

Rennen 1: Der Tscheche David Bečvář war in Salzburg eine Klasse für sich und gewann mit seinem Jaguar XJS das erste Rennen vor der beherzt fahrenden US-Amerikanerin Amanda Hennessy, Chevrolet Corvette, und dem Salzburger Josef Schößwendter, Porsche 944 Turbo. Der Gesamtführende Oberösterreicher Alfred Weissengruber wurde in seinem BMW 635i Vierter und Sieger der Klasse bis 4.000 cm³. Josef Schößwendter gewann auch die Porsche-Classic-Cup-Wertung vor dem Deutschen Manfred Niederhoff, Porsche 911 RSR, und Walter Traxler, Porsche 911RS.

Rennen 2: David Bečvář gewann auch das zweite Rennen am Sonntag vor Amanda Hennessy und Josef Schößwendter, der damit auch die Porsche-Classic-Cup-Wertung vor dem deutschen Maximilian Detterbeck, Porsche 911 RSR, und Walter Traxler gewann. Alfred Weissengruber konnte mit einem weiteren Klassensieg seine Anwartschaft auf den Gesamtsieg wahren. Riesenpech hatten Franz Kerzner, Ford Escort, und Gerhard Witzany, Ford Mustang: Witzany drehte sich in der letzten Kurve vor dem Ziel, Kerzner konnte leider nicht mehr ausweichen. Beide Autos wurden stark beschädigt.

Historische Spezialtourenwagen

Rennen 1: Peter Mücke, Zakspeed Ford Capri Turbo, war der Sieg nicht zu nehmen, gefolgt von Gaststarter Christian Nowak, AC Cobra, und Franky Riedel, Chevrolet Delago. In den einzelnen Klassen wurde hart gekämpft: Toni Schell, Ford Escort, war der schnellste Pilot bis 2.500 cm³. Albert Gallersdörfer gewann die Klasse bis 2.000 cm³. Schnell war auch der Tiroler Alexander Wechselberger in seinem Alfasud Sprint, der die Klasse bis 1.600 cm³ für sich entscheiden konnte.

Rennen 2: Der Zieleinlauf war identisch mit dem ersten Rennen – Mücke vor Nowak und Riedel, der damit bereits den Gesamtsieg der STW 2018 fixieren konnte, da die stärksten Konkurrenten Michael und Georg Steffny, BMW 320 Gruppe 5, nicht an den Start gehen konnten.

Formel Historic

Rennen 1: Die sehr gut besetzte Formel Historic lieferte bis zur achten Runde ein spannendes Rennen, ehe es nach einem Ausrutscher von Artur Bruckner, Lotus 23, abgebrochen werden musste, weil sein Fahrzeug an einer gefährlichen Stelle stand. Sieger wurde der deutsche Franz Guggemos in seinem March 782 Formel 2 vor dem Vorarlberger Dieter Schwarz, Opel Lotus, und dem Gesamtsieger des Vorjahres Philipp Thiel, Ralt RT 30 Formel 3.

Rennen 2: Franz Guggemos gewann auch das zweite Rennen vor Dieter Schwarz und Philipp Thiel. Peter Peckary wurde mit seinem Reynard Formel Ford 2000 auch im zweiten Rennen Gesamtvierter und liegt in der Gesamtwertung 2018 ganz vorne.

Youngtimer bis Baujahr 2004

Rennen 1: Das erste Rennen gewann der Oberösterreicher Roland Luger mit seinem Opel Omega DTM vor seinem Landsmann Christoph Gürtler, BMW M3 E30 V8, und dem Schweizer Daniel Büchi, Chevrolet Camaro. Vierter wurde der Tscheche Vlastimil Pavlík, Ferrari 430, der endlich zum Fahren kam. Norbert Greger wahrte mit einem Klassensieg die Chancen auf den Titel, da der schärfste Konkurrent, Dieter Karl Anton, vorzeitig w.o. geben musste.

Rennen 2: Roland Luger gewann auch das zweite Rennen, diesmal vor dem Schweizer Daniel Büchi und Alexander Maier, BMW V8 Star, und Christoph Gürtler. Norbert Greger gewann die Klasse bis 3.600 cm³. Dieter Karl Anton, Honda S2000, gewann die Klasse bis 3.000 cm³, damit bleibt der Titelkampf bis zum Finale in Spielberg im Oktober offen.

BMW 325 Challenge

Rennen 1: Polesitter Max Zupanic landete eine klaren Start-Ziel-Sieg vor dem Gesamtführenden Tobias Weichenberger und Manfred Zaunbauer. Weichenbergers Wagen hatte bei den Taxifahrten in der Mittagspause noch einen Ventilkipphebelbruch erlitten und wurde in allerletzter Minute vor dem Start fertig. Die junge Salzburgerin Natalie Horvath konnte die E30-Cup-Wertung vor den beiden Deutschen Oliver Parg und Uwe Brosch gewinnen. Bei den Nachkontrollen der AMF wurde bei den Fahrzeugen von Leon Unger, Klaus Holzinger und Harald Damaschke zu viel Hubraum gemessen und diese daher aus der Wertung genommen.

Rennen 2: Die ersten acht Positionen wurden umgedreht, dementsprechend spannend verlief die Startphase. Zuerst konnte sich Max Winkler an der Spitze halten, der Ungar Árpád Viszokay löste ihn in der dritte Runde ab, ehe Max Zupanic wieder die Führung übernahm. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase wurde es noch einmal spannend. Weichenberger drehte sich nach der ersten Schikane und konnte dann noch auf den fünften Platz fahren. Es siegte letztlich Max Zupanic vor Manfred Zaunbauer und Gerald Hofer. Die E30-Cup-Wertung holte sich diesmal der Deutsche Uwe Brosch vor Natalie Horvath und Georg Schneider.

Mini Cooper Cup

Rennen 1: Der junge Deutsche Matthias Jocher war im ersten Rennen nicht zu schlagen, er gewann vor dem Tiroler Philipp Kluckner und dem Deutschen Peter Hinderer. Florian Kammerstätter holte sich die kleinere R53-Wertung.

Rennen 2: Matthias Jocher begrub seine Siegchancen im Kiesbett, somit gewann Philipp Kluckner vor Peter Hinderer und Stefan Jocher, der damit seinen Sohn auf dem Podium ersetzte.

Touring Car Open

Rennen 1: Das mit 30 Rennfahrzeugen hochklassig besetzte Feld der "moderneren" Renntourenwagen war ein absoluter Höhepunkt der gesamten Veranstaltung. Gleich zu Beginn setzte sich der Niederösterreicher Michael Fischer, BMW Z4 GT3, in Führung, gab diese nicht mehr ab und gewann das Rennen vor dem furios fahrenden Schweizer Robert Brändli, Blaise Camaro, und Sven Fisch, Nitec V8 Star. Die Deutsche Claudia Hürtgen, Schubert BMW Z4 GT3, wurde trotz kleiner Probleme noch Vierte vor Michael Oliver, Porsche 911 GT3. Leonhard Gappmayer, Fiat Abarth Corse, gewann die Klasse bis 2.000 cm³, Markus Karlinger gewann die Klasse bis 3.000 cm³ vor Michael Zasche und Manuel Weger, alle Mini Cooper JCW. Peter Muggianu, Audi TT, holte sich die Klasse bis 3.500 cm³ vor Roland Ottillinger, BMW Z4, und Lothar Oberlaber, Renault Mégane Trophy.

Rennen 2: Auch im zweiten Rennen blieb der Niederösterreicher Michael Fischer vorerst siegreich, doch bei der technischen Nachkontrolle wurde festgestellt, dass sein BMW Z4 die falschen Reifen aufgezogen hatte, weshalb er aus der Wertung genommen wurde. Somit gewann das Rennen der Schweizer Robert Brändli in seinem Blaise Camaro vor Sven Fisch und Markus Fischer, der Hürtgens BMW Z4 auf das Podium brachte. Michael Oliver, Porsche 991 GT3, wurde Vierter vor Heinz Roth, Dodge Viper, und Tonis Stoiber, Porsche. Leonhard Gappmayer gewann wieder die Klasse bis 2.000 cm³, Max Karlinger die Klasse bis 3.000 cm³. Peter Muggianu siegte in der Klasse bis 3.500 cm³ vor Manuel Meisinger, Seat León.

Einstundenrennen

Mit großer Spannung wurde das Ein-Stunden-Teamrennen erwartet, dass diesmal erst am Sonntag Vormittag mit 39 Teilnehmern gestartet wurde. Die beiden BMW Z4 GT3 von Michael Fischer und Claudia Hürtgen waren im Training sehr schnell, aber Dieter Svepes/Franz Degeorgi waren mit ihrem Porsche 991 noch schneller. So ging es ins Rennen, dass in den ersten Minuten durch einen Abbruch samt Neustart geprägt wurde. Roland Luger war in der Anbremszone der ersten Schikane ein Kühlschlauch geplatzt, die Strecke musste gereinigt werden.

Der Safety-Car-Restart fiel genau in das Zeitfenster für die Boxenstopps. Stefan Ertl hatte dabei ein goldenes Händchen in der Auswahl der Strategie, kam als erster zum Boxenstopp, gewann dadurch entscheidend viel Vorsprung und siegte mit 24 Sekunden Vorsprung auf Robert Brändli, Blaise Camaro, und dem Duo Dieter Svepes/Franz Lahmer, Porsche 991 GT3. Das Team Fischer/Fischer wurde Vierter. Claudia Hürtgen musste mit dem Schubert BMW Z4 in der 16. Runde technisch bedingt w.o. geben.

Die Youngtimer-Wertung holte sich das Duo Wolfgang und Alexander Maier, BMW V8 Star, vor dem Team Wolfgang Fischer/Christoph Gürtler, BMW M3 V8, und Andreas Absmann/Roland Königsecker, BMW und Mazda. Die historische Wertung gewann das Duo Christian Nowak/Udo Rienhoff, AC Cobra, vor Schumann/Schumann, BMW 635i, und Urs Steffen/Amanda Hennessy, Triumph Spitfire V8.

Classica Trophy

Rund 40 Teams nahmen die drei Wertungsläufe der Classica Trophy in Angriff. Diesmal gab es erfreulicherweise wieder einige neue Starter. Joachim und Sabine Hofstadler, Porsche 914/4, konnten in der Teamwertung die hohen Favoriten Herbert Margreiter und Konnie Aistleitner, Alfa Romeo Spider, besiegen. Dritte wurden überraschend das Team Hubert Färber/Ingrid Irger, Ford Mustang. Den Salzburgern Margreiter/Aistleitner ist der Meistertitel 2018 nicht mehr zu nehmen. In der Solowertung (der Fahrer sitzt alleine im Fahrzeug, muss also zugleich fahren und die Zeit beachten) blieb der junge Niederösterreicher Andras Eckhart, Ford Capri RS 2600, vor Manfred Engl, Alfa Romeo Alfetta GTV, und Astrid Witzany, Ford Mustang, siegreich. Mit diesem Ergebnis wird es in der Gesamtwertung noch sehr spannend, denn sowohl Eckhart als auch Witzany haben noch Chancen auf den Titel.

Pünktlich um 17 Uhr beendete Rennleiter Harald Lehner das sehr erfolgreiche Rennwochenende in Salzburg. Das Histo-Cup-Finale findet von 12. bis 14. Oktober 2018 in Spielberg statt.

Ergebisse Salzburgring: [rtf, 490 KB]

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