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Der nächste Audi-Sieg?

Am Wochenende wird in Oschersleben der zweite Lauf zur DTM abgehalten. Hockenheim-Sieger Ekström im Test unschlagbar, Lauda auf den Rängen 10 und 9.

Michael Noir Trawniczek
Foto: DTM

Die DTM lieferte vor zwei Wochen einen spektakulären Saisonauftakt - der virtuelle Medienwald, das Internet, wurde gestürmt - alle wollten dieses Worst Case Szenario eines Unfalls sehen, welches glücklicherweise glimpflich ausging - wenngleich sowohl Tom Kristensen als auch Alexandre Prémat, die beiden Hauptbeteiligten, an diesem Wochenende, beim zweiten Lauf in Oschersleben, passen müssen. Die beiden Audi-Piloten werden durch die "Oldies" Frank Biela und Marco Werner ersetzt.

Audi konnte in Hockenheim aber auch mit sportlichen Leistungen für Schlagzeilen sorgen - Mattias Ekström und Martin Tomczyk feierten mit dem neuen Audi A4 DTM (Projektbezeichnung "R13") einen Doppelsieg. Auch wenn die beiden in Oschersleben mit dem vom Reglement vorgesehenen Zusatzgewicht antreten müssen, zeigen sich die Audi-Mannen zuversichtlich.

Das hat folgenden Grund: Bislang stand in Oschersleben immer ein Audi-Pilot auf der Poleposition, 2004 und 2006 konnte man den Sieg erringen. Und schließlich gab es bei den Wintertests erfreuliche Ergebnisse für Ekström und Co.

1. und 2. Test: Ekström zweimal Schnellster

Diese Zuversicht bestätigte Mattias Ekström am Freitag mit zwei Bestzeiten im Training. Im letzten Test am Nachmittag konnte Ekström dem Mercedes-Piloten Mika Häkkinen in letzter Minute die Bestzeit entreißen. Mercedes belegte am Nachmittag die Ränge zwei (Häkkinen) und sechs (Bernd Schneider).

Der Österreicher Mathias Lauda, heuer in einem Vorjahrs-Mercedes unterwegs, ließ mit guten Zeiten aufhorchen. Am Vormittag war Lauda Zehnter, am Nachmittag verbesserte er sich auf Rang neun.

Die Stimmen zum Rennwochenende

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Wir hatten in Oschersleben vor Saisonbeginn einen sehr guten Test und hoffen, dort im Rennen das gute Ergebnis von Hockenheim wiederholen zu können. Der Erfolg beim ersten Rennen hat die ganze Audi Mannschaft zusätzlich motiviert. Unser Ziel ist es, den Vorsprung in Oschersleben zu vergrößern – wohl wissend, dass unsere 2007er Autos dort schwerer sein müssen als die neuen Mercedes. Natürlich hoffen wir, dass Tom (Kristensen) wieder fit ist. Mit Marco (Werner) geht ein starker Fahrer aus unseren eigenen Reihen als Vertretung für Alexandre (Prémat) an den Start. Ich bin sicher, dass Alexandre ihm kräftig die Daumen drückt."

Mattias Ekström (Audi A4 DTM #3): "In der DTM ist es enorm wichtig, einen guten Start in die Saison zu haben – das ist uns in Hockenheim perfekt gelungen. Jetzt will ich in Oschersleben am liebsten gleich noch einen draufsetzen und den Vorsprung ausbauen. Bei den Testfahrten vor der Saison bin ich in Oschersleben sehr gut zurechtgekommen. Jetzt bin ich gespannt, wie sich der Gewichtsunterschied am Rennwochenende auswirkt. Oschersleben ist zwar nicht gerade meine erfolgreichste Strecke – aber das war Hockenheim bis zum letzten Wochenende auch nicht…"

Martin Tomczyk (Audi A4 DTM #4): "Die Tests in Oschersleben haben gezeigt, dass es auch dort sehr eng zugehen wird. Unsere Ergebnisse bei den Testfahrten waren zufrieden stellend. Nach dem Doppelsieg in Hockenheim kehren wir mit einem guten Gefühl nach Oschersleben zurück und möchten wieder ein perfektes Rennwochenende abliefern."

Frank Biela (Audi A4 DTM #7): "Natürlich weiß ich, wie dünn die Luft in der DTM ist und wie schwierig es sein wird, ohne Testfahrten in eine laufende Saison einzusteigen. Andererseits habe ich gehört, dass der neue A4 DTM toll zu fahren ist. Ich bin sehr gespannt und werde versuchen, Tom so gut wie möglich zu vertreten. Ich weiß, er wird mir zu Hause vor dem Fernseher kräftig die Daumen drücken. Es ist klar, dass ich mich über diesen Einsatz und die Chance, wieder in der DTM starten zu dürfen, freue. Allerdings hätte ich mir dafür etwas andere Umstände gewünscht..."

Timo Scheider (Audi A4 DTM #8): "Oschersleben sollte ein gutes Pflaster für uns sein. Audi hat dort immer eine gute Performance gezeigt, und auch bei mir lief es dort bisher ganz gut. In Hockenheim haben wir es geschafft, Mercedes im Mercedes-Land zu besiegen. Wenn uns das auch in Oschersleben gelingt, wissen wir endgültig, dass wir im Winter einen wirklich guten Job gemacht haben."

Mike Rockenfeller (Audi A4 DTM #11): "Ich habe in meinem ersten DTM-Rennen viel gelernt. Einige Dinge liefen noch nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt haben. Aufgrund der Testergebnisse von Oschersleben denke ich, dass es dort für uns besser aussieht. Ich glaube, da kann man angreifen und vielleicht sogar in die Punkte fahren."

Lucas Luhr (Audi A4 DTM #12): "Ich habe in Hockenheim als DTM-Neuling einige Fehler gemacht, die mir kein zweites Mal passieren werden. Spannend wird der neue Streckenverlauf in Oschersleben. Mein Tipp an alle Fotografen: Haltet auf die erste Kurve! Außen auf der längeren Bahn Grip, innen auf der kürzeren keiner – da sind heikle Manöver vorprogrammiert."

Christian Abt (Audi A4 DTM #16): "Oschersleben zählt zwar nicht zu meinen Lieblingsstrecken, aber trotzdem bin ich zuversichtlich. Bei unseren Tests vor Saisonbeginn haben mein Team und ich erste Erfahrungen mit dem Auto in Oschersleben gesammelt. Nach dem Ausfall beim Auftakt habe ich mir zum Ziel gesetzt, dort unter die ersten Fünf in der Gesamtwertung zu fahren."

Marco Werner (Audi A4 DTM #17): "Natürlich wäre ich lieber unter anderen Umständen zu meinem ersten Rennen in der neuen DTM gekommen. Ich wünsche Alexandre (Prémat) eine möglichst schnelle Genesung! Ich werde versuchen, ihn so gut wie möglich zu vertreten und freue mich über das Vertrauen, das mir Audi entgegenbringt. Seit ich 2003 mit dem DTM-TT-R das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gefahren bin, hat mich die DTM gereizt. Natürlich sind die Voraussetzungen jetzt denkbar ungünstig: Ich kenne weder das Auto, noch die Reifen – und die Strecke auch nur von Demorunden mit dem Audi R10 TDI. Jeder weiß, wie schwierig die DTM ist. Ich werde dennoch versuchen, das Beste für Audi daraus zu machen. Eine meiner Stärken ist, dass ich mich schnell auf eine neue Strecke einstellen kann."

Adam Carroll (Audi A4 DTM #20): "Ich freue mich auf Oschersleben. Natürlich hoffe ich, dass mein zweites DTM-Rennen länger ist als mein erstes und ich über die volle Distanz komme. Dinge wie in Hockenheim passieren im Motorsport einfach. Ich denke, wir können in Oschersleben konkurrenzfähig sein. Ich bin sehr gespannt."

Vanina Ickx (Audi A4 DTM #21): "Oschersleben ist eine anspruchsvolle und schöne Strecke. Wir haben dort vor einigen Wochen getestet. Ich hoffe, auf den Ergebnissen aufbauen zu können und etwas schneller zu sein als in Hockenheim."

Hans-Jürgen Abt (Team Direktor Audi Sport Team Abt Sportsline): "Nach dem Doppelsieg in Hockenheim hatten wir sehr viel Arbeit. Das Auto von Tom Kristensen neu aufzubauen, hat einige Überstunden und Nachtschichten für uns bedeutet. Wir hoffen, dass Tom in Oschersleben wieder an Bord ist. Wir haben vom Gewicht her ein kleines Handicap. Aber das gehört zur DTM. Wir werden versuchen, es so zu kompensieren, dass wir trotzdem erfolgreich sind."

Ernst Moser (Team Direktor Audi Sport Team Phoenix): "Wir haben in Oschersleben vier Tage lang getestet, entsprechend viele Daten gesammelt und Setups herausgearbeitet. Wir sollten dort sehr gut aussortiert sein. Wenn es uns gelingt, das Rennen mit beiden Autos durchzufahren, müssten wir in der Lage sein, ein gutes Ergebnis zu erzielen."

Arno Zensen (Team Direktor Audi Sport Team Rosberg): "Ich freue mich auf Oschersleben. Wir waren dort bei den Tests recht schnell und kamen dort auch mit den Reifen klar. Dort müsste es für uns eigentlich ganz gut laufen."

Bruno Spengler, Startnummer 2 (AMG Mercedes C-Klasse 2007, in Ho-ckenheim Dritter im Ziel, nach Zeitstrafe von 50 Sekunden 14.): „Ich habe die Enttäuschung von Hockenheim schnell abgehakt und konzentriere mich jetzt auf das Rennen in Oschersleben.“

Daniel la Rosa, Startnummer 15 (AMG Mercedes C-Klasse 2006): „Durch die Zeitstrafe für Bruno habe ich zwar nachträglich einen Podiumsplatz erhalten, aber auf diese Weise möchte ich nicht zu Punkten und schon gar nicht aufs Podium kommen. In Oschersleben will ich zeigen, dass meine Leistung in Hockenheim kein Zufall war.“

Alexandros Margaritis, Startnummer 10 (AMG Mercedes C-Klasse 2006): „Die Strecke in Oschersleben liegt mir. Mein Ziel ist klar: Ich möchte bester Jahreswagenfahrer werden.“

Paul di Resta, Startnummer 19 (AMG Mercedes C-Klasse 2005): „Vor einem Jahr habe ich in Oschersleben in der Formel-3-Euroserie gewonnen, von daher weiß ich, dass die Rennen auf dieser kurvenreichen Strecke physisch sehr anstrengend sind und höchste Konzentration erfordern. Ich will den Schwung von meinem fünften Platz in Hockenheim nutzen und wieder in die Punkteränge fahren.“

Jamie Green, Startnummer 5 (AMG Mercedes C-Klasse 2007): „In meinen ersten beiden Rennen in Oschersleben 2005 und 2006 bin ich jeweils Dritter geworden. Da ist also noch Platz für eine Verbesserung, und genau das habe ich vor.“

Bernd Schneider, Startnummer 1 (AMG Mercedes C-Klasse 2007): „In Oschers¬leben ist es nicht einfach, eine gute Abstimmung zu finden. Deshalb sind die Tests am Freitag besonders wichtig. Hier können wir uns mit Long-runs auf das Rennen vorbereiten und viel für das Qualifying ausprobieren. Wir müssen am Samstag besser werden, um im Rennen gut abzuschneiden.“

Gary Paffett, Startnummer 9 (AMG Mercedes C-Klasse 2006): „Ich mag die Strecke und habe gute Erinnerungen an meinen Sieg von 2005.“

Mika Häkkinen, Startnummer 6 (AMG Mercedes C-Klasse 2007): „Durch die umgebaute erste Kurve wird die Strecke physisch noch fordernder, denn wir bremsen hier aus über 230 km/h auf rund 70 km/h ab, und das im Rennen 44mal. Das sollte aber Ausbremsmanöver ermöglichen, was gut für die Zuschauer ist. Wir haben viel Potenzial und werden dieses zeigen und umsetzen.“

Mathias Lauda, Startnummer 18 (AMG Mercedes C-Klasse 2006): „Ein guter Startplatz ist auf dieser Strecke noch entscheidender als sonst, denn Überholen ist hier schwierig. Deshalb konzentriere ich mich noch stärker auf das Qualifying und einen guten Start.“

Susie Stoddart, Startnummer 14 (AMG Mercedes C-Klasse 2005): „Nach dem frühen Ausfall in Hockenheim will ich diesmal vor allem das Rennen zu Ende fahren. Wenn ich im Qualifying wieder gut dabei bin, könnte eine Top-Ten-Platzierung möglich sein.“

Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug: „Wie jeder sehen konnte, haben wir in der zweiten Rennhälfte in Hockenheim nicht gerade gekonnt agiert und dort nach neun Siegen in Folge eine Niederlage einstecken müssen. Bruno Spengler führte nach Startplatz 1 beim Debüt der neuen C-Klasse bis zu seinem letzten Boxenstopp in der 22. Runde des auf 27 Runden verkürzten Rennens. Nach seiner Sportstrafe von 50 Sekunden in der letzten Runde, in die er als Zweiter fuhr, hat er augenblicklich Null Punkte auf dem Konto. Unsere vier C-Klassen fuhren im Rennen zwar konkurrenzfähige Zeiten, allerdings lagen alle außer Spengler bereits nach der Startrunde des Restarts im zweiten Drittel des Feldes und so war der Zug um Podiumsplätze bereits abgefahren. Da hilft nur eines, auch wenn ab Platz drei in Hockenheim sechs Mercedes in den Punkterängen einliefen: Besser machen in Oschersleben.“

Die Stimmen der Audi-Piloten nach dem Freitag finden Sie in der Navigation rechts.

Ergebnis 2. Test

 1. Ekström           Audi         1:23.417
 2. Häkkinen          Mercedes     1:23.640
 3. Carroll           Audi         1:23.742
 4. Tomczyk           Audi         1:23.824
 5. Scheider          Audi         1:23.854
 6. Schneider         Mercedes     1:23.886
 7. La Rosa           Mercedes     1:23.900
 8. Spengler          Mercedes     1:23.908
 9. Lauda             Mercedes     1:24.101
10. Green             Mercedes     1:24.054
11. Paffett           Mercedes     1:24.057
12. Abt               Audi         1:24.204  

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