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Rallye-ÖM: Bosch-Rallye

Unbelohnter Einsatz

Es wäre wieder einmal einiges zu holen gewesen für Josef und Gertrude Pointinger, aber diese Rallye brachte ihnen untypisch viele Probleme.

Sie starteten zwar als Fünftbeste bei den Historischen auf dem Rundkurs Pinggau wie gewohnt stark weg, was vor allem angesichts der Porsche-Konkurrenz schon ein zufriedenstellender Beginn war, aber schon vor dem Start zur zweiten Prüfung kam es zu einem Zwischenfall, den jeder Rallyefahrer fürchtet: Das Auto blieb stehen, weil der Motor nicht mehr wollte, und bis er wieder zum Laufen kam, vergingen drei Minuten. Zu dem Zeitverlust auf der Prüfung durch die verbliebene mangelnde Laufkultur addierte sich noch eine Strafzeit von drei Minuten, sodaß Sepp Pointinger die Rallye von der schlichten letzten Position aufnehmen mußte. Er hat jedoch, typisch für einen alten Helden, die Rallye mit ungebrochener Willenskraft fortgesetzt.

Ein kurzes Eingreifen der Serviceleute Gerhard und Wolfgang hatte schließlich die gewohnte Durchzugskraft des Escort-Motors wieder hergestellt, und so waren Sepp und Gertrude Pointinger ab der vierten Prüfung schon wieder unter den Schnellsten. Einen Rückstand von über drei Minuten holt man natürlich nicht so einfach auf, aber nach den Ausfällen von Christian Rosner (Porsche), Michael Brandner (Ford) sowie Michael Stoschek (Porsche) und einigen guten Zeitergebnissen sah es schon wieder sehr gut aus.

Beispielsweise war Sepp Pointinger auf der letzten Prüfung des ersten Tages 16. gesamt – da merkt man vor allem die jahrzehntelange Erfahrung auf Nachtprüfungen. Der zweite Tag ging in genau derselben Tonart weiter, und gar nicht selten gelang Pointinger eine schnellere Zeit als den nunmehr führenden Sepp Gruber und Alois Nothdurfter, die sich in einem brutalen Match den Sieg ausmachten. Da wäre natürlich ein erster Platz – oder zumindest eine Führung – sehr wahrscheinlich gewesen, wäre der Motor von Anfang an rund gelaufen.

Das permanente Weiterkämpfen von Sepp und Gertrude Pointinger hatte dennoch seine Wirkung gezeigt, denn nach der elften Prüfung und fünf SP-Bestzeiten in der Histo-Kategorie lagen sie schon an der fünften Stelle bei den Historischen – nach einer sagenhaften 12. Gesamt-Zeit hatten sie gerade Johannes Huber mit dem Porsche 911 niedergekämpft. Doch dann kam auf der vorletzten Prüfung ein Sprung, den eine der Antriebswellen nicht verkraftete. Damit war endgültig aller Einsatz umsonst.

Keine Wiederholung also des Vorjahres-Ergebnisses (ein Sieg, dem ein langer harter Kampf mit Gernot Zeiringer vorausging), auch keine Fortsetzung der Erfolgsserie bei den zuletzt gefahrenen Rallyes, aber nichtsdestoweniger eine sehenswerte und sportlich wertvolle Vorstellung. Die Fans bekamen von Sepp Pointinger lange Zeit sehr viel zu sehen, er war mit Sicherheit einer der spektakulärsten Teilnehmer. Der lebende Beweis dafür, daß Schnelligkeit und Stilistik sich sehr gut miteinander vertragen können – wenn’s einer kann.

In der Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft ist es nun ein wenig spannender geworden – Sepp Gruber führt derzeit. Überflüssig zu erwähnen, daß für die Castrol Pölstal Judenburg-Rallye der nächste Angriff von Sepp und Gertrude Pointinger angesagt ist.

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