
Rallye-WM/Formel 1: News | 11.12.2008
„Mit Testprogramm 2010 in der F1-Startaufstellung!“
Die Seriensiege, die geplanten Super 2000-Autos – Loeb sucht neue Herausforderungen, kann sich offenbar einen Wechsel in die Formel 1 vorstellen.
Michael Noir Trawniczek
„Sollten wir die Super 2000- oder Gruppe N-Autos bekommen, würde ich kein Interesse mehr daran haben, weiterzufahren“, hat Weltmeister Sébastien Loeb im November erklärt.
Der Hintergrund: Die Oberste Sportbehörde FIA wollte die aktuellen World Rally Cars künftig durch Super 2000- oder Gruppe N-Boliden ersetzen, die mit einem Kit aufgemotzt werden sollen, welches nicht teurer als 30.000 Euro sein dürfe. Angeblich möchte die FIA nun ausschließlich auf S 2000-Autos als Basis setzen, Gruppe N-Autos wie der neue Subaru Impreza WRX STi wären dann museumsreif. Der Beschluss soll schon an diesem Freitag beim Meeting des World Council in Paris gefällt werden.
Für Loeb wäre die Rallye-WM dann jedenfalls nicht mehr attraktiv – schon jetzt flirtet der Franzose heftig mit dem Rundstreckensport, erst unlängst verblüffte Loeb bei einem offiziellen Formel 1-Test im aktuellen Boliden von Red Bull Racing mit der achtschnellsten Rundenzeit. Zudem zieht es Loeb immer wieder in den Sportwagen – nach einem Test des Le Mans-Boliden von Citroen-Schwesterfirma Peugeot zeigte er sich begeistert. Schließlich konnte Loeb bereits beim 24 Stunden-Klassiker in einem Dreimannteam zum tollen zweiten Platz beitragen. Loeb fühlt sich mehr als nur wohl auf der Rundstrecke.
Wie ernst es dem fünffachen Rallye-Weltmeister mit seinen Wechselgedanken ist, hat er nun gegenüber der französischen Zeitung Libération durchklingen lassen. „Wenn man mir 2009 ein entsprechendes Testprogramm ermöglichen würde, stünde ich 2010 in der Startaufstellung der Formel 1“, erklärte Loeb. Nach dem viel beachteten Test wollte Loeb noch nichts von einem Wechsel in die Formel 1 wissen – dafür sei er wohl zu alt, meinte er. Doch seine Meinung scheint sich geändert zu haben, der 34-jährige sagte in dem erwähnten Interview: „Die Formel 1-Teamchefs finden, dass ich zu alt bin – doch mental bin ich das sicher nicht. Das Alter wäre kein Hindernis.“
Bei Red Bull scheint man jedoch – zumindest vorerst - wenig begeistert von den Formel 1-Plänen des Franzosen zu sein – RB-Manager Thomas Überall erklärte gegenüber Sportnet: „Loeb hat einen Vertrag bei Red Bull-Citroen in der Rallye-WM – der gilt auf jeden Fall noch 2009. Für die Formel 1 ist Sébastien Loeb bei uns kein Thema.“