ARC: Althofen-Rallye | 29.06.2007
Vielversprechendes Neuland
Der Saisonbeginn von Josef Schrott, der sich seit einiger Zeit auf Starts in der ARC spezialisiert hat, verlief heuer gleich wie im vergangenen Jahr.
...nämlich mit leeren Kilometern und Schaden am Auto bei der Triestingtal-Rallye, dafür einem Erfolgserlebnis bei der Eurostroj-Tisnov-Rallye in Tschechien. Eigentlich müßte nun auch die Althofen-Kärnten-Rallye mit einem guten Ergebnis enden, denn auch im letzten Jahr war der dritte Saisonlauf – damals war es die Castrol Pölstal Judenburg-Rallye – sehr erfreulich zu Ende gegangen: Zweiter Platz in der Gruppe H und gewaltiger Sprung nach vorne in der ARC-Zwischenwertung.
Nun begibt sich die Austrian Rallye Challenge wieder einmal in ein bislang unerschlossenes Gebiet: Erstmals seit ihrer Neudefinition als eigenständige Motorsportserie findet im Rahmen der ARC ein Lauf in Kärnten statt. Ganz unbekannt ist die Region natürlich nicht, hier lief vor kurzem noch die Castrol-Rallye, eine der großen Kult-Veranstaltungen in der österreichischen Rallye-Meisterschaft, ehe die Verlegung in die Steiermark erfolgte. Die Stille im Bezirk St. Veit war somit nur von kurzer Dauer, was aber sicher sehr viele freuen wird, die Rallyewagen wurden bereits vermißt.
Auch Sepp Schrott gehört zu jenen Teilnehmern, die Althofen bereits von der Castrol-Rallye kennen. Zwar wird er sich an diese Zeit mit etwas gemischten Gefühlen erinnern, denn hier erlebte sein Lancia eine seiner übelsten Verstümmelungen, aber andererseits ist die Faszination des Rallyelandes Kärnten ein mindestens ebenso gewichtiges Faktum. Die Strecken gelten als Inbegriff von Selektivität, und eine neue Prüfung mit hohem Schotteranteil könnte den Grad an Würze zusätzlich erhöhen. All das bietet enorme Anreize für Fahrer wie für Besucher.
Eine Gelegenheit, die sich auch Sepp Schrott und Willi Hawle nicht entgehen lassen wollen, ist es doch eine ihrer Hauptmotivationen, zu zeigen, daß man auch mit dem 15 Jahre alten Lancia noch immer schnell sein kann, und das gelingt auf Fahrerprüfungen wie diesen wohl noch am ehesten. Der Spaß alleine ist schon ein großer innerer Antrieb.
Daß es auch sportliche Ziele gibt, liegt auf der Hand. Bei etwa sechzig Startern, unter denen sich auch einige Kitcars und relativ moderne Allradwagen finden, wird es in der Gesamtwertung schon ziemlich schwer. Es wird natürlich Bemühungen geben, unter die besten Zehn des Klassements zu kommen – oder möglichst nahe dran zu sein, und eine gewisse Chance dafür ist sicher da. Und bereits in der Gruppe H über 2000 cm³ findet sich eine auffallend große Zahl an hochkarätigen Gegnern, unter anderem auch ARC-Leader Sascha Plöderl oder der große Überraschungsmann der Eurostroj-Tisnov-Rallye, Markus Huber.
Neben diesen außerordentlich schnellen Teilnehmern mit ihren Mitsubishi Lancer Evo III kristallisiert sich mit dem Toyota Mitterauer-Team ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Kraft immer stärker heraus, die diesmal wieder von Teamchef Reinhard Mitterauer angeführt wird, aber bekanntlich ist auch Reinhold Kopf nicht auf den Kopf gefallen, wenn es um das Schnellfahren bei anspruchsvollen Rallyes geht. Potentielle Kandidaten gäbe es noch einige, bei denen man nie ausschließen kann, daß ihnen plötzlich der große Schlag gelingt. Zu beachten sind mit Sicherheit auch Horst Hüfinger (Mazda 323) und Matthias Lechner (Mitsubishi Lancer Evo II).
Nichtsdestoweniger werden sich manche Rallye-Schlachtenbummler jedoch auch an den bravourösen Auftritt von Sepp Schrott bei der Eurostroj-Tisnov-Rallye vor wenigen Wochen erinnern, wo er auf der letzten Prüfung schnellster Österreicher gewesen ist. Sollte er in Kärnten in einer ähnlichen Form agieren, ist natürlich alles drin. Die Rallye wird zeigen, was tatsächlich möglich ist.