
APRC: Neukaledonien-Rallye | 15.06.2013
Nach Tag 1: Skoda führt - viele Ausfälle
Gaurav Gill führt mit seinem Skoda die Rallye Neukaledonien an - Viele Teilnehmer ausgeschieden, darunter auch Teamkollege Esapekka Lappi.
Als "anspruchsvoll" war die Rallye Neukaledonien vor dem Start beschrieben worden und vor allem "fordernd" für die Autos. Das war wohl eher eine Untertreibung.
Nach dem ersten Renntag im Südpazifik sind bereits mehr als die Hälfte aller Teilnehmer der zweiten Runde um die Asien-Pazifk-Rallye-Meisterschaft (APRC) ausgeschieden. Souverän mit 5:28,4 Minuten in Führung liegt Titelverteidiger Gaurav Gill mit seinem Co-Piloten Glenn MacNeall auf dem Skoda Fabia Super 2000.
Zweiter nach acht Wertungsprüfungen sind Philippe Blanche/Emmanuel Guigou auf Renault Clio vor dem indischen Team Takale Sanjay/Sean Gregory (Subaru Impreza WRX STI), die weitere 7:12,4 Minuten zurück sind. Für Gills Mannschaftskameraden Esapekka Lappi/Janne Ferm war die Rally rund 35 Kilometer nördlich der Hauptstadt Noumea bereits frühzeitig zu Ende.
Lappi hatte eine Kurve etwas zu schnell angefahren, sein rechtes Hinterrad traf mit voller Wucht auf einen Felsbrocken und wurde komplett abgerissen.
"Fast hätte ich es noch geschafft", berichtet Lappi, "aber dann haben wir den Felsen doch noch getroffen. Wir haben uns um 360 Grad gedreht und ich habe gleich gerufen, 'lasst uns weitermachen!' Aber dann habe ich das Rad an uns vorbeirollen gesehen und habe gedacht, 'Na, dann wohl eher nicht'."
Ganz so fröhlich wie sich das anhört, war der junge Skandinavier natürlich nicht, schließlich muss er nun Gill auch die Führung in der Fahrerwertung der APRC überlassen, vorausgesetzt, der erfahrene Inder bringt das Auto am Sonntag heil über die vorausgesehenen acht weiteren Wertungsprüfungen.
Und das wird nicht einfach werden, schon am Samstag begann es so stark zu regnen, dass die neunte Wertungsprüfung gestrichen werden musste. Lappi hatte vor einem Monat die Auftakt-Rallye in Neuseeland vor Gill gewonnen.Gill hatte schon nach den ersten drei Wertungsprüfungen - und bei bis dahin trockenem Wetter . berichtet, dass die Strecke teilweise "extrem rutschig" sei. Bis dahin hatte er zwei Wertungsprüfungen gewonnen, Lappi eine.
Nach dem Unfall seines Teamkollegen fuhr Gill etwas konservativer, Skoda-Teamchef Pavel Hortek hatte die Order erteilt: "Jetzt musst du das Auto nach Hause bringen." Da pro Team in der APRC-Markenwertung nur der beste Wagen gewertet wird, kann Skoda immer noch volle Punkte einfahren.
Gill war etwas enttäuscht über das Aus seines Kollegen: "Es wäre gut, wenn wir weiter einen guten Fight gehabt hätten, jetzt haben wir keine Konkurrenz mehr." Zu langsam darf er aber auch nicht fahren, sonst sei die Abstimmung nicht mehr in Ordnung und er würde den Grip verlieren.