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Pech für die Österreicher

Philipp Peter nach mäßiger Vorstellung der Teamkollegen nur Vierter, Wendlinger Fünfter, Lamy/Gardel siegen. Lechner out, Jurasz GT2-Fünfter.

Pech für Pole-Setter Peter, Wendlinger nicht ganz zufrieden

Auch eine Superleistung von Philipp Peter reichte heute nicht: Zum Auftakt der FIA-GT-WM gab es in Monza für die Red Bull Maseratis MC12 keinen Podestplatz: Der Wiener landete auf Rang vier, Karl Wendlinger und sein Partner Andrea Bertolini (I) sahen als Fünfte die Zielflagge.

Nach den guten Leistungen im Training war die Enttäuschung im Team von JMB Racing natürlich sehr groß. Der Sieg ging überraschend an Pedro Lamy (Por) und Gabriele Gardel (Sz) mit dem schon in die Jahre gekommenen Ferrari 550 Maranello.

Peter prolongierte heute seine Hochform, lag vom Start weg in Führung, baute diese kontinuierlich aus, und übergab mit 32 Sekunden Vorsprung an Chris Buncombe. Doch sowohl der Engländer, als auch der nach ihm fahrende Roman Rusinov (Rus) waren einfach zu langsam, um ernsthaft um den Sieg mitfighten zu können.

Anders die Situation beim Schwester-Auto: Da spielte vor allem der Technik-Teufel eine entscheidende Rolle: Bertolini kam als Zweiter an die Box, wo aber der Luftdruckheber streikte.

Fazit: Fast eine halbe Minute verloren, Rückfall auf Rang 7. Wendlinger fuhr dann einen soliden Turn, ehe im letzten Stint Bertolini nach einer Rempelei mit Jaime Melo die Fahrertür wegflog und er zudem eine Stop-and-Go-Strafe aufgebrummt bekam. Machte zwei Runden Rückstand – das war es!

Karl Wendlinger: „Alles in allem natürlich alles sehr enttäuschend. Aber gegen solche Zwischenfälle und die Technik ist man eben machtlos. Ich selbst bin mit mir auch nicht wirklich zufrieden. Denn mit dem Auto kann man sicher schneller fahren, als ich es heute getan habe."

"Nichts desto trotz haben wir gesehen, dass wir bei der Spitze dabei sind. Es hat sich bestätigt, dass die heurige WM ganz hart umkämpft sein wird. Mit einem Sieg eines Ferrari 550 hätte ich aber nicht gerechnet.“

Philipp Peter saß die maximal erlaubte Zeit – rund die Hälfte des Rennens – im Auto, lieferte dabei eine tolle Vorstellung ab, lag immer in Führung:

„Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden, habe die Pole Position hervorragend nützen können. Dazu war die Team-Strategie mit einem Stopp ohne Reifenwechsel optimal. Dadurch konnte ich auch den komfortablen Vorsprung herausfahren. Dabei hat man gesehen, dass meine Fitness stimmt“, so der 36jährige Wiener, der mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden war:

„Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich sage nur, dass sich einige Leute – und die wissen genau, wer gemeint ist – sich für das nächste Rennen in Frankreich etwas einfallen lassen sollen.“

Ergebnis GT 1-Klasse

1. Pedro Lamy/Gabriele Gardel GT 1, Ferrari 550 Maranello
2. Michael Bartels/Timo Scheider GT 1, Maserati MC 12
3. GT 1, Maserati MC 12
4. Philipp Peter/Buncombe/Rusinov GT 1, Maserati MC 12
5. Karl Wendlinger/Andrea Bertolini GT 1, Maserati MC 12

Jurasz / Kaufmann holten Platz 5 in der GT2

Das einzige österreichische Team, Renauer Motorsport, startete in der PS-schwächeren GT 2-Klasse auf Remus-Porsche GT 3 RS. Die Niederösterreicher mit Manfred Jurasz und dem Deutschen Wolfgang Kaufmann am Steuer, machten mächtig auf sich aufmerksam.

Über lange Strecken hatten einige Teams aus England, Italien, Deutschland, der Slowakei und Tschechien gegen die Österreicher das Nachsehen. Am Ende konnten sich Manfred Jurasz und sein Teamchef Sepp Renauer über einen fünften Rang freuen.

Der FIA GT-Weltmeisterschaftslauf in Monza begann für Renauer Motorsport mit einer bösen Überraschung. Bei einer Vermessung durch die technischen Kommissäre der FIA nach dem Qualifying wurde festgestellt, dass der Porsche um 2 mm zu tief war.

Das Renngericht entschied in der heutigen Sitzung die Rückversetzung um einen Startplatz. „Mit dem können wir leben, obwohl sich diese Abweichung weder in der Schnelligkeit noch in der Traktion auswirkt. Es kostete lediglich den Mechanikern zwei Stunden Mehrarbeit“, nahm Teamchef Sepp Renauer die Beanstandung gelassen zur Kenntnis.

Im Rennen selbst machte der Renauer-Pilot Wolfgang Kaufmann als Startfahrer die verlorene Position gleich in der ersten Runde wieder wett. Rang vier in der GT 2-Klasse ist eine sehr gute Ausgangsposition. Doch nach 12 Runden wurden die Rundenzeiten etwas langsamer, was war der Grund?

Ein neuer Dunlopreifen begann sich aufzulösen, Kaufmann schaffte es aber noch bis zur Box. Wieder war ein Platz verloren. Knapp bevor Tondach-Pilot Manfred Jurasz in das Cockpit kletterte, ist die Servolenkung wegen einer gerissenen Leitung ausgefallen, was Schwerstarbeit für die Piloten bedeutete.

Damit waren die Probleme im ersten FIA GT-WM-Lauf leider noch nicht zu Ende. Im zweiten Stint von Kaufmann, gerade sechs Runden unterwegs, eroberte der Renauer-Fahrer Rang vier zurück, um ihn auch gleich wieder zu verlieren. Der knapp vor ihm fahrende Saleen hatte einen Reifenplatzer, Kaufmann hatte keine Chance mehr auszuweichen, er heimste sich durch die davonfliegenden Reifenfetzen ebenfalls einen Reifenschaden ein.

Auf der Felge humpelte der Porsche unter Österreichs Flagge zurück in die Box. „Schade, dieser zusätzliche Reifenwechsel kostete uns den ausgezeichneten 4. Rang. Wir freuen uns aber trotzdem, dass wir zu den schnellsten Porsche-Privat-Teams zählen“, resümierte Teamchef Sepp Renauer.

Ergebnis GT 2-Klasse

1. Marc Lieb/Mike Rockenfeller GT 2, Porsche 996 GT3 RSR
2. Emmanuel Collard/Tim Sugden GT 2, Porsche 996 GT3 RSR
3. Luigi Moccia/Emanuele Busnelli GT 2, Porsche 996 GT3 RSR
4. Istvan Racz/Josef Venc GT 2, Porsche 996 GT3 RSR
5. Manfred Jurasz/W. Kaufmann GT 2, Porsche 996 GT3 RS

Lechner / Konrad nach Kollision out

Von Startplatz 11 kommend, arbeitete sich Robert Lechner nach einem soliden Start im ersten Renndrittel auf den achten Rang vor. Dabei zeigte er das Potenzial des Konrad-Saleen auf: Obwohl der Motor wie schon im Training auch im Rennen nicht seine volle Leistung entfaltete, drehte der Salzburger Rundenzeiten, die nur wenige Zehntel über jenen des späteren Siegers Pedro Lamy lagen.

Mit allen Chancen auf Meisterschaftspunkte übergab Robert Lechner das Fahrzeug an Teamchef Franz Konrad – er vertrat den erkrankten Walter Lechner jun. -, der dann in die Kollision mit einem Überrundeten verwickelt wurde.

Trotz des Ausfalls war Lechner mit seinem Debüt bei Konrad Motorsport nicht unzufrieden: “Ich hab mich – wie die guten Zeiten zeigen - im Auto echt wohl gefühlt. Wir haben gesehen, dass das Potenzial für Topplatzierungen da ist” resümierte der Rennprofi. Vor allem hofft der in Freilassing lebende Salzburger, dass sein erkrankter Bruder Walter jun. bald wieder fit ist:

“Mit der Erfahrung und dem Speed von Walter haben wir alle Chancen, das professionelle Umfeld von Konrad Motorsport in zählbare Ergebnisse umzumünzen – ich hoffe, dass das schon beim nächsten Rennen in Magny Cours Anfang Mai der Fall sein wird” gibt sich Robert Lechner im Hinblick auf die kommenden Aufgaben optimistisch.

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