
IRC: Argentinien | 20.03.2010
Juho Hänninen auf Siegeskurs
Skoda-Pilot Juho Hänninen führt vor Guy Wilks und Kris Meeke - der IRC-Champion fühlt sich von der Startreihenfolge benachteiligt.
Michael Noir Trawniczek
Juho Hänninen dominiert die Argentinien-Rallye. Am Samstagnachmittag wurden drei Wertungsprüfungen absolviert, der Skoda-Werkspilot vergrößerte mit drei weiteren Bestzeiten seinen Vorsprung auf 32,2 Sekunden.
Platz zwei belegt Guy Wilks im von Skoda Großbritannien eingesetzten Fabia S2000. Weitere 18,8 Sekunden hinter ihm liegt Kris Meeke – der regierende IRC-Champion erklärte, er habe am Vormittag nach einer Wasserdurchfahrt gleich auf zwei Prüfungen viele Sekunden verloren, ein Sensorfehler habe für Motoraussetzer gesorgt.
Mit bereits 1:27 Minuten Rückstand belegt Jan Kopecky Rang vier. Mit fast drei Minuten Rückstand liegt Federico Villagra im Ford Fiesta S2000 auf Platz fünf, dahinter die besten Nicht-S2000-Piloten, Gabriel Pozzo im Subaru und Nicolas Madero im Mitsubishi. Nasser Al-Attiyah erlitt auf SP 6 gleich zwei Reifenschäden, am rechten Vorder- und Hinterreifen. Der Barwa Skoda-Pilot verlor dabei fast fünf Minuten, belegt Rang 13.
Verärgerung wegen Startreihenfolge
Verärgert ist Bruno Magalhaes, der Peugeot-Pilot liegt nur auf Platz acht, er fühlt sich von der Startreihenfolge benachteiligt. Diese wurde von den Veranstaltern laut der offiziellen IRC-Website „aufgrund der bisherigen in der Karriere gemachten Erfahrungen“ erstellt. Magalhaes wurde als Elfter auf die Strecke geschickt. Er sagt: „Ich verstehe nicht, wieso ich diese Startposition habe.“
Der Hintergrund: Die Strecke beginnt bereits nach dem ersten Wagen aufzubrechen, im Gegensatz zu anderen Schotterrallyes verschlechtern sich die Bedingungen mit jedem weiteren Auto.
Auch Kris Meeke, gegenwärtig Zweiter der Tabelle, reklamierte Nachteile aufgrund seiner Startposition, er wurde als Fünfter losgeschickt. Meeke findet: „Juho Hänninen startet als Zweiter und hat dadurch definitiv Vorteile.“
Stohl-Pilot flog ab
Die Startreihenfolge ist seine Sorge nicht – Stohl Racing-Schützling Daniel Oliveira flog am Vormittag ab und verlor dabei fast zwanzig Minuten. Nach drei Kilometern auf der 20,43 km langen SP 3 „Amboy – Santa Monica“ kam Oliveira in einer schlammigen Kurve von der Strecke ab und konnte erst nach zehn Minuten und mit Hilfe von Fans die Fahrt fortsetzen. Auf den folgenden Prüfungen habe er das Vertrauen verloren, gab Oliveira im Anschluss zu Protokoll.
Stohl Racing-Teambesitzer Manfred Stohl erklärte gegenüber der offiziellen IRC-Website: „Daniel ist ein junger Pilot mit wenig Erfahrung. Er ist hier, um zu lernen, Erfahrungen zu machen und ins Ziel zu kommen. Er kann das auch – und die Prüfungen am Sonntag werden besser für ihn sein. Sie sind langsamer und das ist gut, denn ihm fehlt einfach die Erfahrung.“
Am Nachmittag arbeitete sich der Brasilianer vom letzten auf den 36. Platz vor, noch sind 48 Teams in der Wertung. Am Sonntag werden noch etwas mehr als 100 Wertungskilometer absolviert – sechs Sonderprüfungen und die abschließende Superspecial durch die Straßen von Carlos Paz, die vier Kilometer kurze Zuschauerprüfung wird um 16.23 Uhr Ortszeit (20.43 Uhr MEZ) in Angriff genommen.
Nach Tag 1 (SP 8)
1. Juho Hänninen Skoda 1:16:55.0 2. Guy Wilks Skoda + 32.2 3. Kris Meeke Peugeot + 51.0 4. Jan Kopecky Skoda + 1:26.2 5. Federico Villagra Ford + 2:57.7 6. Gabriel Pozzo Subaru + 3:11.1 7. Nicolas Madero Mitsubishi + 3:34.6 8. Bruno Magalhaes Peugeot + 3:45.9