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ORM: Škoda Rallye Liezen

"Full House" bei der vierten Ausgabe

Der Dreikampf um den Rallye-ÖM-Titel geht weiter: Hermann Neubauer gegen Niki Mayr-Melnhof (beide Ford) gegen Raimund Baumschlager.

Fotos: Daniel Fessl, Harald Illmer

Die vierte Škoda Rallye Liezen findet vom 28. bis 30. September 2017 als sechster von sieben Läufen zur österreichischen Rallyestaatsmeisterschaft statt. Wie schon die Jahre zuvor zeichnet ein engagiertes Team regionaler Motorsportfreunde rund um Ex-PWRC-Gesamtsieger Andreas Aigner und die ehemalige Spitzen-Co-Pilotin Barbara Aigner für die Austragung verantwortlich. Gemeinsam mit den Einwohnern der Region, den Politikern und den Behördenvertretern möchte man in diesem Jahr den Teams sowie den Fans eine besonders interessante Rallye mit Rekordstarterfeld bieten.

Die Škoda Rallye Liezen 2017 zählt zur österreichischen Rallyestaatsmeisterschaft, zur österreichischen 2WD-Rallyestaatsmeisterschaft, zur österreichische Juniorenrallyestaatsmeisterschaft, zur österreichischen historischen Rallyestaatsmeisterschaft, zum österreichischen Rallyecup der AMF, zum historischen Rallyecup der AMF, zur Tour European Rally, zum TER2-Cup, zum M1 Rallye Masters sowie zum Opel Rallye Cup.

Das Nennergebnis der vierten Ausgabe

Insgesamt haben 77 Teams ihre Nennung für die vierte Škoda Rallye Liezen abgegeben. Das ist ein gewaltiges Plus gegenüber dem Vorjahr und bedeutet ein absolutes Rekordstarterfeld, das zudem dank der Tour European Rally extrem an Internationalität zulegen konnte: Zwar sind nach wie vor die heimischen Mannschaften in der Überzahl (54 von 77 Teams kommen aus Österreich), unter den 23 ausländischen Mannschaften finden sich aber nicht weniger als zwölf verschiedene Nationalitäten. Nach Nationen aufgeteilt liest sich das wie folgt: Sieben Teams kommen aus Deutschland, drei aus Italien, jeweils zwei aus den Niederlanden, Ungarn, Belgien und der Tschechischen Republik; aus Bulgarien, Rumänien, Portugal und Dänemark reist jeweils ein Team an – die weiteste Anreise hat aber eine Crew aus Südkorea.

Veranstalterin Barbara Aigner freut sich sehr über die deutlich gestiegene Beteiligung aus dem Ausland. Mindestens ebenso groß ist aber die Freude darüber, dass auch der Zuspruch der österreichischen Teams ungebrochen ist. "Wir haben ja bereits im Vorjahr betont, dass die Škoda Rallye Liezen eine 'Österreicher-Rallye' ist, daran hat sich nichts geändert. Wir sind wie jedes Jahr eine der stärksten Veranstaltungen, was die heimische Beteiligung betrifft. Was jetzt hinzukommt, sind viele Teams aus ganz Europa. Das ist wunderbar, und unsere harte Arbeit in Kooperation mit der Tour European Rally hat sich nach einem schwierigen Anlauf im Vorjahr bezahlt gemacht. Man muss nämlich auch die besondere Qualität der Starter aus dem Ausland hervorheben, da kommen durchwegs starke Leute, darunter einige mit äußerst attraktiven Fahrzeugen. Ich bin mir sicher, dass wir einen wahren Fanansturm erleben werden, ein solches Rallyefest vor der so herrlichen Kulisse in der Obersteiermark hat es wohl noch nie gegeben."

'Full House' bei der vierten Ausgabe

77 Teams aus zwölf Nationen, zehn R5-Boliden, drei World Rally Cars und der Kampf um den Meistertitel: Die vierte Škoda Rallye Liezen bricht alle Rekorde. Im Mittelpunkt steht natürgemäß der Kampf um den österreichischen Rallyestaatsmeistertitel, der in diesem Jahr spannend ist wie selten zuvor. Gleich drei Spitzenpiloten haben noch die Chance, ihn zu erobern.

Da wäre zum einen der aktuell mit 81 Punkten Führende der heimischen Meisterschaft, der gleichzeitig auch regierender Staatsmeister ist: Der Salzburger Hermann Neubauer, als Sieger des letzten ÖM-Laufes in Weiz doppelt motiviert, zündet in Liezen gemeinsam mit Co-Pilot Bernhard Ettel seinen Ford Fiesta WRC. Nur sieben Zähler dahinter lauert Niki Mayr-Melnhof. Der steirische Lokalmatador, der normalerweise als Audi-GT3-Pilot auf der Rundstrecke unterwegs ist, hat sich über die bisherige Saison trotz Leistungsnachteil (er pilotiert einen schwächeren Ford Fiesta R5) sensationell geschlagen, kaum Fehler gemacht und könnte sich zum ersten Mal als Rallyestaatsmeister in den Büchern verewigen. 14 Punkte hinter Neubauer lauert, last but not least, Rekordstaatsmeister Raimund Baumschlager. Für den Oberösterreicher, der im Kampf um den Titel aufgerüstet hat und seit drei Rallyes den VW Polo WRC von Weltmeister Sébastien Ogier pilotiert, wäre es der 14. Titelgewinn in Österreich.

Dem "Duell der Giganten" wird aber sicherlich nicht das alleinige Augenmerk gelten. Das Starterfeld der vierten Škoda Rallye Liezen ist stark genug, dass sowohl für den Gesamtsieg als auch für jenen in der ORM-Kategorie auch noch einige andere Piloten in Frage kommen. Kandidat Nummer 1: Giandomenico Basso mit Co-Pilot Lorenzo Granai. Der mehrfache italienische Meister kommt als Führender der Tour European Rally nach Liezen. Er trägt auch die Startnummer 1 und wird nichts unversucht lassen, um in Österreich zu zeigen, was in ihm und seinem Hyundai i20 R5 steckt. Kandidat Nummer 2: Als Veranstalter und Fahrer in Personalunion konnte Ex-PWRC-Gesamtsieger Andreas Aigner schon im Vorjahr bei "seiner" Rallye ganz groß aufzeigen. Damals noch im Škoda Fabia S2000 pilotiert Aigner, angeleitet von Weltklasse-Co-Pilotin Ilka Minor, in diesem Jahr einen modernen Škoda Fabia R5. Man kann davon ausgehen, dass sich die Konkurrenz strecken muss, um Aigner auf "seinen" Sonderprüfungen schlagen zu können.

Kandidat Nummer 3: Mit dem ersten Saisonsieg will und will es nicht klappen – umso motivierter wird Gerwald Grössing bei seiner "zweiten Heimrallye" (immerhin führt eine Sonderprüfung direkt an seinem Elternhaus vorbei) Gas geben. Der Ford-Fiesta-WRC-Pilot holt sich für den Auftritt in der Steiermark zudem "meisterliche" Unterstützung, denn am Beifahrersitz nimmt Christina Ettel Platz, die gemeinsam mit Kris Rosenberger bereits vorzeitig den diesjährigen historischen Meistertitel holen konnte. Kandidat Nummer 4: Mit ihrem ersten Gesamtsieg in der deutschen Rallyemeisterschaft im Gepäck, bringt das Duo Dominik Dinkel/Christina Kohl nun auch in Österreich den Škoda Fabia R5 an den Start. Dem Youngster ist auf alle Fälle eine Spitzenplatzierung zuzutrauen.

Kandidat Nummer 5: Spätestens seit er bei der Waldviertel-Rallye Teamchef Raimund Baumschlager im baugleichen Škoda Fabia R5 fordern und beinahe besiegen konnte, ist Christian Schuberth-Mrlik jemand, dem viele Fans und Fachleute zutrauen, ganz an der Spitze mitzufahren. Der Waldviertler und seine Co-Pilotin Jasmin Kramer sehen das mit Sicherheit genauso, auch wenn Schuberth-Mrlik in Liezen erstmals nach längerer Abwesenheit wieder im Rallyeauto Platz nimmt. Doch damit nicht genug: Es lauern noch einige weitere Spitzenfahrer aus dem In- und Ausland, die jederzeit für eine Topplatzierung gut sind, beispielsweise der Belgier Bernd Casier mit Co-Pilot Pieter Vyncke im Ford Fiesta R5 oder sein tschechischer Markenkollege Jaroslav Orsák mit Co-Pilot David Šmeidler. Gespannt sein darf man zudem auf den Auftritt des südkoreanischen Hyundai-Nachwuchspiloten Chewon Lim mit Co-Pilot Martijn Wydaeghe.

Aus österreichischer Sicht besonders interessant wird die R5-Premiere von Andreas Kainer. Der bisherige Opel-Pilot rüstet für die Škoda Rallye Liezen auf und pilotiert erstmals einen Škoda Fabia R5 von BRR, am "heißen Sitz" nimmt Benedikt Hoffmann Platz. Marken- und Modellkollege ist der Deutsche Stefan Göttig mit Co-Pilotin Natalie Solbach-Schmidt. Ebenfalls in einem R5, allerdings im Peugeot 208 T16, ist Walter Mayer mit Co-Pilotin Katja Totschnig am Start. Technisch nicht ganz mithalten kann da der ältere Škoda Fabia S2000 von Stefan Fritz/Klaus Ostermann. Die beiden haben aber mit demselben Fahrzeug bereits bei der Heimrallye in Weiz bewiesen, dass sie mit beherzter Fahrweise durchaus Kandidaten für eine Topplatzierung sein können.

Für internationales Flair im Feld sorgen darüber hinaus die starken Mitsubshi-Piloten Jim van den Heuvel mit Co-Pilot Jouri Dockx und Henk Bakkens mit Co-Pilotin Jeannette Kvick. Zu einem ganz besonderen Duell kommt es in der Klasse 3, allerdings nicht wie dort üblich mit Front-, sondern mit Heckantrieb: Toyota-Werkspilot Luca Rossetti kommt mit Co-Pilot Manuel Fenoli und der neuesten Evolutionsstufe des Toyota GT86, dem CS-R3, nach Liezen, während der Deutsche Hermann Gaßner junior mit Ansage von Ursula Mayrhofer in seinem eigenen GT86 R3 dagegenhalten wird.

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