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Vorentscheidung vertagt

Der 7. Lauf zur österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft verlief überaus turbulent und dramatisch, schlussendlich hatte Franz Wittmann die Nase vorne, der Toyota-Pilot ließ Raphael Sperrer mehr als fünf Minuten hinter sich auf Rang drei, der Grund für den großen Rückstand war eine unfreiwillige Rolle des Peugeot-Piloten auf SP 8. Im nachhinein bekam Sperrer noch 30 Strafsekunden aufgebrummt und musste Platz drei an Beppo Harrach abgeben. Noch schlechter erging es dem dritten WRC-Mann Raimund Baumschlager, der seinen Ford nach der 11. SP mit zuwenig Öldruck vorzeitig abstellen musste.

Willi Stengg nutzte die Gunst der Stunde und zusätzlich den Ausfall seines Diesel-Kontrahenten David Doppelreiter und darf sich hinter Wittmann über den zweiten Gesamtrang freuen, gleichbedeutend dem Sieg in der Dieselklasse.

Bravourös die Leistung von Beppo Harrach, der durch Sperrers Strafsekunden damit seit langem wieder einen Gruppe N Boliden unter die ersten drei des Gesamtklassements bringt, in der Gruppe N reihen sich dahinter Walter Kovar und Hermann Gaßner ein.

Keine Zielankünfte gab's bei den 1600er Kitcars, nachdem Waldemar Benedict verletzungsbedingt pausiert und Gottfried Kogler bereits auf der 1. Etappe ausschied, erwischte es am 2. Tag auch Joachim Resch, ein Motorschaden an seiner "Citrone" warf ihn aus dem Rennen.

Insgesamt erreichten nur 18 Starter das Ziel, die meisten Ausfälle waren auf technische Troubles zurückzuführen oder verliefen glimpflich, leider wurde auch einer der Piloten verletzt. Audi-Pilot Werner Jahrbacher zog sich bei einem Ausritt eine Beckenfraktur zu und wurde ins LKH Oberwart aufgenommen, Co-Pilotin Tina Monego kam mit dem Schrecken davon.

Franz Wittmann:
Der 11-fache Staatsmeister fühlt sich von Sperrer endlich für voll genommen

Für Franz Wittmann bedeutet der Überschlag seines "Intimfeindes" Sperrer eine gewisse Genugtuung, was nicht heißen soll, dass er beim Passieren der Unglücks-Stelle nicht um seinen Kontrahenten besorgt war. Von einer spielerischen Aufgabe will Wittmann aber nichts wissen:

"Wir haben während der gesamten Rallye unser Bestes gegeben, oft ist es einfacher, mit vollem Druck zu fahren, als auf Sicherheit, die Gefahr Fehler zu begehen ist so ungemein größer. Ralf und ich fuhren lange voll am Limit, schneller ging es nicht mehr. Man sieht ja sofort, wie schnell der Grenzbereich überschritten wird. Am meisten freut es mich, dass mich Raphael jetzt voll anerkannt hat."

Raphael Sperrer:
Nach einem Überschlag und Strafzeit reichte es nur für Rang vier, in der Steiermark soll der Sack zugemacht werden

Raphael Sperrer verlor bei seinem Überschlag etliche Minuten, das Peugeot 206 WRC blieb auf dem Dach liegen, Co-Pilot Per Carlsson musste erst einige Zuschauer organisieren, die dem Boliden des Staatsmeisters wieder auf die Räder halfen. Auslöser der Rolle waren Probleme mit den Bremsen, während der gesamten 2. Etappe Sorgenkind Nummer eins:

"Leider haben wir unser Bremsproblem nicht in den Griff bekommen. Dadurch verloren wir nach dem Ausritt viel Zeit und die Chancen auf einen möglichen Sieg. Nach diesem Pech können wir mit dem zweiten Platz in der Gruppe A und mit dem dritten Gesamtrang durchaus zufrieden sein. Nun gilt es alle Beteiligten neu zu motivieren, um bei der Steiermark-Rallye ganz vorne zu sein und damit die Meisterschaft vorzeitig zu unseren Gunsten zu entscheiden."

Raimund Baumschlager:
Ein Öldruck-Problem beendet die Rallye des Oberösterreichers vorzeitig

Raimund Baumschlager's verkorkste Saison geht indes weiter, dieses Mal machten Elektronik- und Öldruck-Probleme dem Ford-Piloten zu schaffen:

"In dieser Rallye war leider von Beginn an der Wurm drinnen: Zuerst die Elektronik-Probleme, die mich gestern den ganzen Nachmittag beschäftigten. Heute ging es ein paar Mal ohne Probleme, da konnten wir auch angreifen und in der SP 8 Bestzeit fahren. Dann leuchtete aber immer wieder das Öldruck-Warnlampe auf - wir hatten immer weniger Öldruck. Nach der SP 11, wo wir noch Bestzeit erzielten, haben wir dann gemeinsam mit der Teamleitung beschlossen, die Rallye zu beenden, um einen kapitalen Motorschaden zu vermeiden."

Diesel-Klasse:
David Doppelreiter fällt erneut einem Defekt zum Opfer, Stengg feiert dritten Sieg in Serie

In der Dieselklasse war der Titelzug für David Doppelreiter nach dem Ausfall bei der OMV-Rallye ohnedies bereits abgefahren, aber auch das Vorhaben, bei den verbleibenden Events zu glänzen, wurde jäh beendet. Einmal mehr ließ ihn sein VW Golf im Stich, ausgerechnet vor zahlreich erschienen Fans auf dem Rundkurs in Greinbach rollte David aus und entstieg seinem unzuverlässigen Boliden verständlicherweise wutentbrannt.

Nachdem der Gesamtführende der Dieselklasse, Andreas Waldherr, seinen zweiten Abflug in Folge einstecken muss, ließ sich Lokalmatador Willi Stengg nicht zweimal bitten und nahm die Einladung auf den zweiten Gesamtrang dankend an. Schien Waldherr der Titel vor zwei Rallyes so gut wie sicher, so hat sich das Blatt nun gewendet, Stengg hat gute Chancen, die Dieseltrophäe zu holen.

Gruppe N:
Tolle Fahrt von Beppo Harrach, der Youngster gewinnt die Gruppe der seriennahen Fahrzeuge und landet auf Gesamtrang drei

Grund zur Freude gab's bei Beppo Harrach, nachdem der Youngster mangels Budget vor wenigen Tagen noch das Ende seiner Rallye-Saison ankündigte, konnte Beppo seine Sponsoren und somit Retter in letzter Minute vollends zufrieden stellen. Mit einer tadellosen Vorstellung verwies er nicht nur Walter Kovar und Hermann Gaßner auf die Plätze, sondern schaffte sogar den Sprung auf's Podium der ersten Drei.

"Mit diesem Sieg möchte ich mich bei meinen Sponsoren bedanken, die diesen Einsatz erst ermöglicht haben", jubelt Beppo Harrach im Ziel der OMV-Burgenland Rallye. Sieg in der Gruppe N und der 3. Gesamtrang bedeuten den absoluten Höhepunkt in der jungen Karriere von Beppo Harrach!

Die nationale OMV-Burgenland-Rallye ging an Wolfgang Franek und Christina Brodesser, bei den Historischen schlug Max Lampelmaier im Ford Escort zu und sicherte sich zugleich den Meistertitel.

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OMV-Burgenland-Rallye, 28./29.09.01

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