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Alle drei Marken unter den Top-Drei

Regen-Krimi beim Qualifying in Hockenheim, Mattias Ekström schnappt sich die Pole vor Dumbreck und Alesi, Wendlinger nur 16.

Das ohnehin spannendste DTM-Finale aller Zeiten wird durch die Startaufstellung zum absoluten Thriller. Mattias Ekström holte sich im Abt-Audi TT-R die Pole Position vor Peter Dumbreck im Opel Astra V8 Coupé und Jean Alesi im AMG-Mercedes CLK. Alle drei hatten bereits vor dem Finale Siegambitionen angemeldet.

Die beiden Protagonisten um den Meistertitel, Tabellenführer Bernd Schneider und Christijan Albers, erreichten lediglich die Startplätze fünf (Schneider) und neun. Sowohl das 25-minütige Zeittraining für alle Fahrer als auch die „Super-Pole“ – das Einzelzeitfahren der schnellsten Zehn – fand unter schwierigen Bedingungen statt. Nach Regen am Vormittag trocknete die Strecke zusehends ab, dabei bildete sich aber ein tückischer Schmierfilm.

Mattias Ekström: „Vom ersten Startplatz hat man den kürzesten Weg zum Ziel“

Diesmal wird er wohl keine Aufholjagd starten müssen wie zuletzt in Zandvoort. Denn diesmal holte sich der 25-jährige Schwede Mattias Ekström die Pole und begründete mit einer einfachen mathematischen Gleichung, weshalb sein Rennsieg in der Luft liegt: „Vom ersten Startplatz aus hat man den kürzesten Weg zum Ziel.“ Der Schlüssel zum Erfolg: eine fehlerfreie Runde.

„In den ersten beiden Sektoren war ich vielleicht ein klein wenig zu langsam, aber im Motodrom habe ich alles richtig gemacht. Der Teil liegt auch meinem Audi am besten.“ Auch Audi-Junior Martin Tomczyk verschaffte sich als Vierter eine gute Ausgangsposition.

„Mattias war heute nicht nur der beste Rennfahrer, sondern auch der beste Rallyefahrer“, sagte Abt-Teamchef Hans-Jürgen Abt mit einem ironischen Seitenhieb auf die Streckenführung, die es herausfordert, auch die Auslaufzonen in die Ideallinie einzubeziehen. Champion Laurent Aiello hatte Pech im Zeittraining: Er war gerade auf einer schnellen Runde unterwegs, als das Training wegen eines Unfalls abgebrochen wurde.

Nichts zu lachen hatte auch Karl Wendlinger, der Kufsteiner muss das Rennen von der 16. Position aus in Angriff nehmen und liegt damit direkt hinter Aiello.

Peter Dumbreck: „Ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten Startplatz“

Auch der Schotte Peter Dumbreck war sehr zufrieden mit seinem zweiten Startplatz: „In den ersten beiden Streckenabschnitten hatte ich einen schönen Vorsprung herausgefahren. Aber in der Sachs-Kurve war es sehr rutschig. Da hat mein Astra hinten ein wenig überbremst, und ich bin ins Rutschen gekommen. Ich bin aber total happy, als Zweiter zu starten.“

Gefragt, ob er sich Regen oder trockene Strecke wünsche, meinte Opels Bester: „Für die Zuschauer wünsche ich mir Sonnenschein, für mich aber Regen, denn ich mag nasse Pisten und würde schon gerne gewinnen...“ Opel-Sportchef Volker Strycek war gleichfalls zufrieden mit vier Astra in den Top Ten: Alain Menu wurde Sechster, Timo Scheider Siebter und Manuel Reuter Zehnter.

„Eine ganz tolle Leistung von Peter“, lobte Strycek. „Und ein Jammer, dass Manuel Reuter wegen seines Unfalls die Super-Pole nicht fahren konnte. Aber wir haben heute bestätigt, dass unsere starke Leistung in Zandvoort keine einmalige Geschichte war.“

Titelaspirant Schneider: „Ich hab leider im Motodrom zwei Fehler gemacht“

„Das war heute bester Sport“, bilanzierte Mercedes-Benz Sportchef Norbert Haug, der sich besonders über die dritte Position des als Blitzstarter bekannten Ex-Formel-1-Fahrers Jean Alesi freute. „Unser neues Format mit der Aufteilung in Zeittraining für alle und anschließender Super-Pole ist einmalig und nachahmenswert.“

Tabellenführer Bernd Schneider wirkte etwas enttäuscht: „Ich war ganz gut unterwegs, aber dann habe ich im Motodrom zwei kleine Fehler gemacht, nun bin ich halt nur Fünfter.“ Völlig gelassen nahm der niederländische Jungstar Christijan Albers hin, dass er nach einer verpatzten Runde in der Super-Pole nur Neunter der Startaufstellung ist.

„Ich bin erst 24 Jahre alt und fühle deshalb keinen Druck, jetzt unbedingt schon Meister werden zu müssen“, sagte der Youngster cool. „Meine Reifen haben einfach keinen Grip aufgebaut, da habe ich eben keine gute Runde hingekriegt. Aber morgen ist ein neuer Tag und ein neues Spiel.“

Ergebnis Super-Pole

1. Mattias Ekström (Abt-Audi) 1.48,389 Minuten

2. Peter Dumbreck (Opel) 1.48,523 Minuten

3. Jean Alesi (Mercedes-Benz) 1.48,597 Minuten

4. Martin Tomczyk (Abt-Audi) 1.48,613 Minuten

5. Bernd Schneider (Mercedes-Benz) 1.48,914 Minuten

6. Alain Menu (Opel) 1.49,187 Minuten

7. Timo Scheider (Opel) 1.49,192 Minuten

8. Marcel Fässler (Mercedes) 1.49,850 Minuten

9. Christijan Albers (Mercedes) 1.50,613 Minuten

10. Manuel Reuter (Opel) ohne Zeit (Unfall im Zeittraining)

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