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"Das Fabia WRC muss dringend weiterentwickelt werden"

Dicke Luft bei Red Bull Skoda, Harri Rovanperä übt gegenüber finnischen Medien heftige Kritik an der mangelnden Konkurrenzfähigkeit seines Dienstwagens...

Michael Noir Trawniczek & Stefan Schmudermaier

Im Rahmen der Akropolis-Rallye war in der Hospitality von Red Bull Skoda ein Thema allgegenwärtig: Das Rätsel um Harri Rovanperä, dem routinierten und siegerprobten Finnen, der dem jungen Team mit seinen bestenfalls mittelprächtigen Leistungen Kopfzerbrechen bereitet.

"Wir haben mit Harri von oben bis unten alles Erdenkliche, jede nur mögliche Setup-Einstellung ausprobiert - ohne Erfolg", klagte Armin Schwarz, der seit dem Vorjahr das Cockpit gegen die Last der Verantwortung eingetauscht hat und gemeinsam mit dem mehrfachen Österreichischen Rallye-Staatsmeister Raimund Baumschlager das junge Team leitet.

Dass der 40jährige Vater eines Sohnes an den Folgen eines heftigen Testunfalls knabbern könnte, ist für Schwarz unwahrscheinlich: "Wir haben ihn darauf angesprochen und er hat das entschieden verneint."

Klarerweise wären die Erwartungen von Anfang an höher gelegen: "Alle haben uns zu diesem Engagement gratuliert." Rovanperä selbst gab in Griechenland zu Protokoll: "Ich habe derzeit beim Fahren noch eine gewisse Grenze, die ich mangels meiner Einstellung zum Auto noch nicht überschreiten kann..."

Im Anschluss an seinen enttäuschenden elften Platz unter der griechischen Sonne hat der Finne in einem Gespräch mit der finnischen Nachrichtenagentur STT andere Töne angeschlagen - das Interview veröffentlichte Rovanperä auf seiner Homepage. "Wir sind am Limit. Das Material muss in Form gebracht werden. Wir können nicht von Rallye zu Rallye trödeln, bevor wir nicht mehr Speed aus dem Auto herausholen können", hieß es da.

Der Skoda Fabia WRC müsse dringend weiterentwickelt werden, mahnte Rovanperä. "Die Lenkung arbeitet falsch und am Antrieb und den Aufhängungen muss ebenfalls gearbeitet werden. Zudem muss auch am Motor eine gewisse Arbeit verrichtet werden. Der Mangel an Power ist offensichtlich", beklagte sich Rovanperä.

Teamchef Schwarz deutet indes an, dass nicht das Auto sondern vor allem der Pilot zumindest eine Mitschuld am Problem darstellt - der Franzose Francois Duval würde mit einem von First Motorsport eingesetzten Skoda Fabia demonstrieren, was mit diesem Auto möglich sei:

"Skoda beliefert alle mit dem gleichen Material und Duval ist eindeutig schneller unterwegs." Zugleich räumten Schwarz und Baumschlager ein, dass "über die Sommerpause bis zur Deutschland-Rallye neue Teile gebaut werden müssen".

Rovanperä ließ aus seiner Heimat Jyväskylä ausrichten: "In einem Meeting, welches wir nach der Griechenland-Rallye abhielten, versprach das Team-Management, dass man das Auto in jene Richtung hin ändern wird, welche ich mir für die kommenden Tests gewünscht habe."

Diese Tests sollen in etwas mehr als zwei Wochen auf österreichischem Schotter abgehalten werden. Zugleich mahnte Rovanperä, die neuen Teile müssten so schnell wie möglich gebaut werden, um die Homologation rechtzeitig zu schaffen.

Bei der nächsten Station des WRC-Trosses, der Deutschland-Rallye, wird Harri Rovanperä definitiv nicht im Auto sitzen. "Ich habe das Team bereits in Griechenland darüber informiert, dass ich mit diesem Auto nicht in Deutschland fahren werde."

Bei den Rallyes in Zypern, der Türkei und in England wolle er jedoch wie versprochen für Red Bull Skoda an den Start gehen - "vorausgesetzt, dass die Entwicklungs-Tests die nötigen Resultate liefern", schränkte Rovanperä ein.

Seitens des Teams hält man sich derzeit bedeckt, auf Anfrage von Motorline.cc teilte Pressesprecher Armin Holenia mit, dass mit Rovanperä Rallyes in Sardinien, Griechenland, Zypern, Türkei und Großbritannien vereinbart wurden, dieses Programm wird der Finne nach derzeitigem Stand auch bestreiten. Die weiteren Aussagen Rovanperäs will man nicht kommentieren.

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