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Packende Duelle und Favoritensieg

Wie im letzten Jahr gewann Kenneth Hansen auch den diesjährigen spannenden und spektakulären Österreich-Auftritt der Rallycross-Elite.

Leo Freistätter

Die Rallycross-Europameisterschaft in Greinbach war das erwartete Motorsportfest. Den ca. 8000 Zuschauern wurde an beiden Tagen toller Motorsport geboten. 51 Teilnehmer aus 12 Nationen waren mit dabei, Kenneth Hansen siegte zum dritten Mal in Folge in der Division 1.

Division 1

Seine Vorherrschaft machte der Schwede schon im freien Training am Samstag klar. Er trieb seinen Citroen Xsara T16 4x4 mit mehr als einer Sekunde Vorsprung auf seinen Landsmann Michael Jernberg (Ford Focus T16 4x4) zur Bestzeit. Mit Per Eklund (Saab 9.3 ASS T16 4x4) und Lars Larsson (Skoda Fabia T16 4x4) folgten dahinter zwei weitere Schweden.

Schnellster Österreicher war der Vorarlberger Willy Salzgeber im Ford Focus T16 4x4 auf dem neunten Rang, auf Rang 14 landete Peter Ramler im VW Golf T16 4x4. Im Zeittraining am Nachmittag wurden die Abstände dann schon etwas knapper. Kenneth Hansen markierte abermals Bestzeit, dahinter Per Eklund, der nach anfänglichen Problemen mit dem neuen Saab jetzt immer besser zurechtkommt.

Lars Larsson belegte Rang drei und Willy Salzgeber war erneut bester Österreicher. Diesmal pilotierte er den Ford Focus auf Rang acht, Franz Spitaler im BMW M3 4x4 war auf Rang dreizehn zweitschnellster Österreicher. Peter Ramler, der übrigens vor wenigen Tagen stolzer Vater einer Tochter wurde, musste seinen VW Golf mit kapitalem Getriebeschaden abstellen und konnte am Rennen nicht mehr teilnehmen. Michael Jernberg warf seinen Ford Focus in die Streckenbegrenzung und bescherte den Mechanikern viel Arbeit.

Kenneth Hansen markierte auch im ersten Vorlauf Bestzeit, dahinter landete mit Michael Jernberg, Lars Larsson, Morten Bermingrud (Citroen Xsara T16 4x4), Guttorm Lindefjell (Ford Focus T16 4x4), Per Eklund, Sverre Isachsen (Ford Focus T16 4x4) und Karl Lindkvist (Volvo S40 T16 4x4) ein Skandinavierpaket.

Willy Salzgeber war mit Rang zehn bester Österreicher, Franz Spitaler und Edy Schuster (Mitsubishi Evo 6) belegten die Ränge 14 und 15. Heinz Unger riskierte bei seinem ersten Rallycross etwas zuviel. Der Ford Focus T16 4x4 kam auf die nasse Wiese und donnerte in die Streckenbegrenzung.

Damit war für den Neueinsteiger das EM-Abenteuer frühzeitig beendet. Aller guten Dinge sind drei, in derselben Ecke (ab sofort „Focus-Corner“ genannt) erwischte es nach Michael Jernberg und Heinz Unger auch den Belgier Koen Pauwels. Er legte seinen Ford Focus dabei sogar aufs Dach. Im zweiten Vorlauf musste Kenneth Hansen eine Niederlage gegen seinen Landsmann Lars Larsson einstecken, dahinter reihten sich Sverre Isachsen und Michael Jernberg ein.

Mit Rang fünf sorgte Willy Salzgeber für eine Riesenüberraschung, er pilotierte seinen Ford Focus mitten in die europäische Elite. Auch Franz Spitaler wurde schneller und konnte Rang zehn erreichen. Edy Schuster und Franz Hindler, mit dem VW Polo das einzige zweiradgetriebene Fahrzeug im Feld, belegten die Ränge zwölf und vierzehn.

Mit Bestzeit im dritten Vorlauf sicherte sich Kenneth Hansen die Pole für das A-Finale. Auf den Rängen landeten Guttorm Lindefjell, Michael Jernberg und Morten Bermingrud. Willy Salzgeber war mit Rang sieben erneut stark unterwegs und lieferte sich dabei ein sehenswertes Duell mit Altmeister Per Eklund. Franz Spitaler und Franz Hindler fuhren auf die Ränge zehn und elf, beide schafften damit den Einzug in das C-Finale.

Der Ungar György Fodor im Toyota Carina T16 4x4 hatte sich die Pole für das C-Finale erkämpft, konnte aber nach technischen Problemen nicht mehr teilnehmen. Franz Spitaler nutzte den Platz in der ersten Startreihe geschickt aus und setzte sich in Front. Trotz vehementer Attacken fand der Ungar Petr Kotan (Ford Focus T16 4x4) keinen Weg ab BMW vorbei und Franz Spitaler als Laufsieger in das B-Finale ein.

Pech hatte Edy Schuster, der einen Reifenstapel der Streckenbegrenzung unter das Auto bekam. Danach fehlte ihm natürlich der Vortrieb und er musste mit Rang vierzehn vorlieb nehmen. Franz Hindler steuerte den kleinen VW Polo hinter Petr Kotan auf den dreizehnten Rang. Das B-Finale brachte ein erstes PS-Feuerwerk bei dem Franz Spitaler leider nicht mehr mitspielen konnte.

Der BMW M3 starb am Start ab und war nicht mehr zum Weitermachen zu bewegen, das ergab Rang elf im Endklassement für den Klosterneuburger. Willy Salzgeber mischte dafür wieder kräftig mit und bekam es erneut mit seinem „Lieblingsgegner“ Per Eklund zu tun. Letztendlich hielt sich Salzgeber doch etwas zurück, denn in dieser Liga wird mit allen Tricks gefightet und der Weg zum Totalschaden ist dann oft nur eine schmale Gratwanderung.

Mit Rang acht hinter Per Eklund fuhr Salzgeber aber ein tolles Ergebnis ein mit dem er mehr als zufrieden sein kann. Im A-Finale gab es dann nur in der Startkurve einige kleine Reibereien, dann waren die Positionen so ziemlich bezogen. Einzig Michael Jernberg wurde mit Getriebeproblemen am Ford Focus nach hinten durchgereicht. Kenneth Hansen holte sich seinen dritten Sieg in Folge vor Lars Larsson, Sverre Isachsen, Guttorm Lindefjell, Morten Bermingrud und Michael Jernberg.

Kenneth Hansen führt die Tabelle nun mit dem Punktemaximum von 60 Zählern an, Verfolger Sverre Isachsen liegt bereits 15 Punkte zurück. Willy Salzgebers einmaliges Antreten brachte ihn immerhin auf Rang zwölf in der Zwischenwertung, vielleicht sehen wir den Vorarlberger ja heuer noch bei dem einen oder anderen EM-Lauf. Der August-Doppelpack in Belgien und Holland wäre da ein heißer Tipp.

Division 1A

Die Division 1A war nur mit 16 Autos besetzt. Damit gab es Finalplätze für alle, es war nur durchkommen angesagt. Vor allem Christian Petrakovits im VW Polo war dabei einiges zuzutrauen. Der Burgenländer dominiert ja derzeit die heimische Meisterschaft. Im freien Training zeigte er mit Rang drei der Elite gleich, dass mit ihm im A-Finale zu rechnen ist.

Die Bestzeit holte sich vorerst der EM-Führende Ron Snoeck im Seat Ibiza vor dem Tschechen Zdenek Cermak im Skoda Fabia. Auch Gerhard Schermann gab ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Mit den brandneuen Skoda Fabia kam er auf Rang sechs, obwohl er mit der Abstufung seines Getriebes überhaupt nicht zufrieden war. Mario Gradwohl im Suzuki Swift erreichte im ersten Rallycross-Training seines Lebens den elften Rang, Willy Schöller im Citroen Saxo kam auf Rang 15.

Tabellenführer Ron Snoeck war auch im Zeittraining eine Klasse für sich und verwies Davy Van Den Branden (Citroen Saxo) auf Rang zwei. Dahinter mit Vaclav Veverka, Jaroslav Kalny (beide Peugeot 206) und Zdenek Cermak (Skoda Fabia) die Tschechen-Armada. Gerhard Schermann war schnellster Austrianer auf Rang acht, dahinter landete mit schaurig klingendem Motor im VW Polo Christian Petrakovits.

Bei der Rückkehr ins Fahrerlager wurde ein schwerer Motorschaden diagnostiziert. Die Enttäuschung über das frühzeitige Aus war bei Christian Petrakovits natürlich riesengroß. Ebenso bei den Fans, war doch mit dem Lokalmatador unser heißestes Eisen aus dem Bewerb. Mario Gradwohl belegte Rang vierzehn und Willy Schöller hatte am Citroen ebenfalls einen Motorschaden zu verzeichnen und musste vorzeitig aufgeben.

Auch im ersten Vorlauf hatte Ron Snoeck die Nase vorne, dahinter mit Kalny, Veverka und Cermak die drei Tschechen. Mario Gradwohl war mit Rang elf bester Österreicher, Gerhard Schermann musste sich vorerst mit Rang 14 begnügen. Die Bestzeit im zweiten Lauf ging an Vaclav Veverka vor Zdenek Cermak und dem Belgier Davy Van Den Branden. Ron Snoeck kam diesmal nur auf den für ihn enttäuschenden vierten Rang.

Gerhard Schermann steigerte sich auf Rang acht und Mario Gradwohl kam wiederum auf den elften Platz. Mit Bestzeit im letzten Vorlauf holte sich Jaroslav Kalny die Pole-Position für das A-Finale. Der Holländer Jos Kryger überraschte im Opel Corsa mit der zweiten Zeit und Ron Snoeck kam abermals über Rang vier nicht hinaus.

Im C-Finale konnte Mario Gradwohl einige Runden lang mit dem Russen Eduard Leganov, der im gemieteten Peugeot 206 von Michaela Kalna unterwegs war, mithalten. Letztendlich feierte der Russe doch einen klaren Laufsieg und stieg in das B-Finale auf, Mario Gradwohl belegte Rang zwölf. Gerhard Schermann war im B-Finale mit dabei.

Mit dem brandneuen Skoda Fabia kam er doch nicht ganz problemlos durch den Tag. Das Paket harmoniert noch nicht so richtig, Gerhard Schermann wurde aber bester Österreicher und belegte Rang elf. Jaroslav Kalny setzte sich im A-Finale von der Pole weg sofort in Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab.

Ron Snoeck konnte noch auf Platz zwei vorstoßen, Davy Van Den Branden belegte Rang drei. Glück hatte der Tscheche Zdenek Cermak, er konnte sich gerade noch über die Ziellinie retten, kurz darauf stand der Motorraum des Skoda Fabia in Flammen.

Die anwesende Feuerwehr hatte den Brand jedoch schnell gelöscht, sodass sich der Schaden in Grenzen halten dürfte. Ron Snoeck führt die Zwischenwertung in der EM weiterhin an, hat aber etwas von seinem Vorsprung eingebüßt. Jaroslav Kalny ist bis auf fünf Punkte herangerückt, der Däne Morten Jespersen (Peugeot 106) liegt schon etwas abgeschlagen auf dem dritten Rang.

Division 2

EM-Spitzenreiter Michael De Keersmaecker im Honda Civic Type-R war auch im freien Training der Division 2 voran. Europameister Jussi Pinomäki (Renault Clio RS) lag aber nur um 2/100 Sekunden zurück, ein glänzend aufgelegter Marcus Nilsson folgte im Peugeot 206 RC nur knapp dahinter.

Schnellster Österreicher in der Gruppe N war Peter Freinberger (Renault Megane) auf Rang dreizehn, dahinter folgten Richard Förster (VW Golf), Christian Riegler (Citroen ZX) und Christoph Papst (Renault Clio). Im Zeittraining schlug dann der Tscheche Roman Castoral im Opel Astra OPC zu, Jussi Pinomäki und Marcus Nilsson belegten die weiteren Ränge. Schnellster Österreicher war diesmal Richard Förster auf Rang zwölf vor Christian Riegler und Christoph Papst.

Im Renault Megane von Peter Freinberger war gegen Ende des freien Training das Getriebe im ersten Gang stecken geblieben. Freinberger ließ das Zeittraining sausen, das Getriebe wurde zerlegt und über Nacht wieder fit gemacht. Marcus Nilsson holte sich die erste Vorlaufbestzeit vor Jussi Pinomäki und Jimmy Farsbo (Honda Civic Type-R).

EM-Spitzenreiter Michael De Keersmaecker legte sich mit Roman Castoral an, zog dabei den Kürzeren und schrieb vorerst einen Nuller auf sein Konto. Richard Förster landete auf Rang zwölf unmittelbar vor Christian Riegler.

Christoph Papst schied mit defekter Antriebswelle aus und Peter Freinberger schenkte sich den ersten Vorlauf überhaupt, das Getriebe des Renault Megane lag noch in Einzelteilen im Fahrerlager herum. Auch die zweite Bestzeit am Sonntagvormittag ging an Marcus Nilsson, der sich damit vorzeitig die Pole für das A-Finale sicherte.

Roman Castoral belegte Rang zwei vor den Honda-Piloten Jimmy Farsbo und Michael De Keersmaecker. Peter Freinberger belegte mit dem reparierten Getriebe Rang zwölf, Christian Riegler kam vor Christoph Papst auf Rang dreizehn. Richard Förster musste wegen eines defekten Keilriemens im zweiten Vorlauf zusehen. Erst in Graz konnten die Mechaniker entsprechenden Ersatz auftreiben und das dauerte eben seine Zeit.

In Abwesenheit von Marcus Nilsson holte sich Roman Castoral die letzte Vorlaufbestzeit des Tages und sicherte sich damit noch einen Startplatz in der ersten Reihe des A-Finales. Jussi Pinomäki und Michael De Keersmaecker landeten auf den Rängen zwei und drei und waren damit ebenfalls im A-Finale dabei.

Peter Freinberger steuerte den Renault Megane auf Rang elf, ab Rang dreizehn mit Christian Riegler, Richard Förster und Christoph Papst die restlichen Österreicher. Peter Freinberger machte im C-Finale Jagd auf den führenden Marcel Snoeijers im Renault Clio. Trotz rundenlanger Attacken fand Peter Freinberger keinen Weg vorbei, dass der Renault Clio des Holländers nur wenig Meter nach der Ziellinie den Geist aufgab war Pech für den Österreicher.

Peter Freinberger platzierte sich als bester Österreicher auf Rang dreizehn, unmittelbar dahinter Richard Förster und Christoph Papst. Christian Riegler landete auf Rang sechzehn und ergatterte damit noch einen EM-Punkt. Der Däne Mads Leth Sörensen (Peugeot 206 RC) entschied das B-Finale für sich, das Duell Tomas Kotek (Renault Clio) gegen Piotr Tyszkiewicz (Opel Astra OPC) endeten zugunsten des Tschechen, der Pole fiel nach einem Dreher auf den neunten Rang zurück.

Marcus Nilsson konnte seine Pole-Position geschickt umsetzten und zog im A-Finale sofort davon. Roman Castoral, Jimmy Farsbo und Michael De Keersmaecker landeten auf den Plätzen. Jussi Pinomäki konnte nach technischem Defekt schon in der Anfangsphase nicht mehr mitmischen und landete auf Rang sechs hinter B-Finalaufsteiger Mads Leth Sörensen. Michael De Keersmaecker nimmt seine Führung in der Zwischenwertung auch zum nächsten Lauf ins tschechische Sosnova mit. Verfolger Marcus Nilsson ist mit seinem Tagessieg in Greinbach aber näher gerückt.

In der rechten Navigation finden Sie Fotos und Ergebnisse vom dritten Lauf der Rallycross-Europameisterschaft!

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