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Frische Kraft

Neben einer Optik-Aktualisierung erhielt der Ford Kuga jüngst eine Menge an Assistenzsystemen. Wir testen die sportliche ST-Line mit 150 Diesel-PS.

Georg Koman

Ford hat sein beliebtes Kompakt-SUV Kuga gründlich überarbeitet. Optisch erkennbar am neuen, trapezförmigen Kühlergrill, schmäleren Scheinwerfern, LED-Tagfahrlicht und neu gestalteten Heckleuchten.

Im Technik-Bereich gibt es noch mehr Neuigkeiten: Das 22 Zentimeter messende Display auf der Mittelkonsole erhielt eine höher auflösende Grafik, das SYNC3-Infotainment bietet neben mehreren Apps auch eine der besten Sprachsteuerungen. Mit Apple CarPlay und Android Auto kann der Kuga ebenfalls etwas anfangen.

Gleichzeitig wurden die Bedien-Elemente im zuvor gar unruhigen Innenraum reduziert, die getestete Automatikversion hat serienmäßig Schaltwippen zum manuellen Gangwechseln dabei. Das Lenkrad ist auf Wunsch beheizbar und die Heckklappe öffnet - ebenfalls auf Wunsch - per Fußkick.

Zwei Ausstattungslinien kamen im Zuge des Facelifts dazu: "Vignale" (luxuriös) und "ST-Line" (sportlich). Die getestete ST-Line bietet serienmäßig etwa Zweizonen-Klimaautomatik, Tempomat, Teillederpolsterung, 18-Zoll-Alufelgen und sogar eine Einpark-Automatik.

Dazu kommen sportliche Features wie die konturierten Sitze, die äußerst guten Seitenhalt bieten, ein straffer abgestimmtes Fahrwerk und eine direktere Lenkung. Damit flitzt der ohnehin in allen Versionen fahraktive Kuga noch flotter und neutraler ums Eck, ohne nennenswert an Komfort einzubüßen, und lenkt sehr exakt ein. Seinen hohen Aufbau lässt er sich dabei nicht anmerken.

Den bemerkt man dafür gleich, nachdem man Platz genommen hat: Luftige Raumverhältnisse für alle Insassen, vier 1,90-Meter-Männer mit breiten Schultern können sich selbst auf längeren Fahrten wohlfühlen.

Der Kofferraum ist mit 456 bis 1653 Litern anständig groß, die schmalste Stelle zwischen den Radhäusern misst mehr als einen Meter.

Mangels Kellerfach entsteht beim Umklappen der Fondlehnen (2:1) eine Stufe, dafür ist die Ladekanten-Höhe mit 68 Zentimetern für ein SUV erfreulich niedrig geraten.

Das Ablagen-Angebot ist zahlreich, aufgrund des Wegfalls der Handbremse im Zuge des Facelifts gibt es nun zwei Becherhalter in der Mittelkonsole.

Die Sitzposition ist ergonomisch – etwas erhaben, aber nicht so sehr, dass man sich nicht mehr ins Fahrzeug integriert fühlen würde. Abgesehen vom eingeschränkten Blickfeld nach schräg hinten ist die Übersicht sehr gut, zusätzlich gibt es akustische Einparkhilfen rundum.

Fürs Vordringen ins leichte Gelände hat der Kuga mit Allradantrieb gute Voraussetzungen: Seine elektronik-unterstütze Lamellenkupplung leitet beim ersten Ansatz durchdrehender Vorderräder Kraft an die Hinterachse weiter. Das spart Sprit beim normalen Dahingleiten und funktioniert auf rutschigem Terrain schnell und souverän, zumal durch Bremseingriffe auch einzelne Räder am Durchdrehen gehindert werden. Dazu gibt es fast 20 Zentimeter Bodenfreiheit und eine - nicht nur offroad sinnvolle - Berganfahrhilfe.

Der Kuga-Diesel geht harmonisch und kultiviert ans Werk. Mit 370 Newtonmetern Drehmoment schiebt er in allen Lebenslagen kräftig an. Die Doppelkupplungs-Automatik "PowerShift" schaltet dabei schnell, sanft und stets zum richtigen Zeitpunkt.

Als Mixverbrauch gibt Ford 5,2 Liter für den Kuga mit 150 Diesel-PS, Allradantrieb und Automatik an - exakt der gleiche Wert wie mit Schaltgetriebe. Im Test kamen wir auf 6,5 Liter, womit sich der Kuga im Klassenvergleich sehr gut schlägt.

Muss man einmal doch tanken - angesichts des soliden Tankinhalts von 60 Litern passiert das nicht so oft -, erfreut man sich am "EasyFuel"-System ohne Tankdeckel und wundert sich gleichzeitig, warum man bei den meisten Mitbewerbern noch immer einen Deckel abschrauben muss.

Als Preis ruft Ford für den 150-PS-TDCi mit AWD und "PowerShift" in sportlicher "ST-Line" 40.950 Euro auf. Im Klassen-Vergleich geradezu ein Schnäppchen. Noch extremer wird es, wenn man über die Ford-Bank finanziert - mit den dann fälligen 36.890 Euro bremst man endgültig die gesamte Konkurrenz aus.

Freunde von Assistenzsystemen sollten unbedingt in das "Fahrer-Assistenz-Paket" investieren. Das bietet um konsumentenfreundliche 1300 Euro Notbremsassistent, Spurhalte-Warner, aktiven Spurhalte-Assistent, Fernlicht-Automatik, Müdigkeitswarner, Toter-Winkel-Assistent und Verkehrszeichen-Erkennung. Dazu noch beheiz- und anklappbare Außenspiegel, Frontscheiben-Heizung und automatisch abblendenden Innenspiegel.

Plus
+ kultivierter, sparsamer Dieselmotor
+ für ein SUV außerordentlich fahraktiv
+ vorhandenes Offroad-Talent
+ sehr gutes Raumangebot
+ großer, gut beladbarer Kofferraum
+ günstiger Kaufpreis

Minus
- moderne Assistenzsysteme kosten (geringen) Aufpreis

Resümee
Dank des aktuellen Facelifts ist der Ford Kuga 2.0 TDCi AWD technisch und optisch wieder absolut modern. Vor allem als getesteter ST-Line kommt ein kräftiger Schuss Sportlichkeit dazu, ohne die praktischen Werte zu vernachlässigen. Und unterm Strich steht als Kaufpreis eine erfreulich kleine Zahl - noch kleiner bei Finanzierung durch die Ford-Bank.

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