24h Nürburgring | 02.05.2005
Motorsport-Spektakel der Sonderklasse
Am kommenden Wochenende dröhnen in der "Grünen-Hölle" wieder die Motoren, tausende Fans werden zum legendären Rennen auf der Nordschleife erwartet.
Am Wochenende wird der Nürburgring wieder zur Pilgerstätte der Motorsportfans. Denn das 33. ADAC Zürich 24h-Rennen (5. – 8. Mai 2005) verspricht vier Tage lang volles Programm auf der längsten Rennstrecke der Welt. 230 Starter im Hauptrennen, dazu noch einmal rund 500 Fahrzeuge im Rahmenprogramm, unzählige Fan-Attraktionen im Fahrerlager und rund um die Strecke:
Kein Wunder, dass schon ab Montag vor dem Rennen, wenn die Camping-Areale rund um die legendäre Nürburgring-Nordschleife geöffnet werden, die Fans in Scharen anreisen. Erneut peilt der veranstaltende ADAC Nordrhein die Marke von 200.000 Zuschauern an.
„Die Fans machen dieses Rennen aus“, lobt Ring-Legende Klaus Ludwig die stimmungsvolle Fangemeinde. Der „König des Nürburgrings“ kehrt eigens für den Enduranceklassiker aus dem selbst gewählten Ruhestand zurück. Er will mit den Betzdorfer Brüdern Uwe und Jürgen Alzen einen Porsche 996 Turbo durch Tag und Nacht bringen.
Das Mitfavoritenteam muss sich dabei allerdings mit überaus starker Konkurrenz auseinander setzen, wie den Vorjahressiegern Hans-Joachim Stuck / Jörg Müller / Dirk Müller / Pedro Lamy, die im Werks-BMW M3 GTR antreten.
„Unser Ziel ist klar: wir wollen den Sieg von 2004 wiederholen“, beschreibt BMW-Pilot Hans-Joachim Stuck die Marschrichtung von BMW Motorsport. Der Österreicher holte mit seinen Kollegen im Vorjahr mit einer perfekten Mannschaftsleistung den Doppelsieg am Ring. Für ihn ein besonderes Ereignis, hatte er doch 1970 als 19-Jähriger das erste 24h-Rennen gewonnen und legte 1998 den ersten Diesel-Sieg hin. 2004 konnte er beim dritten Sieg erneut selbst die erfahrensten Nordschleifen-Asse in die Schranken weisen.
„Diesmal wird es schwieriger“, prognostiziert er. „Zum einen haben wir als Fahrer gemeinsam mit dem Team 2004 einen Null-Fehler-Job gemacht, zum anderen sind Top-Konkurrenten, wie die Zakspeed-Viper stärker geworden.“ Der giftige Dodge-Renner aus Niederzissen ist einer der Top-Favoriten auf den Sieg, Teamchef Peter Zakowski will mit dem Salzburger Robert Lechner und Sascha Bert mit der Dodge Viper GTS-R seinen fünften Sieg einfahren – das wäre der Rekord in Sachen Gesamtsiege.
Zur erlauchten Gruppe der viermaligen Sieger will nun endlich Klaus Ludwig (1982, 1987 und 1999 Erster) aufsteigen – und damit Zakowski und Stuck in die Schranken verweisen. „Ich habe die 24 Stunden drei Mal gewonnen, und es war jedes Mal ein irres Gefühl“, gesteht Ludwig.
Großer Favoritenkreis
Bei der letzten Standortbestimmung vor dem 24h-Rennen im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) meldeten auch andere Teams ihr Recht auf die Rolle des Mitfavoriten an. Da machte die Mannschaft von Manthey Racing (Bonn) der Alzen-Truppe einen Strich durch die Rechnung. Lucas Luhr / Timo Bernhard / Emmanuel Collard (Porsche GT3 MR) holten die Pole vor den Betzdorfern.
Im Rennen lagen mit Land Motorsport und den Fahrern Marc Basseng / Marc Lieb / Mike Rockenfeller (Porsche GT3 RSR) die Trainings-Vierten an der Spitze, gefolgt vom Vater-Sohn-Team aus Peter und Chris Mamerow (Porsche 996 GT3 RS), die sich für das 24h-Rennen noch mit Wolfgang Kaufmann verstärken werden.
Auch der V8Star-Jaguar mit Nürburgring-Architekt Hermann Tilke und seinen Fahrerkollegen Patrick Simon und Dirk Adorf schnitt mit Platz drei in Training und Rennen hervorragend ab.
Klasse-Rahmenprogramm am Ring
Auch neben dem Hauptevent wird den Besuchern am Ring jede Menge geboten. Auf der Strecke gibt es bereits am Donnerstag die ersten schnellen Runden bei der Leistungsprüfung des Castrol-Haugg-Cup, am Freitag geht die ADAC Youngtimer-Trophy an den Start. Ins Rennen der „jungen alten“ Rennfahrzeuge greifen ebenfalls Klaus Ludwig und Uwe Alzen ein.
„Wir werden einen perfekt vorbereiteten 911er fahren, wie ich ihn 1974 schon fuhr“, schildert Ludiwg. „Ich hoffe, dass wir wenigstens da nach 500 km den Sieg holen.“ Im Vorprogramm am Samstag geht es ab 9.00 Uhr Schlag auf Schlag: Ford Fiesta Cup und Toyota Yaris Cup treten ebenso in einem gemeinsamen Rennen auf, wie DMSB-Produktionswagen-Meisterschaft, Renault Clio Cup und Mini Challenge.