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Höllers Lieblingswetter

Gegenüber dem Saisonauftakt durfte man diesmal Gummistiefel und Pudelhaube auspacken. Der tiefe Boden tat den sportlichen Leistungen aber keinen Abbruch.

Text & Fotos: Leo Freistätter

Manche Teams hatten in der vergangenen Woche einiges zu reparieren. Jürgen Stoitzner musste einen ersten Gang für seinen Audi Quattro S2 auftreiben, Jürgen Weiss hatte am Ford Sierra Cosworth 4x4 ein Getriebe zu revidieren und Josef Köhbach einen Motorschaden am VW Golf GTI zu beheben.

Für die meiste Arbeit sorgte allerdings Renault-Pilot Werner Panhauser nach seinem Crash von Nyirad. Beruflich stark unter Druck haben ihm seine Mechaniker in einer bespiellosen Aktion den Clio wieder zusammengeflickt. Alle vier waren am Nordring wieder mit dabei, der Einsatz der Panhauser-Crew wurde allerdings nicht belohnt. Schon nach dem Training war mit einem Defekt im Einspritzsystem die wilde Hatz beendet.

Alois Höller taugen solche Bedingungen, helfen sie doch auch dem defektanfälligen Lancia und seinen Differenzialen. Das unterstrich der Oberösterreicher gleich mal mit der Trainingsbestzeit in der Division 1 vor dem Tschechen Marek Zeman (Skoda Fabia T16 4x4).

Peter Ramler konnte seine Abstimmungsarbeit am neuen Seat Leon T16 4x4 bei diesen Bedingungen nicht fortsetzen und musste wieder von vorne beginnen. Die Division 1A war ausschließlich von Tschechen besetzt und in der Division 2 war Roman Castoral im Opel Astra OPC abermals eine Klasse für sich.

Im Training der Division 4 zeigte sich das gewohnte Bild. Jürgen Stoitzner vor Jürgen Weiss und dem Ungarn Mihaly Toth im Mitsubishi Lancer Evo 2. Dahinter auf Rang vier Alexander Schiessling, der seinen BMW M3 4x4 erst in den frühen Morgenstunden zusammengeschraubt hatte.

Mario Petrakovits (VW Golf II GTI) war der schnellste der zweiradgetriebenen Fahrzeugen, obwohl ihm nach eigenen Aussagen diese Bedingungen überhaupt nicht gefallen.

Im ersten Vorlauf der Division 1 behielten vorerst die Tschechen die Oberhand. Otakar Vyborny (Ford Focus T16 4x4) markierte Bestzeit vor Marek Zeman, Alois Höller und Peter Ramler. Die Abstände waren aber denkbar knapp, nicht einmal zwei Sekunden trennten die ersten vier über die volle Distanz.

Ähnliches Bild auch in der Division 2. Der überlegene Roman Castoral ließ ein Paket seiner Landsleute hinter sich, Sepp Strobl (Seat Ibiza) und Michael Stoklassa (BMW 320i) mussten sich mit den Rängen fünf und sechs zufrieden geben.

Wenigstens in der Division 4 hatten wir vom Beginn an die Nase vorne. Mihaly Toth gewann zwar den Start gegen Jürgen Stoitzner, schon in der ersten Kurve schickte er seinen Mitsubishi unter dem Druck des Audi-Piloten in einen Dreher.

Jürgen Stoitzner markierte Bestzeit vor Jürgen Weiss und dem Neueinsteiger Franz Siedler (BMW 325iX) der damit einen mehr als gelungenen Einstand feierte. Auf Rang vier mit Erich Hösel (VW Golf I GTI) schon der Schnellste aus der Zweiradliga.

Auch zwei Ausfälle durch Motorschaden mussten wir im ersten Vorlauf hinnehmen. Alexander Schiessling (BMW M3 4x4) und Richard Förster (VW Golf I GTI) mussten ihre Geräte vorzeitig abstellen.

In der zweiten Vorlaufserie der Division 1 besserte sich die Lage etwas zu unseren Gunsten. Alois Höller fuhr hinter Marek Zeman auf Rang zwei und Otakar Vyborny vermeldete einen Turboschaden am Ford Focus. Die Österreicher in der Division 2 waren auch im zweiten Vorlauf gegen die Tschechen relativ chancenlos, kamen aber näher heran.

Michael Stoklassa und Sepp Strobl belegten wieder die Ränge fünf und sechs, diesmal aber in umgekehrter Reihenfolge. Nichts Neues in der Division 4. Jürgen Stoitzner holte sich mit einer weiteren Bestzeit vor Jürgen Weiss vorzeitig die Pole für das A-Finale.

Auf Rang drei ein entfesselt fahrender Peter Freinberger im Uralt-Corolla noch vor dem Ungarn Mihaly Toth. Der Waldviertler Leopold Zach (VW Golf II GTI) überraschte in seinem erst zweiten Rallycross mit der sechsten Gesamtzeit, nachdem er im ersten Vorlauf noch einen technisch bedingten Ausfall hinnehmen musste. Josef Tod musste seinen Ford Escort RS 2000 nach technischem Defekt vorzeitig abstellen.

Mit der dritten Vorlaufserie der Division 1 waren wir natürlich dann vollauf zufrieden. Peter Ramler holte sich die Bestzeit vor Alois Höller, damit waren die guten Startplätze für das A-Finale gesichert. In der Division 2 konnte sich Sepp Strobl diesmal gegen einige Tschechen durchsetzen und Rang zwei hinter Tomas Kotek (Honda Civic Type R) holen.

In Abwesenheit von Jürgen Stoitzner ging die letzte Bestzeit der Division 4 an Jürgen Weiss vor Franz Siedler. Mit Rang vier konnte sich Mario Petrakovits diesmal als bester Zweiradpilot etablieren und seine Startposition für das B-Finale entscheidend verbessern. Mit Johann Wally war ein weiterer Ausfall zu verzeichnen, er musste seine Finalteilnahme wegen Differenzialschaden am BMW 325iX absagen.

Als im A-Finale der Division 1 der Lancia von Alois Höller wie von der Tarantel gestochen davon stürmte, war die heimische Rallycrosswelt wieder in Ordnung. Marek Zeman kam nicht mehr richtig an den Oberösterreicher heran. Bei diesen Bedingungen ist der Loisl am Nordring eben eine Hausmacht und holte sich den verdienten Tagessieg vor Marek Zeman und Peter Ramler.

So klar wie vermutet war die Sache für Roman Castoral in der Division 2 gar nicht. Tomas Kotek im neuen Honda Civic Type R machte gehörig Druck und ließ sich nicht leicht abschütteln. Beide wollen aber nächste Woche beim EM-Auftakt in Lousada dabei sein und dürften sich wohl auf einen Nicht-Angriffspakt besonnen haben.

Michael Stoklassa holte im BMW Rang fünf und freut sich nun auf die längere Pause, um endlich seine Serienteile durch richtige Gruppe N Teile ersetzen zu können. Sepp Strobl fiel im A-Finale aus und wurde als Sechster gewertet.

Eine kleine Überraschung brachte das A-Finale der Division 4. Jürgen Stoitzner entschied zwar den Start für sich, schon in der ersten Runde musste er allerdings Jürgen Weiss passieren lassen. Nicht nur bei Jürgen Weiss selbst, sondern auch in seinem Team war die Freude über den Tagessieg groß. Hinter Jürgen Stoitzner belegten Mihaly Toth und Franz Siedler die Ränge drei und vier. Auf Rang fünf landete Erich Hösel, der damit die Wertung der Zweiliterklasse für sich entschied.

Im Zuge der Rallycross-ÖM tragen heuer erstmals auch die Quads einen Teil ihrer Meisterschaft aus. Bei allen drei Läufen auf dem Nordring werden die Quad-Ritter vertreten sein. Gerade bei den Bedingungen am letzten Wochenende ist das ein Sport für Erwachsene und das Publikum konnte sich vor Ort davon überzeugen. Bis zur Unkenntlichkeit mit Morast zugekleistert hetzten die Quadianer um den Kurs als gäbe es kein Morgen.

In den Vorläufen der seriennahen Quads war Werner Schober (Polaris Predator) eine Klasse für sich. Er holte sich zwei Bestzeiten und damit die Pole-Position für das A-Finale. Dort musste er sich allerdings geschlagen geben, der Sieg ging an Thomas Kroneder mit der KTM 510.

Auch bei den Renn-Quads gab es mit Hans Ölschuster (RST 660) einen Dominator in den Vorläufen. Andreas Hungendorfer (Polaris Predator) musste sich in allen drei Vorläufen knapp geschlagen geben, auch im Finale belegte er hinter Hans Ölschuster den zweiten Rang.

Die Rallycross-ÖM wandert jetzt weiter nach Tschechien und kehrt erst Anfang September mit dem Lauf in Greinbach wieder in die Heimat zurück. Drei Wochen später gibt es dann auf dem Nordring auch ein Wiedersehen mit den Quadianern.

Detaillierte Ergebnisse, den ÖM-Stand sowie Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

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