Ratgeber: Auch SUV brauchen Winterreifen | 17.10.2005
Sicher durch den Winter
Fahrer von Allradfahrzeugen rüsten viel seltener auf Winterreifen um als Fahrer ohne Allrad. Doch auch im 4x4 Bereich bieten Winterreifen mehr Sicherheit!
mid/kosi
Fahrer von Allradfahrzeugen rüsten weit seltener ihre Automobile auf Winterreifen um als Fahrer von Autos mit Front- oder Heckantrieb. Während die allgemeine Umrüstquote seit zwei Jahre bei rund 50 Prozent liegt, wechseln nur 32 Prozent der Allrad-Fahrer von Sommer- auf Winterreifen.
Die meisten glauben, aufgrund ihres Antriebes für die Straßenverhältnisse der kalten Jahreszeit ausreichend gewappnet zu sein.
Doch sie irren. Zwar haben Pkw mit Allradantrieb gegenüber den anderen Fahrzeugen Vorteile im Winter beim Anfahren. Doch bei Bremsmanövern auf einer festgefahrenen Schneedecke oder auf Eis rutscht das Auto mit falschen Reifen auch mit allen vier Rädern.
Auch die Gruppe der M+S-Reifennutzer unterliegen dem Irrglauben, bei winterlichem Wetter keine entsprechenden Reifen zu benötigen. M+S steht für Matsch- und Schnee-tauglich, der Name deutet also auf Wintertauglichkeit hin. Doch nach Angaben von Rolf Stohrer, Produktexperte beim Hersteller Fulda, verfügen fast 90 Prozent der M+S-Reifen nicht über eine Wintermischung.
Das heißt, dass sie bei Temperaturen unter plus sieben Grad Celsius verhärten und nicht mehr ausreichenden Grip bieten. Der Bezeichnung des Reifens ist also irreführend. Ursprünglich waren diese meist groberen Reifen nur fürs Gelände gedacht und für Geschwindigkeiten von 120 bis 130 km/h ausgelegt.
Daher erhielten sie bei der Produktion die Kennzeichnung M+S und das Armaturenbrett wurde mit einem Höchstgeschwindigkeits-Aufkleber versehen. Das suggeriert den Fahrern, der Reifen sei wintertauglich.
Nur Reifen, die auf der Seitenwand das Symbol eines Schneekristalls in einem Berg tragen, verfügen über die notwendigen Eigenschaften für die kalte Jahreszeit. Auf dieses Symbol haben sich die Reifenhersteller vor einem Jahr als Industriestandard geeinigt.