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Rovanperä schreibt WRC-Geschichte Die neuen Weltmeister: Jonne Halttunen und Kalle Rovanperä
Motorsport Images

"Bin sehr glücklich und stolz": Kalle Rovanperä schreibt WRC-Geschichte

Nach seinem WM-Sieg bedankt sich Kalle Rovanperä vor allem beim Toyota-Team und Beifahrer Jonne Halttunen: Anspannung kam erst vor der Powerstage

Der 2. Oktober 2022 ist ein Tag, der in die Motorsport-Geschichte eingehen wird. Im Alter von 22 Jahren und einem Tag gewann Kalle Rovanperä mit dem Sieg bei der Rallye Neuseeland auch den Fahrertitel in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Ein Rekord, der vermutlich sehr lange Bestand haben wird.

"Natürlich bin ich sehr glücklich und stolz, denn es ist schon lange her, dass Finnland einen Weltmeister hatte", sagt Rovanperä, der eine 20-jährige finnische Durststrecke in der WRC beendete. "Ich denke nicht so sehr über das Alter nach, aber es ist trotzdem etwas Besonderes zu wissen, dass wir das erreichen konnten."

"Die Unterstützung der finnischen Fans ist riesig, und es ist schön zu sehen, dass der Sport wieder etwas mehr Zulauf bekommt, vor allem bei den jüngeren Leuten, was sehr wichtig ist, um neue Fans für den Sport zu gewinnen", hebt Rovanperä ähnlich wie sein Teamchef Jari-Matti Latvala die Bedeutung seines WM-Triumphs für den Rallyesport in Finnland hervor.

Schon der 8-jährige Kalle sorgt für Furore

Rovanperäs erster Titelgewinn, den er nach einer vor allem in der ersten Saisonhälfte dominanten Vorstellung zwei Rallyes vor dem Saisonende einfuhr, ist fast so etwas wie das logische Ergebnis einer Entwicklung, die schon vor 13 Jahren begann.

Im Jahr 2009 sorgte der Sohn von Harri Rovanperä, Sieger der Rallye Schweden 2001, mit einem YouTube-Video für Furore. Im Alter von gerade einmal acht Jahren fuhr er einen Toyota Starlet auf Schnee und zeigte dabei erstmals sein großes Talent. Im Servicepark der WRC wurde man hellhörig.

Bereits mit 14 Jahren fuhr Rovanperä in Lettland seine ersten Rallyes, weil dort ein Führerschein keine Voraussetzung für die Teilnahme war. Gleich im ersten Jahr gewann er die R2-Klasse, im Jahr darauf wurde er in der offenen Klasse lettischer Meister. Kurz nachdem er 18 Jahre alt geworden war, gab Rovanperä 2017 bei der Rallye Großbritannien sein Debüt in der WRC.

Rastanter Aufstieg zum WRC-Werksfahrer

2018 wurde er Werksfahrer von Skoda, mit denen er 2019 die WRC2-Wertung der Rallye-WM gewann. Das Rennen der Werksteams um das Jahrhunderttalent machte letztlich Toyota, für die Rovanperä seit 2020 in der Top-Klasse fährt. Sein erster Sieg gelang ihm 2021 bei der Rallye Estland [als jüngster Fahrer in der WRC-Geschichte], keine 15 Monate später ist Rovanperä nun Weltmeister.

"Ich bin wirklich stolz auf das Team, auf mich und Jonne [Halttunen]. Ich habe nicht genug Zeit, um mich bei allen zu bedanken, aber Jonne hat einen großen Anteil daran", bedankt sich Rovanperä bei seinem Beifahrer, für den es ebenfalls der erste WM-Titel ist.

"Wir haben beide die gleiche Denkweise, was es einfach macht. Wir wissen beide, was funktioniert. Wir wissen, dass wir uns nicht zu sehr stressen und pushen müssen, wenn wir es können, und er ist wirklich gut in seinem Job, was das Wichtigste ist. Der größte Dank geht aber an das Team - sie haben diese Rakete", bedankt sich Rovanperä bei Toyota für den Yaris GR Rally1. "Selbst nach all den schwierigen Rallyes haben sie an uns geglaubt und uns jede Unterstützung gegeben."

Anspannung erst vor der Powerstage

Druck hatte der junge Finne am bisher wichtigsten Tag seiner Motorsport-Karriere nach eigener Aussage erstuanlich wenig gespürt. "Ich war selbst heute Morgen etwas überrascht, dass ich mich nicht nervös fühlte", sagt Rovanperä. "An der Startlinie der Powerstage war ich natürlich etwas angespannt, weil ich einfach loslegen wollte."

Diese Anspannung beflügelte den Toyota-Piloten, denn er gewann nicht nur die Rallye und die WM, sondern schlug seinen Rivalen Ott Tänak (Hyundai) auch bei der Powerstage um 0,6 Sekunden. Der erkannte anschließend die Überlegenheit seines Gegners an.

"Wir hatten ein alles andere als gutes Wochenende, aber Toyota und Kalle waren an diesem Wochenende sehr stark, sie haben alle geschlagen, keine Frage", sagt Tänak. "Herzlichen Glückwunsch an Harri [Rovanperä], er hat einen großartigen Job als Vater gemacht und ein so tolles Kind großgezogen, er sollte sehr stolz auf ihn sein."

Motorsport-Total.com

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