
GP3: Barcelona | 08.05.2010
Der erste Sieger der neuen GP3-Serie heißt Pal Varhaug
Wie die GP2 fährt auch die neue GP3-Serie im Rahmenprogramm der europäischen Läufe zur Formel 1-Weltmeisterschaft. Mit dem Austro-Italiener Mirko Bortolotti ist auch ein „halber Österreicher“ dabei. Das Premierenrennen gewann der Norweger Pal Varhaug.
Der internationale Formelsport ist um eine spektakuläre Nachwuchsserie reicher: Die neue GP3 ergänzt das Angebot für aufstrebende Talente, die über kurz oder lang in der Formel 1 vorstellig werden wollen. Im Rahmen des Grand Prix von Spanien in Barcelona gaben die Youngster der GP3 ihr Saisondebüt, das Pal Varhaug (Jenzer) souverän für sich entschied - bereits am Start.
Während einige Piloten bereits in der ersten Runde dies Segel streichen mussten, schnappte sich der Norweger noch vor der ersten Kurve die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Robert Wickens (Status) klemmte sich zunächst an die Hinterräder von Varhaug, konnte dem Tempo des Jenzer-Piloten aber nicht folgen. Zudem musste Wickens vermehrt in die Rückspiegel schauen.
Dort wurde nach wenigen Augenblicken Esteban Gutierrez (ART) vorstellig, der sich am Start von Position sieben auf Rang drei verbessert hatte. Am Heck von Wickens endete der Vorwärtsdrang des Mexikaners aber abrupt, denn der Kanadier hielt dem Druck seines Verfolgers über 15 Runden lang stand und konnte seinen zweiten Rang nach hinten absichern - nach vorne hatte er keine Chancen.
Andere Nachwuchspiloten gingen indes weitaus weniger besonnen zu Werke: Michael Christensen (MW Arden) und Felipe Guimares (Addax) gerieten während des GP3-Rennens aneinander und flogen gemeinsam ab, Josef Newgarden (Carlin) und Pablo Sanchez-Lopez (Addax) ereilte wenig später das gleiche Schicksal. Insgesamt schieden acht von 28 Rennfahrern vorzeitig aus.
Anders das Spitzentrio um Varhaug, Wickens und Gutierrez, das sich in Barcelona vor Dean Smith (Carlin), Jean-Eric Vergne (Tech 1), Simon Trummer (Jenzer) und Lucas Foresti (Carlin). Die große Überraschung aber war Alexander Rossi (ART) auf Rang acht. Der US-Amerikaner war nur von Position 28 (!) aus ins Rennen gegangen, holte aber dennoch einen Punkt - und die Pole für Sonntag.
Bortolotti mit sehenswerter Aufholjagd
Mirko Bortolotti, im Vorjahr in der Formel 2 auf Gesamtrang vier unterwegs, fährt neben Pablo Sanchez und Felipe Guimaraes für das Addax Team. Der Austro-Italiener, der in Wien aufgewachsen ist, erlebte ein aufregendes Premierenrennen: Weil es im Qualifying ein mechanisches Problem an seinem Auto (es werden Einheitschassis von Dallara mit einem 280 PS starken, Zweiliter-Vierzylinderturbomotor von Renault eingesetzt) gab, musste Bortolotti im ersten Rennen das 30 Piloten umfassende Starterfeld von ganz hinten aufrollen. Der 20-jährige konnte sich dann auch bis auf Platz 16 vorkämpfen.
Wie in der GP3 gilt das Ergebnis des Hauptlaufs für die Startaufstellung des zweiten Laufs, den Sprint, wobei die Top 8 umgedreht werden, der Achte als auf Poleposition steht.
Vom 16. Startplatz aus wird es schwer werden, Punkte zu holen – auch bei der Punktevergabe wird das GP2-System angewandt: Im Hauptlauf erhalten die die Top 8 wie in der Formel 1 bis 2009 üblich 10-8-6-5-4-3-2-1 Punkte, im zweiten Lauf gibt es für die Top 6 nach dem folgenden Schlüssel Punkte: 6-5-4-3-2-1. Außerdem gibt es zwei Zähler für die Poleposition im ersten Lauf sowie in beiden Rennen für die Schnellste Rennrunde einen Punkt. Das zweite Rennen wird am Sonntag um 9.25 Uhr gestartet.
Ergebnis Lauf 1
1. Pal Varhaug Jenzer Motorsport 26:58.573 2. Robert Wickens Status Grand Prix + 1.563 3. E.Gutierrez ART Grand Prix + 1.958 4. Dean Smith Carlin + 3.446 5. Jean-Eric Vergne Tech 1 Racing + 6.722 6. Simon Trummer Jenzer Motorsport + 8.734 7. Lucas Foresti Carlin + 13.604 8. Alexander Rossi ART Grand Prix + 14.208 ... 16. Mirko Bortolotti Addax Team + 22.066