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WRC: Korsika-Rallye

Veranstalter nach Comeback am Pranger

Die Korsika-Rallye kam bei vielen Beteiligten nicht gut an: Neben dem Wetter sorgten der Streckenverlauf und Zuschauermangel für Unmut.

Die in der Rallye-Weltmeisterschaft vertretenen Hersteller haben die Korsika-Rallye nach ihrer wetterbeeinflussten Rückkehr in den WM-Kalender scharf kritisiert. Nach sieben Jahren in der IRC bzw. der Rallye-EM war der Event wieder in die WRC zurückgekehrt, nachdem der französische WM-Lauf im Elsass 2015 nicht mehr zustande gekommen war.

Volkswagen-Teamchef Jost Capito beschwerte sich, dass die Einrichtungen auf Korsika nicht dem WM-Standard entsprachen und die Logistik zu kostspielig sei: "Die Servicezone ist nicht mal annähernd, was eine Servicezone in der Rallye-WM sein sollte", meinte er. "Ich denke nicht, dass wir wirklich um die Insel fahren müssen. Wir haben vier oder fünf verschiedene Hotels und mussten jedes Mal für ein Zimmer für die Jungs in Corte [beim Service; Anm.] zahlen, nur für den Fall, dass sie auch eines brauchen. Teile der Veranstaltung waren lächerlich."

Capitos Pendant bei M-Sport, Malcolm Wilson, stimmte den Aussagen zu und äußerte Enttäuschung über die Resonanz auf die Führung seines Piloten Elfyn Evans nach Tag eins. "Niemand war auf der Pressekonferenz, und eine Teamchefkonferenz gab es auch nicht", klagte er. "Es gab überhaupt keine Zuseher, weil man auch nichts sehen konnte. In Frankreich sind wir innerhalb von zwölf Monaten von der unzweifelhaft besten Servicezone zu Morast übergegegangen. Ohne Frage würde ich lieber wieder zurück in den Elsass gehen als weiter hier zu bleiben."

"Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass mir die Organisatoren aufgrund des Wetters leid getan haben. Sie haben gut darauf reagiert, aber trotzdem kann man diese Veranstaltung nicht mit dem Elsass vergleichen", so Wilson. Laut Citroën-Teamchef Yves Matton sollte man die Veranstaltung aber nicht voreilig verdammen: "Es ist zu früh für eine richtige Schlussfolgerung. Ja, wir haben im Elsass mehr Zuschauer gehabt, aber man sollte es eher mit dem ersten Jahr dort vergleichen [als ebenfalls weniger Zuseher kamen; Anm.]."

Die Meinungen der Fahrer sind geteilt: Hayden Paddon kritisierte den Streckenverlauf mit nur neun langen Prüfungen an drei Tagen. "Das gefällt mir nicht so. Man wartet zu lange und fährt zu lange ohne Prüfungen über die Insel. Warum können wir nicht eine Extraprüfung auf dem Weg vom und in den Parc fermé absolvieren? Stattdessen gehen wir an den SP-Start und drehen dort eine Ewigkeit lang Däumchen."

Weltmeister Sébastien Ogier hingegen will nur kleinere Veränderungen an der Route: "Es ist eine sehr herausfordernde Rallye für die Fahrer, aber es macht viel Spaß, die Prüfungen zu absolvieren", meint er. "Das Negative war vielleicht die Location auf der Insel. Wir haben Zuschauer, aber nicht so viele wie im Elsass. Das Wetter war grausam, da hatten wir Pech. Wir können die langen Prüfungen beibehalten, aber es fehlte ein wenig Action. Vielleicht sollten sie die Route überdenken – vielleicht reicht auch ein Tag mit langen Prüfungen aus."

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