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Abu Dhabi Classic: Bericht Pointinger

Plansoll (beinahe) erfüllt

Sepp und Gerti Pointinger fuhren mit dem Wunsch nach Abu Dhabi, gesamt unter die ersten 10 zu kommen. Zusätzlich wollten sie die 2-Liter-Klasse gewinnen.

Bilanz nach der Rallye: Platz 9 Gesamt und Rang 2 in der Klasse bis Zwei Liter. Ein unter abenteuerlichen Umständen und somit auch mit Hilfe von etwas Glück zustande gekommenes Ergebnis, das trotz des leicht verfehlten Plansolls als Erfolgserlebnis zu werten ist. Und unbestritten als eine wertvolle Erfahrung für das Dream-Team der österreichischen Histo-Rallye-Szene.

Diese Erfahrung beinhaltet unter Anderem die Erkenntnis, daß statt der erwarteten harten Pisten mit gelegentlichen Sandzungen Dakar-ähnliche Verhältnisse zu bewältigen waren – also richtige SandDÜNEN, und was das für den Fahrbetrieb bedeutete, kann man sich leicht vorstellen: schlimmer als der ärgste – theoretische - Jännerrallye-Tiefschnee! Schon beim Besichtigen sorgten längere Sandpassagen für so manches Aha-Erlebnis, und durch das dreimalige Befahren der Strecke während der Rallye wurde diese dann noch so stark und nachhaltig ver“wüstet“, daß kaum noch eine Fahrbahn zu erkennen war.

Josef und Gertrude Pointinger hielten sich dennoch wacker, auch wenn die Rallye für sie, gelide gesagt, äußerst unerfreulich begann. Beim Zeremonienstart in Abu Dhabi war noch alles in Ordnung, aber auf der ersten Sonderprüfung im Landesinneren der Vereinigten Arabischen Emirate übersah Sepp Pointinger in einer Sandpassage eine Kante, die wie eine Sprungschanze wirkte und den Escort tief in den Sand eintauchen ließ. Sepp Pointinger selbst jedoch steckte den Kopf nicht in den Sand, wie es manch einer vor Verzweiflung gerne getan hätte, sondern reparierte den bei der Eskapade zu Schaden gekommenen Kühler notdürftig.

Auf der zweiten Prüfung bekam das Team gleich noch eine drauf, als sich das innere Vorderrad in einer Rechtskurve im Sand verfing. Dadurch bog der Escort ungewollt ab - leider befand sich an jener Stelle ein Graben, und bis der Escort wieder einigermaßen festen Boden unter den Rädern hatte, vergingen zwölf Minuten. Vorerst einmal letzter Platz in der Wertung, aber immerhin konnte man weiterfahren und sich nach erfolgtem Service (wo die Hauptaufmerksamkeit natürlich dem Kühler galt) darauf konzentrieren, die zunächst sehr enttäuschende Platzierung zu verbessern.

Mit Erfolg: Am Ende des ersten Tages (nach fünf gefahrenen Prüfungen) fanden sich Sepp und Gerti auf dem nun schon wieder ganz guten 18. Gesamtrang. Nach der Übernachtung in Jebbel Haffet bei Al Ain, von wo man einen tollen Ausblick über das ganze Land genießen konnte, standen noch vier Sonderprüfungen auf dem Programm. Das war zwar deutlich ungemütlicher, aber zumindest gab es diesmal keine störenden Zwischenfälle: Man hatte ja schon am Tag davor das gesamte Pech der Woche konsumiert, im Grunde genommen.

So war es möglich, die noch verbliebene Distanz trotz immer schlechter werdender Bedingungen problemlos zu beenden. Dabei waren alle SP-Zeiten in den Top-Ten, die beste sogar eine vierte Gesamt-Zeit. Weshalb Sepp Pointinger nicht ohne Grund davon überzeugt ist, daß ein Platz unter den Top-Fünf drinnen gewesen wäre, wäre es von Anfang an so reibungslos gelaufen.

Nennenswert ist auch die gute Organisation des Ablaufs der Rallye, beginnend mit dem Transport der Autos mittels Container, die zeitgerecht vor Ort eingetrafen und wobei auch keinerlei Zollformalitäten zu erledigen waren. Der Veranstalter war auch sonst sehr um gute Betreuung bemüht und bot unter anderem für Mitreisende ein Rahmenprogramm, wie etwa diverse Ausflüge. Ob Sepp Pointinger wieder in Abu Dhabi fahren würde? Grundsätzlich ja, wenn Zeit und Geld es erlauben.

Die Hauptaufmerksamkeit liegt bereits bei den Vorbereitungen zur Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft 2007, wo eine Titelverteidigung angesagt ist. Ob sie auch stattfinden wird, bleibt abzuwarten, denn – und das wissen Sepp und Gertrude Pointinger selbst – leicht wird sie nicht werden. Denn der Zulauf bei den Historischen wächst stetig.

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