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Herbstrallye: Bericht Team Gruber
Foto: Christa Feichtner

Drift daheim – es muss sein!

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Mario Wanko sich den Wunsch erfüllen würde, nach den ersten gewonnenen Rallye-Erfahrungen bei ungarischen Sprintrallyes sich auch vor heimischem Publikum hinters Rallye-Lenkrad zu schnallen. Schließlich fand mit der Herbstrallye ein Sport-Event statt, der nicht nur in allen Belangen hochwertig war, sondern auch direkt an seinem Wohnort sein Zentrum hatte. Mit Eva Kollmann hatte sich auch die passende Partnerin gefunden, um den Lada des Racing Team Gruber zügig über die Prüfungen zu treiben. So weit es das bescheidene, aber grundsolide Motortuning erlaubte.

Das Racing Team Gruber ist eine kleine, aber von sehr viel Idealismus und Begeisterung getragene Rallye-Gemeinschaft im Waldviertel. Aus geringen Mitteln möglichst viel machen, aber jede Chance maximal nützen, gilt als wichtige Maxime. Martin Gruber konnte als Besitzer eines Lada 2107, der seit Jahren als Wettbewerbs-Fahrzeug dient, einige eifrige Helfer für seine Vorhaben gewinnen. Einer von ihnen ist Mario Wanko, ein praktizierender Automechaniker und für laufend anfallende technische Handarbeiten am Rallyeauto ein begehrter Ansprechpartner.

Wie Martin, ist auch Mario ein Waldviertler Original, in diesem Fall aus Dobersberg. Nunmehr der Startort der inzwischen traditionellen Herbstrallye. Und auch er konnte sich der Verlockung nicht entziehen, selber bei einer Rallye auf Zeitenjagd zu gehen. Freund und Teamchef Martin Gruber ermöglichte ihm zwei Starts bei der Szilveszter-Rallye in Ungarn, eine nicht zu unterschätzende harte, aber lehrreiche Schule, um erste Wettbewerbs-Kilometer zu machen. Natürlich lag es da nahe, Mario auch einen Start bei der Herbstrallye zu ermöglichen. Ein Freundschaftsspiel, im besten Sinn des Wortes. Und gerade in diesem Jahr ein Rallye-Fest von besonderer Strahlkraft, die auch an den Teilnehmern mit weniger PS nicht spurlos vorübergegangen ist.

Demgemäß ist Mario Wanko mit sehr viel Leidenschaft zur Herbstrallye angetreten, und gleichzeitig bemerkenswert kontrolliert. Mit Eva Kollmann, im Team schon lange keine Unbekannte mehr, fand sich eine geniale Begleiterin. Das eigentliche Fest ging erst ab der zweiten Prüfung los, denn auf der ersten Prüfung setzte es aufgrund eines Unfalles eine Neutralisation, von der auch das Lada-Team betroffen war. Umso größer dafür die Freude, als auf der zweiten Prüfung (Lexnitz – Hohenwarth I) alle Türen offen waren für eine Rallye-mäßige Zeitenjagd. Ein kleiner Dreher auf dem Schotterteil wurde da gerne in Kauf genommen.

Gleiches gilt für einen Reifenschaden, der auf der dritten Prüfung aufgetreten war (die zuvor neutralisierte Prüfung Niederedlitz-Münchreith). Hauptsache, man durfte sich frei bewegen. Danach lief die Rallye nur noch problemlos. Beste Voraussetzungen, um gelebte Action auf sich und das Publikum einwirken zu lassen.

Somit ein Erlebnis nach Art des Hauses, in bester Stimmungslage und mit dem Gefühl, das Bestmögliche erreicht zu haben. Bei einem moderat umgerüsteten Familienauto aus dem Ostblock, nach dem technischen Stand der Mitte der Achtziger Jahre, darf man mit einem 79. Gesamtrang bei 89 angekommenen Wagen durchaus ein wenig stolz sein. Die Rallyefans von Marios unmittelbarer Umgebung sind es mit Sicherheit.

Einmal mehr hat sich auch hier der Zusammenhalt der Waldviertler bezahlt gemacht, einschließlich aller helfender Teamkollegen und der unterstützenden Sponsoren, denen ein großer Dank ausgesprochen werden soll. Bei besonders wichtigen Anlässen geht der Zusammenhalt des Teams auch weit über das Waldviertel hinaus. So wird das Racing Team Gruber auch bei der Benefiz-Veranstaltung des MCL 68 dabei sein, die am 4. November des Jahres als Schotter-Testtag bei Csapod in Ungarn (nahe der österreichischen Grenze) stattfinden wird. Im Mittelpunkt steht die Spendenaktion zugunsten des bei einem Rallye-Einsatz schwer verunglückten Andreas Hulak.

Noch viel mehr als sonst gilt hier: Dabei sein ist Alles.

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