FIA-GT, Dubai: Bericht RaceAlliance | 18.11.2006
Glücklos im Morgenland
ein unverschuldeter Crash zu Beginn kostete Peter, Wendlinger & Janis beim Finale der FIA-GT-Saison 2006 möglicherweise den Spitzenplatz.
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Das Trio Philipp Peter/Karl Wendlinger/Jarek Janis holte mit dem Aston Martin DBR9 Rang 5 beim Saisonfinale der FIA-GT-WM in Dubai. Der Sieg beim zehnten Lauf ging an Andrea Piccini und Jean-Denis Deletraz im Phoenix-Aston, die sich damit auch noch Rang 2 in der Meisterschaft holten. Als neue Champions standen Andrea Bertolini und Michael Bartels (Maserati) bereits fest.
Mit etwas mehr Glück wäre aber erneut ein Platz am Podium möglich gewesen: „Ich habe einen sehr guten Start erwischt, war gleich Dritter, ehe mich Bert Longin umgedreht hat. Die Folge war, dass ich als Siebenter aus der ersten Runde zurück kam“, schildert Philipp Peter, "danach gab es einen zweiten Zwischenfall, diesmal mit Gollin, woraus ein Reifenschaden entstanden ist und ich an die Box musste - was natürlich einiges an Zeit gekostet hat."
"Dazu waren meine Soft-Reifen total am Ende. Karl fuhr dann seinen Stint auf Mediums, die unserem Auto viel besser liegen. Da ging es sofort viel besser, Karl konnte von 7 auf 5 vorfahren. Und im Schlussstint konnte Janis diese Position halten.“
Alles in allem ist der Wiener über den Ausgang aber total enttäuscht: „Wir hatten uns sehr viel vorgenommen, waren auch sicher, dass wir ganz vorne landen könnten. Deshalb ist bei mir die Enttäuschung jetzt doppelt groß“, so Philipp.
Ähnlich sieht es Karl Wendlinger: „Wir waren das ganze Wochenende weit schneller, als es der fünfte Platz jetzt aussagt. Aber irgendwie fehlt uns auch ein wenig das Glück.“
Positiver sah es Teambesitzer Lukas Lichtner-Hoyer: „Wenn der dumme Unfall zu Beginn nicht gewesen wäre, hätten wir ganz sicher im Kampf um den Sieg mit gemischt. Aber so wie auch schon in den letzten Rennen davor war ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Und den werden wir auch in die kommende Saison mitnehmen.“
Lichtner-Hoyer selbst belegte in der GT-2-Klasse mit Thomas Gruber auf einem Porsche Rang 10: „Es war ein sehr gutes Rennen für uns, wir sind konstant gute Zeiten gefahren. Mehr war mit dem alten Motor aber nicht möglich – da war die Konkurrenz materialmäßig einfach zu überlegen“, sagt Lichtner-Hoyer.
Das Rennen: Erster Sieg für Phoenix
Der Sieg geht also an Phoenix Racing, damit ist nach RaceAlliance ein weiteres neues Aston-Martin-Team erfolgreich. Phoenix erwog ursprünglich, den Trip in den Mittleren Osten ganz auszulassen, jetzt hat sich die Reise für dieehemalige DTM-Truppe doch noch ausgezahlt: Die errungenen Punkte sichern Deletraz/Piccini Platz 2 in der Fahrerwertung.Im Training war ein anderes Auto ganz vorne: Der Ferrari 550 Maranello von Larbre Competition, eigentlich schon fast ein „Youngtimer“, absolvierte hier ein Comeback zu Testzwecken. Der edle 6l-V12 wurde erstmals nicht durch Luftmengenbegrenzer eingebremst, sondern durch eine spezielle Motor-Elektronik. Diese Art der Leistungsbeschränkung soll in der Zukunft zum Einsatz kommen und Kosten senken helfen.
Nachdem der F550 im Qualifying flugs auf die Pole Position preschte, war den anderen Teams die Sache doch nicht ganz geheuer: auf deren Wunsch wurde der rote Renner auf Startplatz 9 versetzt. Rang 7 war das höchste der Gefühle für Gardel/Zacchia/Makowiecki.
Bei den GT2 stand die Scuderia Ecosse mit ihren Fahrern Tim Mullen und Chris Niarchos, den neuen britischen GT-Champions, ganz oben am Podest. Mullen war auch auf den dritten Platz der GT2-Tabelle aus, dafür reichte es jedoch nicht: Das italienische Team AF Corse holte sich die ersten drei Plätze. Die Dominanz der Ferrari F430 in der „kleinen“ Kategorie war heuer drückend, seht zum Missfallen der vielen Porsche-Kundenteams.
Neben RaceAlliance war auch das Proton-Team mit Vater und Sohn Felbermayr als rot-weiß-roter Vertreter dabei, Host Felbermayr jr. erreichte gemeinsam mit Christian Ried als Achter noch einen Punkt. Proton wird nächstes Jahr wahrscheinlich in die Le Mans Series wechseln.