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Rallye-Challenge: Niederbayern-Rallye

A Schmarrn

Nicht gerade von Glück verfolgt ist Walter Zöckl. Bei seinen Einsätzen mit dem BMW M3 verhindert der sture Bayer regelmäßig das Fortkommen.

Wie gut, dass Walter Zöckl nur zum Vergnügen Rallyes fährt und nicht unter dem Zwang steht, Lorbeerkränze und Punkte holen zu müssen, sonst müsste er allmählich verzweifeln.

Dabei ist das, was er tut, ja sehr vernünftig: Um Strafmandate zu sparen, fährt er dort, wo er so schnell fahren darf, wie er will. Manch einen wird das wundern, ist er doch schon beinahe sechzig. Einen Hang zum Geschwindigkeitsrausch pflegt man eher in jüngeren Jahren zu haben, aber manche brauchen eben etwas länger, um davon loszukommen.

Walter Zöckl und Harald Gottlieb gehörten auch tatsächlich zu den ältesten Teilnehmern der ADAC-Niederbayern-Rallye, lediglich das deutsche Fiat-Team Armin Limmer/Heinz Festner übertraf das Baden-Team an Jahren. Leider war das Vergnügen nur kurz, wobei doch ein Aufwärtstrend erkennbar ist: Immerhin zwei Sonderprüfungen schaffte der BMW M3 diesmal.

Wobei durchaus die Chance bestanden hätte, bester Österreicher in der Gruppe H zu werden, denn Franz Kohlhofer mit dem Audi Quattro verlor viel Zeit durch ein Reifen-Desaster. Gegen die stärksten deutschen Gruppe H-Fahrer – allen voran natürlich Markus Moufang – wären Walter und Harald hingegen kaum angekommen, da das deutsche Klassen-Reglement etwas freizügiger ausgelegt ist (technischer Vorteil) und die deutschen Teilnehmer außerdem über bessere Streckenkenntnis verfügen.

Es gab dann auch nur wenig Gelegenheit, sich „einzufahren“, was wichtig war, denn begreiflicherweise fehlt es nach fast einem Jahr ohne Rallye-Kilometer ein wenig am richtigen Fluss, die Kurvenlinie ist dann nicht ganz so rund, wie sie sein sollte, und das kostet Zeit. So ging sich dann auf SP (bzw. WP) 1, dem Rundkurs „Außerrötzern I“, nur eine 38. Gesamtzeit aus. Auf SP 2, der selektiven „Ranfels I“, war es dann schon eine 31. Zeit, eine auffallende Formsteigerung zeichnete sich ab. Doch die konnte leider nicht mehr umgesetzt werden, da am Start zu SP 3, dem zweiten Durchlauf des Rundkurses Außerrötzern, ein Achsstummel der Antriebswelle kaputtgegangen war. Das bedeutete den sofortigen Stillstand und logischerweise das Ende der Rallye.

Somit endete auch der erste Auslandseinsatz von Walter Zöckl seit der Akropolis-Rallye 1975 (die legendäre Hühnerstall-Attacke mit dem Ex-Warmbold-Siegerauto) mit einem Ausfall. Aus sportlicher Sicht sicher „a Schmarrn“, da das Team Zöckl/Gottlieb sicher von den Schwierigkeiten von Franz Kohlhofer und Martin Grossberger (Audi S2) profitieren hätte können. Auch ein Duell mit Ascona-Fahrer Hans Kögl aus Deutschland wäre eventuell drin gewesen. Aber nur natürlich unter der Voraussetzung, nicht selbst in Schwierigkeiten zu kommen. Und die waren leider entscheidend.

Das übliche Happy End der Marke Zöckl ließ nicht auf sich warten: Ein wenig Bier, ein paar Grappa, und die Welt war wieder in Ordnung...

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