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Rallye-WM: Argentinien

Dramatischer Samstagnachmittag

Am Nachmittag des zweiten Tages gab es mit Latvala und Solberg zwei Pechvögel – so führt Ogier rund 47 Sekunden vor Hirvonen und Loeb.

Michael Noir Trawniczek

Jeweils vier Sonderprüfungen am Vormittag und am Nachmittag standen am Samstag in Argentinien auf dem Programm.

Am Vormittag gab es an der Spitze wenig Veränderungen zu verzeichnen – bis auf einen Platztausch zwischen Sébastien Ogier und Petter Solberg: Der französische Citroen-Werkspilot knöpfte dem norwegischen Citroen-Privatier gleich auf der ersten Prüfung, einer Mischung aus Schotter und Asphalt den zweiten Platz ab.

Vor dem Mittagsservice führte weiterhin Ford-Werkspilot Jari Matti Latvala, auch sein Vorsprung von 17,8 Sekunden entsprach in etwa jenem vom Freitagabend. Dahinter Ogier, dann Petter Solberg mit einem Rückstand von 20,8 Sekunden sowie Mikko Hirvonen im zweiten Werks-Ford, der rund 40 Sekunden zurück lag.

Auf Platz fünf rangierte Sébastien Loeb, der nach einer Zeitstrafe, die er am Freitag wegen zu frühen Stempelns aufgebrummt erhielt, rund eine Minute Rückstand aufwies.

Nach dem eher ruhigen Vormittag gestaltete sich der Samstagnachmittag dramatisch:

Schritt für Schritt ins Out

Auf der rund 21 Kilometer langen SP 12 „Las Jarillas“ (mit 14 Kilometern Asphaltanteil) verkürzt Ogier mit einer Bestzeit seinen Rückstand auf rund zehn Sekunden.

Latvala fühlt sich auf dem Asphaltsektor gar nicht wohl. „Da war sehr viel heraus gecutteter Schotter auf der Straße und ich bin sehr oft weit rausgetragen worden“, berichtet der Ford-Pilot.

Auf der nächsten Prüfung, der 16,5 km langen SP 13 „Las Bajadas“ bricht am Ford Fiesta RS WRC ein Federbein, während Ogier eine weitere Bestzeit nachreicht.

Latvala verliert nicht nur etwas mehr als 20 Sekunden, sondern auch die Führung. Er liegt jetzt als neuer Zweiter 11,2 Sekunden hinter dem nunmehr führenden Ogier zurück und spürt zugleich den heißen Atem von Petter Solberg, der nur noch wenige Sekunden hinter ihm auf Platz drei rangiert.

Besonders schlimm für Latvala: Es gibt kein Service, und es sind noch zwei Prüfungen zu absolvieren. Latvala und sein Co-Pilot Mikka Anttila versuchen auf der Verbindungsetappe, den Schaden zu reparieren, starten zu spät in die nächste Prüfung, die rund 20 Kilometer lange SP 14 „Amboy“.

Dort erhalten die beiden von ihrem Team die Anweisung, den Wagen abzustellen, um noch größere Schäden zu vermeiden, so muss Latvala den Ford auf der SP abstellen und aufgeben.

Die Bestzeit ergeht an Sébastien Loeb, dessen Teamkollege Ogier führt nun rund 20 Sekunden vor Petter Solberg, Mikko Hirvonen rückt durch den Ausfall seines Stallkollegen vor auf Rang drei, dahinter Loeb auf Platz vier, dem nur noch 13,1 Sekunden auf Hirvonen fehlen.

Das Pech im Jahres-Abo

Auf der letzten Samstagsprüfung, der 21,3 km langen SP 15 „Santa Rosa“ wird Petter Solberg, der sich bis dorthin an einer relativ problemlosen Rallye erfreuen konnte, wieder einmal vom Pech heimgesucht, das der Norweger, so scheint es, abonniert hat.

Wutentbrannt schlägt er im Zielraum auf das Lenkrad des Citroen DS3 WRC ein. Der Hintergrund: Eine schadhafte Servolenkung kostet den Weltmeister des Jahres 2003 etwas mehr als eine Minute, womit er von Platz zwei auf Platz vier abrutscht.

Kampf um die Plätze

Am Ende des zweiten Tages führt Ogier exakt 43,7 Sekunden vor Hirvonen sowie 47,7 Sekunden vor seinem Stallkollegen Loeb, der also ohne seiner Zeitstrafe längst wieder das Zepter sprich die Führung innehaben würde.

Petter Solberg liegt als Vierter 1:16 Minuten zurück. Noch also hat er die Chance, den Podestplatz zurückzuerobern – am Sonntag sind noch rund 58 Wertungskilometer zu absolvieren.

Der Rest

Beinahe fünf Minuten Rückstand weist Mads Östberg im Stobart Ford auf, sein fünfter Platz erscheint ungefährdet, denn auf Platz sechs rangiert Federico Villagra im Munchi’s Ford, der Lokalmatador liegt rund eine Minute hinter Östberg zurück.

Mit sieben Minuten Rückstand findet sich Teamchefsohn Matthew Wilson im zweiten Stobart Ford auf Rang sieben wieder.

Pechvogel Latvala wird mit zwölf Minuten Rückstand auf Platz acht gewertet – er wird also am Sonntag unter „Superally“ die Fahrt fortsetzen, um WM-Punkte einzustreifen.

Einsamer PWRC-Leader

Die letzten beiden Punkteränge ergehen an die führenden Piloten der seriennahen Weltmeisterschaft für Produktionswägen, auch bekannt unter dem Kürzel PWRC.

Dort führt Hayden Paddon unangefochten und mit acht Minuten Vorsprung auf Patrik Flodin, der als Gesamt-Zehnter bereits rund 30 Minuten Rückstand aufweist.

Noch 58 SP-Kilometer

Am Sonntagmorgen um 8.09 Uhr Ortszeit (13.09 Uhr MESZ) wird die mit 48 Kilometern längste Sonderprüfung der Argentinien-Rallye in Angriff genommen, danach folgen drei Prüfungen zu je drei Kilometern.

Die letzte der drei Prüfungen, die 3,9 km kurze SP 19 „Cabalango“ wird als Powerstage abgehalten und um 12.10 Uhr Ortszeit (17.10 Uhr MESZ) in Angriff genommen. Diese SP wird mit 3-2-1 Zusatzpunkten belohnt.



Nach Tag 2 (SP 15)

 1.  Sébastien Ogier    Citroen           3:20:05.8
 2.  Mikko Hirvonen     Ford                 + 43.7
 3.  Sébastien Loeb     Citroen              + 47.7
 4.  Petter Solberg     PS WRT Citroen     + 1:16.1
 5.  Mads Östberg       Stobart Ford       + 4:55.9
 6.  Federico Villagra  Munchi's Ford      + 5:52.9
 7.  Matthew Wilson     Stobart Ford       + 7:00.3
 8.  Jari Matti Latvala Ford              + 12:12.6
 9.  Hayden Paddon      Subaru (Gr.N)     + 21:58.3
10.  Patrik Flodin      Subaru (Gr.N)     + 29:58.3
11.  Michal Kosciuszko  Mitsubishi (Gr.N) + 30:18.5

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