RALLYE

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Bucklige Welt Rallye: Bericht Blei
Foto: Christa Feichtner

Stiftung Wagentest

Ein Rallye-Wochenende mit reichlich Nervenkitzel erlebten die Brüder Jürgen und Harald Blei, die erstmals seit knapp siebzehn Jahren in dieser Formation in einen Rallye-Wettbewerb starteten.

Sorge Nummer Eins war die Antriebsachse des Opel Astra GSi 16V, auf die als Provisorium gesetzt wurde. Aber auch sonst gab es einige aufreibende Zwischenfälle. Nichtsdestoweniger wurde mit einem ersten Platz in der offiziellen C2-Wertung der Austrian Rallye Challenge das Plansoll erfüllt. Fazit: Ende gut, alles gut.

Wenn das Thayaland zwei seiner schnellsten Vertreter ins Wechselland entsendet, dann kann durchaus die Ausbeute ganz ordentlich sein. So auch im Fall des Brüderpaares Jürgen und Harald Blei, das sich nach fast 17jähriger Pause wieder einmal entschlossen hat, gemeinsam eine Rallye in Angriff zu nehmen. In diesem Fall die obm Bucklige Welt Rallye, die einige alte Rallye-Schauplätze zur erfolgreichen Neu-Inszenierung genützt hat und wo auch die Austrian Rallye Challenge einen Zwischenhalt machen durfte. Zur Zeit das Zentrum der sportlichen Aktivitäten von Jürgen Blei.

Am Anfang aber war das Elektronik-Chaos, weswegen die Durchführung der planmäßigen Besichtigung an der Kippe stand. Es zeigte seine Wirkung bereits direkt im Anschluß an die administrative Abnahme, weswegen es großes Glück war, daß ein Servicemann rechtzeitig ein Ersatz-Fahrzeug heranschaffen konnte. Und die Streckennotizen bis zum Vorabend zur Rallye fertiggestellt werden konnten.

Dort schließlich setzte es bereits auf der ersten Prüfung einen Abbruch, da ein Feuerwehrfahrzeug einem verunfallten Mitbewerber-Team zu Hilfe kommen mußte. Somit wurde bestmöglich versucht, sich auf die zweite Wertungsprüfung zu konzentrieren. Für Jürgen und Harald ging es somit dort erst richtig los.

Sogleich zeigten sich die Schwachstellen der als Notbehelf eingebauten Vorderachse, die mit einer Torsen-Sperre versehen ist und ein ganz anderes Traktionsverhalten zeigt als die sonst eingesetzte Lamellensperre. Die Umsetzung der Kraft in Vortrieb ist deutlich weniger effizient, was sich vor Allem beim Herausbeschleunigen aus niedrigem Tempo zeigt. Und besonders dann, wenn man in einer Kurve ein wenig die griffige Linie verfehlt. Man merkt das als Fahrer vor Allem daran, daß der Motor lebhaft hochdreht, aber das Auto trotzdem nur unmerklich schneller wird. Und es erst einiger Gangwechsel und einigen Abwartens bedarf, bis man wieder den vollen Speed hat.

Auch das Gefühl beim Herunterbremsen war ein etwas anderes als sonst, insgesamt eine Situation, die die Laune von Jürgen Blei nicht zum Guten beeinflußte („Im Ziel war ich echt stinksauer…!“). Nichtsdestoweniger deutete sich schon nach der offiziell zweiten Prüfung (Hollenthon I), die aus der Sicht des Fahrers total katastrophal verlaufen war, ein guter Verlauf mit guten Erfolgsaussichten an: Peter Klamminger mit dem Volkswagen Golf Kitcar war wie erwartet unantastbar, aber der bereits sehr zielsichere Kurs in Richtung des zweiten Platzes in der Kategorie 7.2 ließ darauf hoffen, mit dem besten erreichbaren Ergebnis nach Hause fahren zu können.

So war es dann auch: Trotz einigen Haderns mit den Umständen und ein wenig auch mit den ungewohnt schnellen Strecken konnten Jürgen und Harald Blei die Wertung der Austrian Rallye Challenge der obm Bucklige Welt Rallye mit einer plangemäß guten Platzierung abschließen. Als erfolgreichste Teilnehmer mit einem Wagen der Kategorie 7.2 innerhalb der ARC-Gruppe (hier spielte die klare Überlegenheit von Peter Klamminger keine Rolle) konnten sie sich einen Sieg in der C2-Wertung sichern. Erschwert wurde das Finale durch ein geknicktes Gaspedal auf der letzten Prüfung, doch es konnte geschafft werden, bis zum Parc Fermé Alles ins Trockene zu bringen.

In sportlicher Hinsicht verstärkt wurde der MSC Thayaland, unter dessen Flagge die Blei-Brüder fahren, auch diesmal wieder von Rene Kiehtreiber und Christian Eisenmagen, die diesmal etwas mehr Glück hatten als zuletzt im Mühlviertel, aber mit einigen Zündaussetzern an ihrem Mitsubishi auf den sehr schnellen Streckenabschnitten doch fühlbar gehandicapt waren. Mit einem dritten Platz gesamt in der ARC-Wertung dürfen sie mit ihrer Leistung dennoch zufrieden sein.

Für Jürgen und Harald Blei, der sich sehr schnell wieder an die Aufgabe als Copilot gewöhnt hatte und für seinen Bruder gerade unter den schwierigen Umständen die perfekte Unterstützung leistete, gilt es, bis zur Herbstrallye Dobersberg am 21. Oktober technisch perfekt gerüstet zu sein. Wobei es so gut wie unumgänglich ist, die im Wechselgebiet zum Einsatz gekommene Antriebsachse durch das bisher genützte System zu ersetzen. Denn für die Torsen-Differentialsperre gilt klar: Getestet – und für unbefriedigend befunden…

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