
Rallye Abu Dhabi Classic: Vorschau Gruber | 10.01.2007
Heißer Saisonstart
Man kann guten Gewissens annehmen, daß Sepp Gruber noch nie so einen heißen Saisonstart hatte wie dieses Jahr: auch ihn zieht es nach Abu Dhabi.
Auch er kann, wie zahlreiche andere Größen des historischen Rallyesports in Österreich, dem faszinierenden Reiz der neu ins Leben gerufenen Rallye Abu Dhabi Classic nicht widerstehen. Wie kaum eine andere Veranstaltung ihrer Art hat die Rallye Abu Dhabi Classic in einem hohen Maß mediale Aufmerksamkeit und Anklang bei potentiellen Teilnehmern gefunden. Und das ist keinesfalls eine Fata Morgana, oder „heiße Luft“, denn unter den insgesamt 44 genannten Startern befinden sich zahlreiche hochkarätige Namen.
Das ist schon einmal ein guter Beginn für eine neue Rallye-Veranstaltung, vor allem, wenn sie in einem so abgelegenen Gebiet stattfindet (Nicht jedoch, was die wirtschaftliche Bedeutung betrifft – mancher Rallyewagen könnte vielleicht ohne Treibstoff aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gar nicht fahren!). Es herrscht viel freudige Erwartung, und die Lust, Neues zu entdecken, wurde bei vielen Besitzern historischer Rallyewagen geweckt.
Vor allem bei den in Österreich ansässigen – sie bilden die stärkste vertretene Nation. Man darf schon darauf gespannt sein, wie sich die Besten unter ihnen gegen die internationalen Stars vom Schlag eines Michael Stoschek (immerhin regierender Europameister bei den Historischen) oder eines Antonio Parisi (bekannter Porsche-Star aus Italien) behaupten werden können.
Spannend bleibt damit auch die Frage, wer denn überhaupt der beste österreichische Teilnehmer werden wird und wie weit vorne er landen wird. Vom Tempo her sind einige schnelle Mannen am Start, aber unter Umständen hat eine Rallye in der Wüste etwas andere Gesetze (überhitzende Motoren und Ähnliches), sodaß das Ergebnis in einem nicht so hohen Maß wie sonst von der Risikobereitschaft und absoluten Schnelligkeit, sondern mehr von Faktoren wie Ausdauer und Zuverlässigkeit bestimmt wird.
Sepp Gruber gehört zu den schnellsten Fahrern bei den Historischen. Er hat sich schon mit Hans-Georg Lindner sehenswerte Schlagabtausche geliefert und war vor nicht allzu langer Zeit beim Finale des historischen Mitropacups einer der Erfolgreichsten. Was ihn aber vor allem zu einen aussichtsreichen Kandidaten unter den Teilnehmern der Rallye Abu Dhabi macht, ist sein Zweier-Escort, der noch niemals ausgefallen ist und von ihm selber als „unkaputtbar“ bezeichnet wird. Nur 150 PS, dafür aber zäh wie ein Kamel – damit könnte man bei dieser Rallye gut bedient sein.
Einen Wechsel gab es allerdings beim Beifahrer: Mit dabei ist diesmal nicht, wie sonst, Günter Hain, sondern Gerhard Heger, der mit diesem Sport an sich schon abgeschlossen hatte. Sepp Gruber war es jedoch gelungen, Gerhard Heger zu einem erneuten Einstieg zu überreden – offensichtlich hat auch ihn das Konzept der Rallye Abu Dhabi Classic überzeugt. Und die sportlichen Qualitäten von Sepp Gruber wohl auch, der gut vorbereitet in diese Veranstaltung gehen wird.
Unterdessen sind auch die Arbeiten an dem Ford Sierra XR4i vorangegangen, der ziemlich sicher in diesem Jahr schon bei einer – oder auch mehreren – Rallyes zu sehen sein wird. Es herrscht jedenfalls weiter volles Programm bei Sepp Gruber, der schon oft die Freunde der Historischen erfreut hat, womit er der steigenden Beliebtheit der alten Rallyewagen in vollem Maß Rechnung trägt.
Ein gutes Ergebnis beim Saisonstart 2007 ist ihm zu wünschen – die Möglichkeiten dazu hat er.