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Wie drifte ich richtig?

Motorline.cc berichtet jahrein, jahraus über gepflegte Driftwinkel – wie steht’s um unsere Driftkünste? Achim Mörtl hilft gerne weiter!

Manfred Wolf

Die Geschäftsidee ist ja keine neue. Jemand, der gerne sportlich Auto fährt und vielleicht auch noch ein Faible für den Rallyesport hat, würde gerne ein Mal so driften, wie die Cracks der Rallye-ÖM, ganz unter dem Motto: „Nur daquer bist wer!“

Wer seinen Führerschein behalten will und an seinem Leben hängt, lässt solche Versuche auf öffentlichen Straßen bleiben und sucht Hilfe bei einem Profi – und Abenteuer auf abgesperrten Strecken. Unter einigen Anbietern, die derartige Schnupper-Rallyekurse im Programm haben, findet sich seit einiger Zeit auch ein klingender Name.

Achim Mörtl hat sich nach längerer Rallye-Abstinenz nicht nur aussichtsreich in der österreichischen Meisterschaft zurückgemeldet, sondern gemeinsam mit Partner Herbert Maier die Agentur proEmotions gegründet.

Das Angebot teilt sich grob in drei Bereicht auf: „Rallye Mitfahrgelegenheit“, „Race your management“ und „proEmotions Rallyeschule“. Bei ersterem handelt es sich um eine – wie der Name schon sagt – klassische Mitfahrgelegenheit im 300 PS starken Mitsubishi Lancer Evo VI an der Seite von Achim Mörtl, wobei nicht nur die reine Mitfahrgelegenheit gebucht werden kann: Ein Erlebniswochenende in den Karawanken mit Schnupper-Kletterkurs, Co-Piloten-Action und Hüttenabend mit Achim Mörtl ist wohl ein besonderes Erlebnis abseits vom herkömmlichen Beifahren im Rallyeauto.

„Race your management“ richtet sich – ebenfalls nomen est omen – an Firmen, die als Incentive für Manager und erfolgreiche Angestellte einmal etwas anderes bieten wollen, als die üblichen Hochseilgarten-Gemeinschaftserlebnisse.

Und dann wäre da noch die Rallyeschule: Nicht chauffieren lassen, selber fahren. Wer das nur für ein paar Runden probieren will, für den dürfte der „Schnupperkurs“ genügen: Reinsetzen und ein paar Runden im Rallyeauto drehen ist schon nach einer kurzen Einleitung möglich. Und ganz schön eindrucksvoll. Der Turbo-Mazda verfügt über reichlich Power, schon nach wenigen Runden kommt der Laie kräftig ins Schwitzen.

Wer allerdings nicht nur zum Schwitzen, sondern auch zum Lernen zu Achim Mörtl kommen will, der sollte den Eintageskurs buchen. Die Atmosphäre ist ungezwungen, die Erklärungen von Achim ausführlich und präzise. Der ehemalige Staatsmeister kommt rasch auf den Punkt und die Hobby-Rallyepiloten rasch zum Fahren.

Nach einer Einleitung, in der Grundlagen und Grundkenntnisse des Rallyesports ebenso erläutert werden, wie das Rallyeauto selbst, gibt es erste „Trockenübungen am Gerät“. Sitzposition und Lenkradhaltung sind mitentscheidend, ob jemand das Fahrzeug unter Kontrolle halten kann, oder nicht, dementsprechend genau wird das Thema erörtert.

Dann geht’s auch schon los: Ein Pylonen-Kurs ist auf dem weitläufigen Gelände einer Schottergrube abgesteckt, die Kursteilnehmer dürfen mit dem knapp 220 PS starken Allrad-Mazda zum ersten Mal Gas geben. Natürlich beobachtet Achim das Geschehen mit Argusaugen. Und der Kärntner weiß sofort, wo er ansetzen muss, um „seine Schüler“ schneller und vor allem sicherer im Umgang mit dem Gerät und dem ungewohnten Untergrund zu machen.

Dazu setzt sich Mörtl in unregelmäßigen Abständen selbst ans Steuer, oder nimmt auf dem Beifahrersitz Platz – und kann so sofort Lob oder Tadel verteilen bzw. vorzeigen, wie man es besser macht. Und Verbesserungspotential ist reichlich vorhanden…

Das kommt gut an und die Leistungen der Teilnehmer steigern sich mit Fortdauer des Tages deutlich. Nach „Kurvenfahren“, „Anstellen und Kurvenradien“ und „Linksbremsen“ bremst sich die komplette Truppe erstmals zu einem Mittags-Imbiss ein, für Getränke und Speisen sorgt selbstverständlich auch der Veranstalter.

Gestärkt und ein wenig ausgeruht – unsereins glaubt ja gar nicht, wie anstrengend ein halber Tag im Rallye-Auto sein kann – geht es vorerst mit einem zweiten Theorie-Teil weiter, in dem das bisher Erlebte und Gelernte noch einmal besprochen und analysiert wird. In weiterer Folge werden die Themen „Grenzbereich ausloten“, „Drift- und Handbremsübungen“ sowie „Linienfahren“ besprochen – und danach sofort in der Praxis ausprobiert und geübt.

Am Ende eines ganzen Tages Rallye-Theorie und –Praxis ist man nicht nur müde, sondern auch um einiges gescheiter, mit ziemlicher Sicherheit schneller, auf alle Fälle aber sicherer unterwegs. Denn wer die gewonnenen Erfahrungen nicht gerade bei einem Rallye-Lauf in die Praxis umsetzt, der kann das Erlernte im normalen Straßenverkehr in brenzligen Situationen sicherlich gut gebrauchen.

Fazit: Wer sich für den Rallyesport begeistert und es seinen Idolen gleich tun möchte oder einfach schon immer einmal gefahrlos driften wollte, der bekommt bei der proEmotions Rallyeschule für 880,- Euro ein unvergessliches Erlebnis.

Vielleicht läuft die Geschichte auch deshalb so toll, weil man den Eindruck hat, dass es nicht nur den „Schülern“, sondern auch dem „Lehrer“ Spaß macht: „Es ist schön, wenn ich etwas von meiner Erfahrung weitergeben kann und ich freue mich, wenn die Leute, die zu mir kommen, nicht nur Spaß haben, sondern wirklich auch etwas lernen und mitnehmen können“, resümiert Achim Mörtl.

Wir können das nur bestätigen und empfehlen die proEmotions Rallyeschule guten Gewissens weiter: Ein nettes Team, eine tolle, sichere Location mit viel Platz und großen Auslaufzonen, ein humoriger und gleichzeitig äußerst kompetenter Trainer, der sich für jeden einzelnen wirklich Zeit nimmt und ein starkes, dennoch verhältnismäßig einfach zu fahrendes Rallyeauto – da passt wirklich alles.

Nähere Infos gibt’s unter www.pro-emotions.at!

Zahlreiche Fotos finden Sie hier!

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