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Faktencheck zu Ford-Gerüchten
Foto: IG Rallye/Martin Butschell

Warum die „Flucht“ von Ford zu Skoda?

Der Marken-Wechsel von Hermann Neubauer nährt die Gerüchteküche: Ford-Motorschäden hätten ihn zu Skoda getrieben. Was ist dran an den Gerüchten? Wir haben nachgefragt...

Noir Trawniczek

Wenn jemand wie Doppelstaatsmeister Hermann Neubauer nach 14 Jahren Zusammenarbeit mit ZM Racing das vertraute Team trotz freundschaftlicher Verbundenheit verlässt und die Fahrzeugmarke wechselt, ist das durchaus ein Signal. Neubauer fährt nun, wie der Großteil der heimischen Spitzenfahrer, einen Skoda. In seiner letzten Presseaussendung, nach dem technischen Ausfall bei der 3 Städte Rallye, polterte Neubauer: „Ich hab’s jetzt schön langsam wirklich satt. Es kann nicht sein, dass ich immer wieder mit solchen Situationen konfrontiert bin, das ist einfach frustrierend. Wir kommen nach monatelanger Rallye-Pause hier her, absolvieren einen kurzen Test und den Shakedown, sind sofort konkurrenzfähig und können Bestzeiten fahren – und dann scheitert es wieder einmal an der Technik.“ Den Ford Fiesta MkII rally2 bezeichnete Neubauer zu diesem Zeitpunkt nur noch als „das Produkt“, bei dem „immer wieder Probleme auftreten“ würden...

Was ist also los mit dem Produkt? Gerüchten zufolge habe es bei Ford reihenweise Motorschäden gegeben - ZM Racing-Teamchef Max Zellhofer wischt diese Gerüchte gegenüber motorline.cc rigoros vom Tisch: „Das Produkt hat gar nichts, es gibt da keine Probleme. Hermann glaubt einfach, dass der Skoda das schnellere Auto ist. Es hat bei uns nie einen Motorschaden gegeben - man muss sich ja nur ansehen, wie oft wir aus welchem Grund ausgefallen sind. Einmal war es ein Unfall und es gab zwei technische Ausfälle: Einmal hat sich die Keilriemenscheibe gelockert und einmal waren die Einspritzdüsen defekt - doch es gab nie einen Motorschaden.“

Auch Harrach sagt: „Das Produkt ist gut“

Ein weiteres Spitzenteam, das in Österreich einen Ford Fiesta rally2 einsetzt, ist das Drift Company Rallye Team. Betreiber Beppo Harrach erklärt: „Auch ein Erik Cais fährt einen Ford und ist sehr schnell unterwegs - und er hat keine Motorschäden. Das Produkt ist gut.“ Nur: Mittlerweile fährt auch Cais einen Skoda...

Beppo Harrach räumt Folgendes ein: „Es gab in einer Phase eine Anhäufung von Motorschäden - das ging von der WM aus, weil dort der Sprit umgestellt wurde. Allein bei der Kroatien-Rallye gab es vier Motorschäden bei Ford. Doch das Problem konnte mittlerweile gelöst werden.“

Warum derzeit dennoch viele Teams von Ford auf Skoda oder andere Marken wechseln, hat laut Beppo Harrach andere, finanzpolitische Gründe: „Seit dem Brexit sind die Geschäftsbedingungen mit Großbritannien mühsam. Du weißt nie, wie viel Zoll sie dir verrechnen werden, es ist wie eine Lotterie. Nur: Wie soll man so ein Business-Modell erstellen? In meinen Augen ist das der Grund dafür, warum ganz viele Teams zu Skoda gegangen sind.“

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ZM Racing setzte das Siegerauto ein, Ursula Gaßner mit Hermann junior auf Platz zwei. In der Rally4 siegt Zeiringer vor Pröglhöf und Lichtenegger. Insgesamt kamen neun österreichische Teams ins Ziel der Rally Kumrovec.