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Honda CR-V 2,2 i -DTEC - im Test

Automatisch besser

Honda hört uns zu: Beim retuschierten Modell 2010 des CR-V gibt es jetzt auch den Dieselmotor in Kombination mit Automatik-Getriebe.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

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Mit dem CR-V war Honda im Jahr 1995 einer der ersten Vertreter des SUV-Gedankens. Die aktuelle Modellgeneration gibt es seit 2006. Die aktuelle, dritte Generation geht optisch eher den Weg in Richtung Crossover. Einen ausführlichen Test des CR-V mit 2.2i-DTEC-Motor finden Sie hier - die Neuigkeit am Modell 2010 ist ein Facelift mit optischen Retuschen und stärkerem Dieselmotor.

Anstatt 140 PS wie im genannten Test leistet der 2,2l große Selbstzünder mit Turboaufladung dieser Tage 150 PS. Außerdem gibt es den Diesel jetzt in Kombination mit einer Automatik.

Charakterkopf, frisch geliftet

Am äußeren Grundkonzept des CR-V ändert sich nichts; auch leicht geglättet bleibt das 4,5 Meter lange und 1,8 Meter hohe Auto charakterstark, mit prominentem Spannungsbogen in der Fensterlinie.

Man muss genauer hinschauen, um das Facelift-Modell als solches zu erkennen. Rund um den Kühlergrill wurde die Linienführung etwas aufgeräumt. Die Stoßfänger wurden retuschiert und sind jetzt auf Wunsch auch in Wagenfarbe lackiert erhältlich. Ebenfalls dezent sind die Modifikationen am Interieur mit dem neu gestalteten Lenkrad als augenfälligster Veränderung.

Hauptsächlich wurde an der Verbesserung der Oberflächen gearbeitet. Das Soundsystem hat jetzt den Umgang mit iPod und MP3-Player gelernt, einen USB-Anschluss gibt es ebenfalls.

Die Preisliste für den CR-V beginnt bei 29.590,- Euro für das Basismodell S mit dem 2,0l-VTEC-Benzinmotor. Angeboten werden insgesamt vier Ausstattungsstufen, neben dem S gibt es Comfort, Elegance und Executive. Den Turbodieselmotor namens i-DTEC mit 2,2 Litern Hubraum gibt es ab der Stufe „Comfort“.

Für alle Motoren wird jetzt auf Wunsch ein Automatikgetriebe ab der jeweiligen Basisversion angeboten. Wir testeten einen 2.2i-DTEC mit Automatik in der Version Elegance. Somit kostet er 38.703,- Euro. An Bord hatten wir an Zusatzausstattung das sogenannte Lifestyle-Paket mit Sechsfach-CD-Wechsler, Alcantarabezügen, Sitzheizung vorne, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen und Einparkhilfe. Das kostet einen Aufpreis von 2.780,- Euro.

Bitte keinen Stress!

Das Fahrgefühl ist mit einem Wort zu umschreiben: entspannt. Bereits mit 140 Pferden war der Honda CR-V nicht untermotorisiert; vor allem die Verbindung mit einer sehr geschmeidigen Automatik mit fünf Fahrstufen sorgt für stressfreies Reisevergnügen.

Die zehn Mehr-PS und ebenfalls zehn zusätzlichen Newtonmeter des Motors wirken sich nicht unmittelbar auf das Fahrerlebnis aus, tragen aber sicherlich das ihre dazu bei, dass im Fahrbetrieb mit dem knapp 1,8 Tonnen schweren Auto nie das Gefühl von Trägheit aufkommt.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 187 km/h, von Null auf 100 km/h geht es in 10,6 Sekunden – in der Praxis erfreuen weniger die schieren Leistungswerte als das stets beruhigende Gefühl ausreichender Leistungsreserven beim Fahren innerhalb der gesetzlichen Normen.

Noch ein Eindruck prägt das Fahrerlebnis, nämlich die Stille im Innenraum. Die Verbesserte Geräuschdämmung macht den auch vorher schon stillen Innenraum des CR-V zu einem noch nervenschonenderen Aufenthaltsort. Und damit zur Idealbesetzung für die große Urlaubsreise.

Die Fünfgang-Automatik mit hoch an der Mittelkonsole angesetztem Wählhebel lässt sich vom Menschen hinter dem Volant nicht viel dreinreden. Eine manuelle Schaltebene gibt es nicht. Ist auch nicht nötig. Die Schaltvorgänge erfolgen betont sanft; mitunter würde man sich eine kürzere Reaktionszeit wünschen.

Der Allradantrieb tut gleichfalls alles automatisch, irgendwelche Eingriffs- oder Wahlmöglichkeiten sucht man vergebens. Generell ist das 4x4-System des CR-V sehr kompetent, das Fahrwerk aber für große Ausflüge in die Wildnis nicht ausgelegt. Halbwegs befestigte Straßen werden zum Weiterkommen benötigt.

Das Fahrwerk ist komfortbetont, verpasst allerdings hin und wieder das Wegfiltern von Unebenheiten. Schnell gefahrene Kurven führen recht rasch zum Reifenquietschen, und das ESP setzt betont früh ein. Alles nach dem Motto: Nur keinen Stress!

Und damit zum Verbrauch: Den avisiert das Werk mit durchschnittlich 7,4 Litern Diesel auf 100 Kilometer, in unserem Test spielte er sich um die 8,5-Liter-Marke ab.

Innere Angelegenheiten

Im Interieur geht Honda keine großen stilistischen Experimente ein, deshalb war da auch nicht viel zu „liften“. Qualitäten wie das großzügige Platzangebot für fünf Personen (eine dritte Sitzreihe gibt es nicht) und das üppige Angebot an Ablage- und Stauraum sind weiterhin die großen Tugenden des CR-V.

Die Wohnlandschaft in Alcantara und Kunstleder greift sich angenehm an und ist daneben auch strapazierfähig. In Reihe 2 lassen sich die Sitze auch der Länge nach verstellen, die Lehnen sind sogar in der Neigung justierbar. Für den großen Stauraum werden sie im Verhältnis 2:1 nach vor geklappt, das gibt einen maximalen Laderaum von 1.532 Litern. Clever ist der in halber Laderaumhöhe montierbare, allerdings nicht allzu sehr belastbare „doppelte Boden“.

Das Sicherheitsmenü ist mit Airbags für Fahrer und Beifahrer, dazu Seiten- und Kopfairbags vorne und hinten sowie ABS samt elektronischer Bremskraftverteilung und dem bei Honda VSA genannten Stabilisierungsprogramm komplett; auch Anhänger werden im Fall der Fälle von einem Stabilisierungsprogramm namens TSA im Zaum gehalten.

Gegen Aufpreis geht aber noch mehr: Denn für 3.330,- Euro gibt es das Safety-Paket mit dem mitdenkenden Bremsassistenten namens „Collision Mitigation Brake System“, adaptivem Tempomaten fürs automatische Abstandhalten, und Kurvenlicht. Wir verweisen da nochmals auf unseren großen Test aus dem Jahr 2007, denn so ganz glücklich waren wir mit der Funktionsweise dieser aktiv eingreifenden Assistenten damals nicht.

Testurteil

Plus

+ Diesel jetzt mit Automatik
+ gutes Platzangebot, hoher Komfort
+ stressfrei auch auf längeren Strecken

Minus

- Fahrwerk könnte etwas straffer sein

Unser Eindruck

Verarbeitung: 1
Ausstattung: 1-2
Bedienung: 1-2
Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Sicherheitsausstattung: 1-2

Resümee

SUV, Crossover oder wie man ihn auch immer nennen will, der CR-V ist gebaut für ein ereignisreiches Leben mit der Großfamilie, gerne auch als idealer Reisegefährte. Aber auch Singles können sich an den relaxten Fahrkomfort speziell in der Diesel-Automatik-Kombination gewöhnen, sofern sie keine sportlichen Ansprüche ans Fahrwerk stellen.



Weitere Testdetails:

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Rechtsschutz-Info


Technische Daten, Preise

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