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ARC Hartbergerland-Rallye: Bericht Rallyeteam Schindelegger

Sohn und Vater Schindelegger gewinnen historische Staatsmeisterschaft-Wertung

Die Verteidigung der Führung in der Historischen Rallye Challenge und die Sammlung weiterer Punkte in der Historischen Meisterschaft standen vorab auf dem Plan. Dieser wurde im weißen Ford Escort RS2000 bestmöglich erfüllt.

Nur zwei Wochen nach der Rallye Weiz fand im benachbarten Hartbergland der dritte Lauf zur Österreichischen Staatsmeisterschaft und der dritte Lauf der Austrian Rallye Challenge, statt. Wie schon vor zwei Wochen sollte der Regen die Bedingungen bei der Rallye bestimmen und die 51 genannten Teams vor eine schwierige Reifenwahl stellen.

Für das Rallyeteam Schindelegger sollte es an diesem Wochenende um die Verteidigung der Führung in der Historischen Rallye Challenge und die Sammlung weiterer Punkte in der Historischen Meisterschaft gehen. Zwei Rallyetage standen auf dem Plan. Ein langer Samstag, welcher für die Rallye Challenge gelten sollte, und ein kürzerer Sonntag, der die Powerstage für die Staatsmeisterschaft und zwei Zuschauerprüfungen mitten in Hartberg enthielt.

Leider fiel das Punktesammeln für die Staatsmeisterschaft schon vor der Rallye unter keinen guten Stern. Denn der einzige Konkurrent des Teams auf der Nennliste in der Klasse 6.2 stand nicht am Start und damit standen nur die Hälfte der Punkte für Sohn Lukas und Vater Helmut zur Verfügung.

Am ersten Rallye Tag standen alle Teams vor einer schwierigen Wahl: In der Nacht hatte es geregnet, doch nun war es größtenteils trocken und die Vorhersagen waren sich nicht einig wann es wieder zu Regen kommen sollte. Welche Reifen sollte man nun aufziehen? Lukas und Helmut entschieden sich für die Trockenreifen und machten damit den einzigen Fehler der Rallye gleich am Anfang. Denn die Strecken der ersten zwei Sonderprüfungen waren noch feucht und durch die vorausfahrenden Allrad Fahrzeuge wurde unglaublich viel Schmutz auf die Straße geworfen.

Erst in der dritten Prüfung begannen die Reifen wie geplant zu funktionieren, doch der Schaden war bereits angerichtet. Ein entfesselt fahrender Martin Gattringer sicherte sich schon in den ersten beiden Sonderprüfungen einen entscheidenden Vorsprung und verwaltete diesen den ganzen Tag über.

Das Rallyeteam Schindelegger ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und fuhr auf Platz 2 der Austrian Historic Challenge wichtige Punkte ein und verteidigte die Führung in der Gesamtwertung der Historic Rallye Challenge mit einem guten Vorsprung. Auch in der historischen Staatsmeisterschaft rangierte das Team bis Sonderprüfung 8 auf Platz 2 hinter dem viel stärker motorisierten Duo Schwab/Baier aus der Klasse 6.3.

Vergessen waren die Elektrikprobleme der Beiden, die noch in Weiz zu unerwünschter Spannung führten. Die beiden Wochen zwischen den Rallyes hatten gereicht um den Ford Escort RS2000 alle Mätzchen auszutreiben und das Auto funktionierte über alle 150 Sonderprüfungs-Kilometer perfekt. Samstag kam dann auch noch Hilfe aus dem Hause Maier für die Servicearbeiten. Daniel und Walter waren extra angereist um das Rallyetam Schindelegger wieder einmal tatkräftig in den Servicepausen zu unterstützen.

Anders sah dies bei der Konkurrenz aus, denn die fielen nach SP 8 durch technische Problem aus. Das Reglement erlaubte es aber dem Duo am Sonntag neu zu starten und trotzdem volle Punkte für die Staatsmeisterschaft zu bekommen.

Wieder sorgte Regen in der Nacht von Samstag auf Sonntag für feuchte Straßen und diesmal wiederholte das Rallyeteam Schindelegger den Fehler vom Vortag nicht und montierte die Regenreifen für mehr Sicherheit auf den verbliebenen feuchten Stellen in den bewaldeten Abschnitten. Die Reifenwahl sorgte auch für Begeisterung bei den vielen Zuschauern auf der kurzen Sonderprüfung Hatric in Hartberg, denn der Escort flog nur mehr quer durch das Einkaufszentrum.

Durch die großartige Unterstützung der Sponsoren SanLucar, ARA, Autohaus Hörmann und Metalltechnik Kainz, stand dem Rallyeteam Schindelegger auch im weiteren Verlauf des Sonntags das ideale Reifenmaterial von Pirelli zur Verfügung und fuhr damit schnell und sicher ins Ziel der Hartbergerland Rallye.

Lukas Schindelegger nach der Zielankunft: “Wieder haben wir eine fast fehlerlose Rallye hinter uns und wir haben speziell Samstag Nachmittag und Sonntag gezeigt welchen Speed wir inzwischen fahren können. Den Sieg in der Historic Challenge konnten wir uns zwar nicht holen, aber unsere konstante Leistung zeigt sich in der Führung recht deutlich. Recht ärgerlich ist es natürlich schon, das unser Konkurrent in der historischen Staatsmeisterschaft die doppelten Punkte von uns bekommen hat, obwohl er im Ziel fast 20 Minuten Rückstand hat. Aber das ist Rallye und wie immer wird zum Schluss abgerechnet: wir kämpfen auf jeden Fall weiter um jeden Punkt.”

Wieder haben die vielen Zuschauer in und um Hartberg für eine tolle Stimmung gesorgt und die Begeisterung der Fans hat sich bei dieser Rallye öfters ins Cockpit des Escorts übertragen. Einige Drifts sorgten speziell auf den Rundkursen für diese Begeisterung und stellten damit klar: Auch ein Rallyeauto mit Baujahr 1977 kann für Standing Ovations der Zuschauer sorgen, wenn man nur quer genug um die Kurven fliegt.

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