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Rallye-WM: Argentinien

Loeb wieder einmal überirdisch unterwegs

Nachdem sich Ogier auf SP „Cabalanbgo“ überschlug, konnte Loeb mit einer entfesselten Aufholjagd den Sieg erobern. Ogier wurde hinter Hirvonen Dritter.

43,7 Sekunden betrug der Vorsprung von Citroen-Pilot Sébastien Ogier am Ende des zweiten Tages der Argentinien-Rallye. Sein Ford-Kontrahent Mikko Hirvonen lag auf Platz zwei, sein Teamkollege bei Citroen, Sébastien Loeb lag weitere vier Sekunden hinter dem Finnen auf Rang drei. Und für den Sonntag standen nur noch 58 Wertungskilometer auf dem Programm – gute Karten also für Ogier…

Gleich am Sonntagmorgen stand die längste Sonderprüfung der Rallye auf dem Programm – satte 48,21 km betrug die SP „Ascochinga“, die aus zwei Prüfungen aus den Vorjahren und einer drei Kilometer langen, komplett neuen Passage bestand.

Rallyeleader Ogier hatte berechtigte Hoffnungen, am Ende seinen dritten Saisonsieg bejubeln zu dürfen - doch dann passierte ihm auf der langen „Monster-Prüfung“ ein folgenschwerer Fehler: „Ich habe eine Kurve zu sehr abgeschnitten und wir haben uns überschlagen“, berichtete der Franzose geknickt.

Zwar konnte Ogier die Fahrt fortsetzen, doch sein Vorsprung schmolz auf 21,5 Sekunden, zudem wurde die Front des Citroen DS3 WRC stark in Mitleidenschaft gezogen. Hinzu kam, dass sein unmittelbarer Verfolger nicht mehr Hirvonen hieß, sondern Loeb.

Der siebenfache Weltmeister fuhr entfesselt, knöpfte dem Rest des Feldes fünf Sekunden ab und lag somit 1,6 Sekunden vor Hirvonen auf Platz zwei.

Jetzt standen noch drei kurze Prüfungen zu je drei Kilometern auf dem Programm – doch Service gab es keines, weshalb sich Ogier mit dem weidwunden DS3 über die Prüfungen schleppen musste.

Auf der ersten Durchfahrt der „Cabalango“-SP büßte Ogier exakt 9,5 Sekunden ein, sodass Loeb nur noch 12,8 Sekunden zurücklag. Hirvonen lauerte weitere 2,2 Sekunden dahinter auf Rang drei.

Jetzt standen nur noch die Superspecial in Carlos Paz sowie die zweite, als Powerstage abgehaltene „Cabalango“-Prüfung auf dem Programm.

Ogier musste weiter Federn lassen, sodass er vor der Powerstage nur mehr 3,3 Sekunden vor Loeb sowie 5,7 Sekunden vor Hirvonen lag.

Auf der Powerstage reichte Loeb dann eine drittschnellste Zeit hinter Petter Solberg und Mikko Hirvonen aus, um am Ende als strahlender Sieger auf dem obersten Podestplatz zu stehen.

„Ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass wir noch um den Sieg kämpfen können“, gab ein überglücklicher Sébastien Loeb offen zu, schließlich bekam er am Freitag eine Strafminute aufgebrummt, weil sein Co-Pilot Daniel Elena bei einer von chaotischen Umständen begleiteten Zeitkontrolle um zwei Sekunden zu früh stempelte.

„Ich bin überglücklich über den Ausgang dieser Rallye“, jubelte Loeb am Ende, während sein Stallkollege Ogier auf den letzten drei Kilometern nicht nur den Sieg verloren hatte - denn auch für Platz zwei reichte es nicht mehr aus. Den angelte sich Hirvonen, dem am Ende 2,4 Sekunden auf den Sieg fehlten.

Ogier blieb immerhin der dritte Platz, mit 7,3 Sekunden Rückstand. Der Citroen-Pilot merkte an: „Ich habe versucht, zu retten was zu retten ist – aber es war unmöglich, das Auto vernünftig zu fahren. Der Zwischenfall am Morgen war einfach eine blöde Aktion.“

Petter Solberg kam mit rund einer halben Minute Rückstand als Vierter ins Ziel und konnte damit immerhin so etwas wie Schadensbegrenzung betreiben – denn wieder einmal schlug die „Defekthexe“ an seinem Kunden-Citroen zu, als am Vortag die Servolenkung den Geist aufgab…

Mehr als fünf Minuten Rückstand wies Stobart Ford-Pilot Mads Östberg auf dem fünften Platz auf, dahinter folgten in großen Abständen Lokalmatador Federico Villagra im Munchi’s Ford, Ford-Werkspilot Jari Matti Latvala, der bis zu dem Zwischenfall mit dem Bruch eines Federbeins am Samstag die Rallye anführte sowie Matthew Wilson im zweiten Stobart Ford auf den Rängen sechs bis acht.

Platz neun erging an den Sieger der PWRC, Subaru-Pilot Hayden Paddon, mit einem Gesamtrückstand von rund 25 Minuten. Weitere acht Minuten dahinter belegte Markenkollege Patrik Flodin den zehnten Gesamtrang sowie Platz zwei der PWRC.

Ergebnis und WM-Stand finden Sie in der Navigation oben rechts.

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