DTM: Nürburgring | 17.08.2003
Aiello gewinnt vor Rekordkulisse
Der französische Audi-Pilot feiert am Nürburgring seinen ersten Saisonsieg, er gewinnt vor Christijan Albers und Bernd Schneider (beide Mercedes).
Der amtierende Champion Laurent Aiello hat im Abt-Audi TT-R vor einer Zuschauer-Rekordkulisse von 85.000 am Rennwochenende seinen ersten Saisonsieg geholt und sich damit auf Platz vier der Meisterschaft vorgekämpft.
Er verwies den dreimaligen Saisonsieger Christijan Albers (AMG-Mercedes CLK) nach 41 Runden auf dem 3,629 Kilometer langen Sprint-Kurs des Nürburgrings auf Rang zwei. Dritter wurde im siebten Lauf der Saison Tabellenführer Bernd Schneider (Mercedes-Benz).
Aiello-Markenkollege Mattias Ekström, der im spektakulären Nacht-Qualifying am Samstag die Pole Position geholt hatte, kam als Vierter ins Ziel. Timo Scheider war als Siebter bester Pilot eines Opel Astra V8 Coupé.
Laurent Aiello: „Es tut unheimlich gut, mal wieder zu gewinnen“
Champagnernass und überglücklich war der amtierende Champion Laurent Aiello: „Nach sieben Monaten endlich wieder zu gewinnen, tut unheimlich gut. Ich habe die Führung gleich in der ersten Kurve erobert. Das Rennen selbst war diffizil für mich, auch wenn es vielleicht einfach ausgesehen hat. Ich musste sehr darauf achten, die Reifen zu schonen und gleichzeitig pushen, wenn die Jungs von Mercedes mir zu nahe kamen.“
„Ich möchte mich beim Team bedanken, die mich mit einen ausgezeichneten Boxenstopp unterstützt haben. Dieser Sieg ist toll für die Meisterschaft, für mein Team – und für mich. Und er verspricht Spannung für die verbleibenden drei Rennen.“
Auch Teamchef Hans-Jürgen Abt war äußerst gelöst: „Wenn man in der DTM gewinnen will, dann darf man sich null Fehler erlauben. Unser gesamtes Team hat hart gearbeitet für diesen Sieg und heute einen perfekten Job gemacht. Das war der Schlüssel für diesen Erfolg. Ich bin einfach stolz auf unsere Truppe.“
Christijan Albers: „Der Kampf mit Bernd hat viel Spaß gemacht“
Obwohl er durch seinen zweiten Platz bis auf einen Punkt an Tabellenführer Bernd Schneider heranrückte, war Christijan Albers selbstkritisch: „Den zweiten Platz habe ich allein durch die Arbeit meines Teams erreicht, ich selbst habe Fehler gemacht und muss noch viel lernen.“
Teamkollege Schneider parierte: „Aber bitte nicht allzu viel, mir hat es heute schon gereicht...“ Die beiden hatten sich rundenlang Zweikämpfe geliefert, zunächst kam Schneider an Albers vorbei, doch der konnte später kontern.
„Der Kampf mit Bernd hat viel Spaß gemacht“, so Albers. Schneider lobte: „Laurent Aiello hat verdient gewonnen, ich glaube, der hatte noch Reserven. Man muss die Audi jetzt mal im Auge behalten. Wenn die mal mit drei Autos vorne stehen, dann kann sich das Blatt in der Meisterschaft noch wenden.“
Sportchef Norbert Haug war begeistert: „Es war ein gigantisches Wochenende. Die Quote bei Nacht-Qualifying in der ARD ist ein großer Erfolg, die Stimmung auf den Tribünen war riesig, und im Fahrerlager sind wir von den Fans fast überrannt worden. Ich habe auch die großen Jahre der alten DTM miterlebt, aber die Veranstaltung hier war in meinen Augen eine neue Etappe.“
Opel-Sportchef Strycek: „Ein actionreiches Wochenende“
Auch Opel-Sportchef Volker Strycek zog eine positive Bilanz: „Es war ein Mega-Event, vom Zuschauerzuspruch, von den TV-Bildern allein beim Nacht-Qualifying. Es war ein packendes, actionreiches Wochenende. Man wünscht sich, dass das noch weiter ausgedehnt wird. Wir von Opel fühlen uns darin bestätigt, in der DTM zu Hause zu sein und diese DTM mit kreiert zu haben.“
Von Startplatz 14 aus kommend, hatte sich Opel-Youngster Timo Scheider im Astra V8 Coupé Rang sieben erkämpft. „Dafür habe ich hart attackieren müssen. Insofern bin ich mit meinem Platz in den Punkten schon zufrieden.“
Auch Opel-Teamkollege Peter Dumbreck war auf Punktekurs, als ihn eine Strafe wegen Überschreitens des Tempolimits in der Boxengasse zurückwarf. Scheider: „Wenn man sieht, dass Peter die beste Rundenzeit gefahren ist, dann weiß man, was mit unserem Opel Astra möglich ist.“
Ergebnis Rennen
1. Laurent Aiello (Abt-Audi) 41 Runden in 1:00.10,575 Stunden (Schnitt 148,353 km/h)
2. Christijan Albers (Mercedes-Benz) 1,387 Sekunden zurück
3. Bernd Schneider (Mercedes-Benz) 6,238 Sekunden zurück
4. Mattias Ekström (Abt-Audi) 7,562 Sekunden zurück
5. Marcel Fässler (Mercedes-Benz) 15,239 Sekunden zurück
6. Jean Alesi (Mercedes-Benz) 34,468 Sekunden zurück
7. Timo Scheider (Opel) 36,174 Sekunden zurück
8. Gary Paffett (Mercedes-Benz) 36,756 Sekunden zurück
9. Alain Menu (Opel) 43,394 Sekunden zurück
10. Peter Dumbreck (Opel) 48,910 Sekunden zurück
Punktestand Fahrer (nach sieben von zehn Rennen)
1. Bernd Schneider (Mercedes-Benz) 49
2. Christijan Albers (Mercedes-Benz) 48
3. Marcel Fässler (Mercedes-Benz) 38
4. Laurent Aiello (Abt-Audi) 32
5. Jean Alesi (Mercedes-Benz) 28
6. Mattias Ekström (Abt-Audi) 28
7. Peter Dumbreck (Opel) 26
8. Timo Scheider (Opel) 10
9. Alain Menu (Opel) 7
10. Christian Abt (Abt-Audi) 3
11. Thomas Jäger (Mercedes-Benz) 2
12. Gary Paffett (Mercedes-Benz) 1
12. Joachim Winkelhock (Opel) 1