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Schlägt die Stunde der Vorjahres-Champs?

Roma muss aufgeben, KTM-Kollege Meoni fährt erneut dem Sieg entgegen. Bei den Autos könnte es zwischen Masuoka und Kleinschmidt spannend werden.

Sah es bei der 12. Prüfung der Dakar-Rallye noch bei den Autos nach einer eindeutigen Sache für den Japaner Hiroshi Masuoka aus, hat Vorjahressiegerin Jutta Kleinschmidt plötzlich wieder Chancen. Masuoka verliert zwei Drittel seines Vorsprungs und hält derzeit bei rund 18 Minuten, Kleinschmidt durfte sich über ihren zweiten Tagessieg freuen.

Genau umgekehrt die Lage bei den Motorrädern: Das Duell Meoni gegen Roma ist Geschichte, Roma gibt das Rennen nach einem Sturz auf. Vorjahres-Champ Meoni liegt somit rund eine Dreiviertel-Stunde in Führung, einen offiziellen Zwischenstand gibt es nicht, die Marathon-Etappe führt das Feld über zwei Abschnitte.

Motorräder:
Fabrizio Meoni fährt nach dem Ausfall Nani Roma's seinem zweiten Dakar-Sieg in Folge entgegen

Die letzte lange Etappe heute mit Dünen, kniffliger Navigation und schweren Felspassagen wird die Entscheidung in der Gesamtwertung bringen. Meoni oder Roma, das war die Frage. Sie ist entschieden. Leider nicht nur sportlich und damit anders als erhofft.

Zum Ersten: Fabrizio Meoni hat diese brutal schwere Wertungsprüfung gewonnen. Er hat allen gezeigt, dass er hervorragend navigieren und schnell fahren kann, und dass er ein ausgezeichnetes Motorrad hat: die neue LC 8. Wenn auf den letzten beiden kurzen Strecken nichts Gravierendes passiert, kann sich Fabrizio über den 2. Sieg bei der Dakar freuen und das Team der LC8-Verantwortlichen über den ersten großen Sieg des neuen Motorrades aus Mattighofen.

Zum Zweiten: Der Kampf um die Gesamtwertung war schon nach wenigen Kilometern entschieden, weil Nani Roma das Rennen aufgab. Der Spanier hatte sich verfahren, war gestürzt und hatte offensichtlich erhebliche gesundheitliche Probleme: Kopfschmerzen, eine schwer gehende Atmung und hohes Fieber war die erste Diagnose, die die Ärzte noch vor Ort - bei strömendem Regen mitten in der Wüste - stellten. Damit ist auch der 6. Versuch von Nani Roma gescheitert, Dakar zu erreichen.

Fabrizio Meoni blickt nun optimistisch auf die nächsten beiden Tage: ´Der Weg nach Dakar hat sich heute für mich weiter geöffnet. Ich habe einen großen Vorsprung.´ Aber Meoni denkt auch an den Unterlegenen. ´Für Roma tut´s mir leid. Aber so ist das Rennen.´ Und zu seinem Bike: ´Das Motorrad ist einfach fantastisch und funktioniert ohne Probleme. Und der Motor singt so schön. Ich bin sehr glücklich, mich für die LC8 entschieden zu haben.´

Nani Roma ging es am Abend wieder besser: ´Physisch bin ich wieder o.k. Nach meinem Sturz hatte ich wohl einen Schock und einen Black out. Ich wusste nicht mehr, wo ich bin. Für mein Team, für Jordi und Isidre, tut es mir leid. Aber nächstes Jahr bin ich wieder dabei.´ Roma ist inzwischen auf dem Weg nach Europa.

Richard Sainct wurde heute 2. der Etappe. Auf Platz 3 fuhr Alfie Cox. Durch diese Leistung und den Ausfall von Roma rutscht Alfie in der Gesamtwertung auf Platz 2. ´Ich war ziemlich nervös. Und auf den letzten Kilometern kamen dann auch noch Off-Pisten. Ich nahm mich noch einmal richtig zusammen, sagte mir, ja, du schaffst es. Du kommst nach Dakar!´ Und vielleicht erfüllt sich übermorgen sein Traum und er steht als 2. auf dem Podium am Lac Rose!

Einen offiziellen Gesamtstand gibt es heute nicht, da diese 14. Etappe der 1. Teil einer Marathonprüfung war. Die Wertung wird morgen fortgesetzt. Der Tross der Fahrer setzt sich um 23 Uhr in Richtung Dakar in Bewegung. Die Speziale beginnt am Samstag gegen 9 Uhr Vormittag in Boutilimit.

Autos
Hiroshi Masouka verliert wertvolle Zeit, Jutta Kleinschmidt hat plötzlich wieder Chancen auf den Triumph

Am drittletzten Tag der Rallye Dakar 2002 holte Jutta Kleinschmidt zur großen Attacke aus: Auf dem 457 Kilometer langen Abschnitt von Tichit nach Kiffa fuhr die Mitsubishi-Werkspilotin die Bestzeit mit 17 Minuten Vorsprung vor Kenjiro Shinozuka. In der Gesamtwertung verbesserte sie sich damit auf Platz zwei und verringerte den Abstand zu Spitzenreiter Hiroshi Masuoka um 33.54 Minuten.

"Nach 41 Kilometern verfuhren sich meine Teamkollegen Hiroshi Masuoka und Jean-Pierre Fontenay an einer kritischen Stelle", berichtete die Physikerin nach dem heutigen ersten Teil einer auf zwei Tage angelegten Marathon-Etappe.

"Kenjiro Shinozuka musste nach der ersten Zeitkontrolle einen Reifen wechseln. Wir fielen anfänglich durch Zündaussetzer ein wenig zurück, doch dann kamen wir auch durch die hervorragende Navigation von Andreas weiter vor. Rund 200 Kilometer vor dem Ziel bemerkten wir einen schleichenden Plattfuß. Ich habe beschlossen, alles zu wagen und den Reifen mit dem Luftdrucksystem unseres Pajero auf Druck zu halten. Wir haben voll attackiert. Erst etwa fünf Kilometer vor dem Ziel war die Pressluftflasche des Systems leer. Der Reifen hielt. Alles ist genau aufgegangen - das war einfach klasse."

Der zweite Teil der Marathon-Etappe führt die Teams am Samstag von Kiffa in Mauretanien über 165 gezeitete Kilometer in den Senegal, wo am Sonntag die Schlussetappe über 31 Kilometer ansteht.

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Dakar-Rallye: 28.12.01 - 13.01.02

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