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Wie ein Softwarebug das Rennwochenende des Andi Zuber zerstörte

Im Gespräch mit motorline.cc erzählt GP2-Pilot Andreas Zuber von dem Softwarebug, der sein Hauptrennen zerstörte und für eine Nullrunde sorgte.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: www.andreas-zuber.com

"Es ist zum Ausderhautfahren", ärgert sich Andreas Zuber im Gespräch mit motorline.cc. Der Grund: Ein Wurm in der Software seines GP2-Boliden spielt dem Österreicher bereits seit dem Saisonauftakt in Bahrain übel mit.

Am vergangenen Wochenende, beim zweiten Lauf zur GP2-Serie im Rahmen des Formel 1-Grand Prix von Spanien in Montmelo sorgte die verrückte Software dafür, dass Zuber beim Start des Hauptlaufs gleich einmal der erste Gang brach. Race over - noch ehe es richtig begonnen hatte...

Zuber erklärt: "Die Software sorgt dafür, dass die Gänge dann geschalten werden, wenn ich die Schaltwippe bediene. Doch schon in Bahrain gab es Probleme beim Runterschalten, denn der Softwarefehler verursacht mechanische Probleme, die sich mit einem Grammeln im Heck bemerkbar machen."

"Ein Irrsinnskracher!"

Oder aber mit einem "irrsinnigen Kracher", wie Zuber jene Situation beschreibt, als just am Start der erste Gang brach. "Der hat seitlich aus dem Getriebe geschaut, das war eine richtige Getriebeexplosion", schüttelt Zuber den Kopf. Ärgerlich. Denn der iSport-Pilot konnte im Qualifying den tollen zweiten Startplatz erobern, stand neben seinem Teamkollegen Timo Glock in der ersten Startreihe. "Dabei hätte ich im Quali noch schneller fahren können, denn schon da hat der Softwarefehler genervt", berichtet Zuber.

Der Wurm im Elektroniksystem ist hartnäckig - da nützte es wenig, dass man nach dem Bahrain-Wochenende neue Getriebeteile einbauen ließ. Die besagte Software ist zwar wie die Motoren und die Fahrzeuge selbst Einheitsware, aber sie wird dennoch für jeden Fahrer individuell abgestimmt. Immerhin konnten die Techniker der Firma Mecachrome, welche die Einheitsmotoren sowie das Getriebe und dessen Umfeld betreuen, in der Nacht auf Sonntag den hartnäckigen Bug weitgehend eliminieren: "Im Sprint lief das Getriebe beinahe problemlos, wir haben also etwas gefunden."

Aufholjagd als Trostpflaster

Und so konnte sich Zuber am Sonntagvormittag im Sprint von ganz hinten durch das Feld ackern und den Formel 1-Bossen, welche die GP2 mit Hinblick auf etwaigen Nachwuchs genau beobachten eine tolle Show bieten. Einen Gegner nach dem anderen knöpfte sich Zuber vor...

"Ich konnte Leute wie den bis dahin Meisterschaftsführenden Luca Filippi oder einen Mike Conway und wie sie alle heißen problemlos überholen - das hat schon mächtig Spaß bereitet", erzählt Zuber. Ein kleiner Trost für den erlittenen Ärger im Hauptlauf, auch wenn es aufgrund der Kürze des Rennens und der wegen des Ausfalls am Tag zuvor schlechten Startposition nicht für Meisterschaftspunkte ausreichte.

Und so bleibt dann doch ein schaler Nachgeschmack. "Dass ich wegen des Softwareproblems keinen einzigen Punkt für die Meisterschaft einfahren konnte, wurmt mich schon sehr. Denn unser Auto ist wirklich top, dafür haben wir im Winter auch hart gearbeitet. Mein Teamkollege Timo Glock wurde im Hauptlauf Zweiter und gewann den Sprint, führt nun in der Meisterschaft überlegen. Mit dem Wissen, dass ich im Winter sogar schneller als Timo fahren konnte, tut so etwas natürlich ganz besonders weh", gesteht Zuber, der bei den winterlichen Testfahrten mit Serienbestzeiten glänzen konnte.

Doch weil im Rennsport der Blick stets nach vorne gerichtet ist, freut sich Andreas Zuber nun auf das bevorstehende GP2-Rennwochenende in Monaco, welches in weniger als zwei Wochen im Rahmen des Formel 1-GP abgehalten wird. In den Häuserschluchten des Fürstentums sollte, so hofft Zuber, der verflixte Elektronikwurm endgültig von Bord gegangen sein...

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